Herbert von Karajan: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karajan, Herbert von''', * Salzburg 5. 4. 1908, † Anif bei Salzburg 16. 7. 1989, Dirigent.
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Herbert von '''Karajan''', * 5. April 1908 in Salzburg, † 16. Juli 1989 in Anif bei Salzburg, Dirigent. Erhielt seine musikalische Ausbildung an der [[Universität Mozarteum Salzburg|Universität Mozarteum]] bei [[Ledwinka, Franz|Franz Ledwinka]] und [[Paumgartner, Bernhard|Bernhard Paumgartner]], in Wien bei Franz Schalk. Begann als Pianist, entschied sich jedoch für die Dirigentenlaufbahn.
  
Erhielt seine musikalische Ausbildung am →Mozarteum bei F. →Ledwinka und B. →Paumgartner, in Wien bei Franz Schalk. Begann seine Karriere als Pianist, entschied sich schließlich für die Dirigentenlaufbahn. 1927-34 Opernkapellmeister in Ulm, 1930-34 Leiter der Dirgentenklasse an der Intern. →Sommerakad. Mozarteum, 1935- 41 GMD in Aachen und Gastdirigent der Staatsoper Berlin und Wien. Nach Kriegsende Konzerttätigkeit in Wien mit anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der NSDAP; seit 1948/49 Dirigent an der Scala, 1951 Aufführung des »Ring des Nibelungen« in Bayreuth, 1952 Amerika-Debüt; seit 1955 als Nachfolger von W. →Furtwängler künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters auf Lebenszeit, 1956-64 und 1977 künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper, 1969/70 Leiter des Orchestre de Paris. 1933 Debüt bei den Salzburger →Festspielen, 1956-60 künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, 1960 Eröffnung des neuen Großen →Festspielhauses mit dem»Rosenkavalier« von R. →Strauss; seit 1957 regelmäßige Auftritte als Dirigent, seit 1962 auch als Regisseur mit herausragenden Aufführungen der Opern »Don Giovanni« von W. A. →Mozart (1961 und 1968), »Elektra« von R. →Strauss (1964), »Boris Godunow« von Modest Mussorgskij (1965), »Carmen« von Georges Bizet (1966), »Otello« (1970), »Don Carlos« (1975), »Aida« (1979), »Falstaff« (1981) von Giuseppe Verdi und »Salome« von R. Strauss (1977). Ab 1964 gehörte K. dem Direktorium der Salzburger Festspiele an und war deren künstlerischer Leiter. Für 20 Jahre trugen die Festspiele sein Signum: 337mal stand er am Pult, er leitete 247 Opernaufführungen, 90 Konzerte und inszenierte 14 Opern. Ab 1967 veranstaltete K. die Salzburger →Osterfestspiele, seit 1973 auch die →Pfingstkonzerte. 1969 gründete er die H.-v.- Karajan-Stiftung, eine Forschungseinrichtung für Experimentelle Musikpsychologie mit dem Ziel historisch-anthropologischer Untersuchung der Musikentwicklung und der Grundlagenforschung im Bereich des Musikerlebens, der Hörpsychologie und der Wirkungen musikalischer Betätigung, zugleich auch zur Förderung junger Künstler u. a. durch die Gründung des Welt-Jugendorchesters und intern. Dirigentenwettbewerbe, schließlich zur Förderung der Musikerziehung unter Einsatz der Massenmedien. Nicht zuletzt durch die Medien, die zahlreichen Schallplatten- und Fernsehaufzeichnungen von Opern und sinfonischen Werken bis zur Bildplatte wurde K. als führender Publikumsdirigent bestätigt. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1968 Ehrenbürger der Stadt Salzburg, Ehrenring des Landes Salzburg, 1978 Ehrendoktor der Univ. Salzburg. Karajan-Centrum, Wien.  
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Seine internationale Karriere begann 1927 am Stadttheater Ulm, 1930–34 Leiter der Dirigentenklasse an der [[Internationale Sommerakademie Mozarteum Salzburg|Internationalen Sommerakademie Mozarteum]], 1935–41 Generalmusikdirektor in Aachen und Gastdirigent der Staatsopern Wien und Berlin. Nach Kriegsende wurde Karajan als NSDAP-Mitglied mit Berufsverbot belegt. Über Vermittlung des amerikanischen Kulturoffiziers Otto de Pasetti war es Karajan möglich, 1946 erstmals die [[Wiener Philharmoniker]] zu dirigieren. Weitere Auftritte verhinderte die sowjetische Besatzungsmacht.
  
Literatur:
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Im Oktober 1947 wurde schließlich das Dirigierverbot aufgehoben. Ab 1948/49 Dirigent an der Scala, 1951 Aufführung des ''Ring des Nibelungen'' in Bayreuth, 1952 Amerika-Debüt; ab 1955 als Nachfolger von [[Wilhelm Furtwängler]] künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters auf Lebenszeit, 1956–64 künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper, 1969/70 Leiter des Orchestre de Paris. 1933 Debüt bei den [[Salzburger Festspiele]]n, 1956–60 künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, 1960 Eröffnung des neuen Großen [[Festspielhäuser|Festspielhauses]] mit dem Rosenkavalier von [[Strauss, Richard|Richard Strauss]]; seit 1957 regelmäßige Auftritte als Dirigent, seit 1962 auch als Regisseur mit herausragenden Aufführungen der Opern ''Don Giovanni'' von [[Mozart, Wolfgang Amadeus|Wolfgang Amadeus Mozart]] (1961 und 1968), ''Elektra'' von Richard Strauss (1964), ''Boris Godunow'' von Modest Mussorgskij (1965), ''Carmen'' von Georges Bizet (1966), ''Otello'' (1970), ''Don Carlos'' (1975), ''Aida'' (1979), ''Falstaff'' (1981) von Giuseppe Verdi und ''Salome'' von Richard Strauss (1977).
  
* R. Osborne: H. v. K. A Life in Music. London 1998 (dt. Wien-München 2002).
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Als Dirigent, Regisseur und Mitglied des Direktoriums von 1964 bis 1988 war er maßgeblich verantwortlich für die künstlerische Ausrichtung der Festspiele: 337-mal stand er am Pult, er leitete 247 Opernaufführungen, neunzig Konzerte und inszenierte 14 Opern. 1967 gründete Karajan die Salzburger [[Osterfestspiele]], 1969 die Herbert von Karajan Stiftung, 1973 die [[Pfingstkonzerte Salzburg|Pfingstkonzerte]], 1981 gemeinsam mit der Firma Sony Präsentation des ''Compact Disc Digital Audio'' Systems (CDDA).
* F. Endler: K. Hamburg 1992.
 
* Dokumentation »Herbert von Karajan und die Salzburger Festspiele«. Zürich 1994.
 
* R. C. Bachmann: K. Düsseldorf 1983.
 
  
G.W.
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Nicht zuletzt durch die Medien, die zahlreichen Schallplatten- und Fernsehaufzeichnungen von Opern und sinfonischen Werken bis zur Bildplatte, wurde Karajan als führender Dirigent bestätigt. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 1968 Ehrenbürger der Stadt Salzburg, Ehrenring des Landes Salzburg, 1978 Ehrendoktor der [[Universität Salzburg]]. ''Karajan-Centrum'', zunächst in Wien, seit 2006 als ''Eliette & Herbert von Karajan Institut'' in Salzburg zur Bewahrung des musikalischen Vermächtnisses Karajans weitergeführt.
  
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Lit.:
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* P. Uehling: K. Eine Biographie. Reinbek bei Hamburg 2006.
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* R. Osborne: H. v. K. A Life in Music. London 1998 (dt. Wien u.a. 2002).
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* Autobiografischer Bericht (1988).
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C.W.
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Aktuelle Version vom 8. Februar 2022, 06:13 Uhr

Karajan Herbert von ASF Foto Helmut Schaffler1.jpg

Herbert von Karajan, * 5. April 1908 in Salzburg, † 16. Juli 1989 in Anif bei Salzburg, Dirigent. Erhielt seine musikalische Ausbildung an der Universität Mozarteum bei Franz Ledwinka und Bernhard Paumgartner, in Wien bei Franz Schalk. Begann als Pianist, entschied sich jedoch für die Dirigentenlaufbahn.

Seine internationale Karriere begann 1927 am Stadttheater Ulm, 1930–34 Leiter der Dirigentenklasse an der Internationalen Sommerakademie Mozarteum, 1935–41 Generalmusikdirektor in Aachen und Gastdirigent der Staatsopern Wien und Berlin. Nach Kriegsende wurde Karajan als NSDAP-Mitglied mit Berufsverbot belegt. Über Vermittlung des amerikanischen Kulturoffiziers Otto de Pasetti war es Karajan möglich, 1946 erstmals die Wiener Philharmoniker zu dirigieren. Weitere Auftritte verhinderte die sowjetische Besatzungsmacht.

Im Oktober 1947 wurde schließlich das Dirigierverbot aufgehoben. Ab 1948/49 Dirigent an der Scala, 1951 Aufführung des Ring des Nibelungen in Bayreuth, 1952 Amerika-Debüt; ab 1955 als Nachfolger von Wilhelm Furtwängler künstlerischer Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters auf Lebenszeit, 1956–64 künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper, 1969/70 Leiter des Orchestre de Paris. 1933 Debüt bei den Salzburger Festspielen, 1956–60 künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, 1960 Eröffnung des neuen Großen Festspielhauses mit dem Rosenkavalier von Richard Strauss; seit 1957 regelmäßige Auftritte als Dirigent, seit 1962 auch als Regisseur mit herausragenden Aufführungen der Opern Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart (1961 und 1968), Elektra von Richard Strauss (1964), Boris Godunow von Modest Mussorgskij (1965), Carmen von Georges Bizet (1966), Otello (1970), Don Carlos (1975), Aida (1979), Falstaff (1981) von Giuseppe Verdi und Salome von Richard Strauss (1977).

Als Dirigent, Regisseur und Mitglied des Direktoriums von 1964 bis 1988 war er maßgeblich verantwortlich für die künstlerische Ausrichtung der Festspiele: 337-mal stand er am Pult, er leitete 247 Opernaufführungen, neunzig Konzerte und inszenierte 14 Opern. 1967 gründete Karajan die Salzburger Osterfestspiele, 1969 die Herbert von Karajan Stiftung, 1973 die Pfingstkonzerte, 1981 gemeinsam mit der Firma Sony Präsentation des Compact Disc Digital Audio Systems (CDDA).

Nicht zuletzt durch die Medien, die zahlreichen Schallplatten- und Fernsehaufzeichnungen von Opern und sinfonischen Werken bis zur Bildplatte, wurde Karajan als führender Dirigent bestätigt. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 1968 Ehrenbürger der Stadt Salzburg, Ehrenring des Landes Salzburg, 1978 Ehrendoktor der Universität Salzburg. Karajan-Centrum, zunächst in Wien, seit 2006 als Eliette & Herbert von Karajan Institut in Salzburg zur Bewahrung des musikalischen Vermächtnisses Karajans weitergeführt.



Kurzbiographie von Herbert von Karajan der Salzburger Straßennamenkommission, NS-Belastung gravierend – Straßennamen sollten umbenannt werden (Kategorie 3).


Lit.:

  • P. Uehling: K. Eine Biographie. Reinbek bei Hamburg 2006.
  • R. Osborne: H. v. K. A Life in Music. London 1998 (dt. Wien u.a. 2002).
  • Autobiografischer Bericht (1988).

C.W.