Johann Fischbach: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Sohn eines Gräflich Breunerschen Haushofmeisters, studierte an der Wiener Akademie, die ihm 1821 den Großen Preis für eine „ideale Landschaft“ verlieh und ihn als Assistenten seines Lehrers Joseph Mössmer beschäftigte | + | Sohn eines Gräflich Breunerschen Haushofmeisters, studierte an der Wiener Akademie, die ihm 1821 den Großen Preis für eine „ideale Landschaft“ verlieh und ihn als Assistenten seines Lehrers Joseph Mössmer beschäftigte. |
− | + | 1840 ließ sich Fischbach in Salzburg nieder und befruchtete hier das Kunstleben nachhaltig. So hatte er bei der Gründung des [[Kunstverein, Salzburger|Kunstverein]]s führenden Anteil und unterhielt eine „Kleine Akademie“, an der u.a. [[Josef Mayburger]], Johann Makart Vater (1815–1849) und dessen Schwager Johann Rüssemayer (1817–1849) teilnahmen und an der auch der Knabe [[Hans Makart]] seine ersten Talentproben ablegte. Populär wurde Fischbach durch seine im Stahlstich reproduzierten ''Malerischen Ansichten von Salzburg und Oberösterreich''. 1851 erfüllte sich Fischbach den Wunsch nach einem idyllischen Landleben und errichtete sich ein Schweizerhaus im Aigner Tal bei Salzburg. Der Tod seines begabten Sohnes [[August Fischbach]] verleidete ihm jedoch dieses Domizil. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er, von der dortigen Künstlerschaft hochverehrt, in München. | |
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+ | Fischbach ist eine der liebenswertesten Verkörperungen des österreichischen Biedermeiers, sein ausgeglichenes, sanftes Naturell vermittelt zwischen den Extremen idealistischer und realistischer Auffassung. Mit einem Fuß steht er noch in der Romantik. Den krassen Realismus eines Waldmüller bekämpft er entschieden, er ist mehr mit Moritz von Schwind und Ludwig Richter verwandt, andererseits werden seine Wolkenstudien oft mit denen Adalbert Stifters verwechselt. Die malerische Sensibilität bewahrt seine Bilder vor der Glätte der Salonmalerei, deren Themenpalette Fischbach schon ausschöpft – von der Ritterromantik bis zu den rastenden Schmugglern bei Alpenglühen. Seine poetischen Qualitäten kommen im kleinen Format am schönsten zur Geltung. | ||
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+ | Datei:Fischbach, Johann, Salzburger Ansicht mit dem Kapuzinerberg, 1844, Öl aufHolz, 37,4 x 47,7 cm, Residenzgalerie Salzburg, Foto Ulrich Ghezzi.jpg|Salzburger Ansicht mit dem Kapuzinerberg (1844) | ||
+ | Datei:Johann Fischbach Vorstadt Stein.jpg|Vorstadt Stein | ||
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− | * N. Schaffer: Wann gab es eine | + | * N. Schaffer: Wann gab es eine „Salzburger Kunst“. In: Bischof. Kaiser. Jedermann. Jahresschrift des Salzburg Museum Bd. 58/2 (2016), S.211–223. |
− | * E. Marx | + | * E. Marx, P. Laub (Hg.): Stadt Salzburg. Ansichten aus fünf Jahrhunderten. Salzburg 2008. |
− | * Ausstellungskat. J. F. SMCA 1989. | + | * Ausstellungskat. J.F. SMCA 1989. |
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Aktuelle Version vom 30. Mai 2021, 11:49 Uhr
Johann Fischbach, * 5. April 1797 in Grafenegg bei Krems, † 19. Juni 1871 in München; Maler.
Sohn eines Gräflich Breunerschen Haushofmeisters, studierte an der Wiener Akademie, die ihm 1821 den Großen Preis für eine „ideale Landschaft“ verlieh und ihn als Assistenten seines Lehrers Joseph Mössmer beschäftigte.
1840 ließ sich Fischbach in Salzburg nieder und befruchtete hier das Kunstleben nachhaltig. So hatte er bei der Gründung des Kunstvereins führenden Anteil und unterhielt eine „Kleine Akademie“, an der u.a. Josef Mayburger, Johann Makart Vater (1815–1849) und dessen Schwager Johann Rüssemayer (1817–1849) teilnahmen und an der auch der Knabe Hans Makart seine ersten Talentproben ablegte. Populär wurde Fischbach durch seine im Stahlstich reproduzierten Malerischen Ansichten von Salzburg und Oberösterreich. 1851 erfüllte sich Fischbach den Wunsch nach einem idyllischen Landleben und errichtete sich ein Schweizerhaus im Aigner Tal bei Salzburg. Der Tod seines begabten Sohnes August Fischbach verleidete ihm jedoch dieses Domizil. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er, von der dortigen Künstlerschaft hochverehrt, in München.
Fischbach ist eine der liebenswertesten Verkörperungen des österreichischen Biedermeiers, sein ausgeglichenes, sanftes Naturell vermittelt zwischen den Extremen idealistischer und realistischer Auffassung. Mit einem Fuß steht er noch in der Romantik. Den krassen Realismus eines Waldmüller bekämpft er entschieden, er ist mehr mit Moritz von Schwind und Ludwig Richter verwandt, andererseits werden seine Wolkenstudien oft mit denen Adalbert Stifters verwechselt. Die malerische Sensibilität bewahrt seine Bilder vor der Glätte der Salonmalerei, deren Themenpalette Fischbach schon ausschöpft – von der Ritterromantik bis zu den rastenden Schmugglern bei Alpenglühen. Seine poetischen Qualitäten kommen im kleinen Format am schönsten zur Geltung.
Fürstliches Zimmer auf Hohensalzburg
Lit.:
- N. Schaffer: Wann gab es eine „Salzburger Kunst“. In: Bischof. Kaiser. Jedermann. Jahresschrift des Salzburg Museum Bd. 58/2 (2016), S.211–223.
- E. Marx, P. Laub (Hg.): Stadt Salzburg. Ansichten aus fünf Jahrhunderten. Salzburg 2008.
- Ausstellungskat. J.F. SMCA 1989.
- Mayer-Matsies: J. F. München 1872.
N.Sch.