Gustav Mahler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mahler, Gustav''', * Kalischt (Böhmen) 7. 7. 1860, † Wien 18. 5. 1911, Komponist und Dirigent.
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Gustav '''Mahler''', * 7. Juli 1860 in Kalischt, Böhmen, heute Kaliště, Tschechien, † 18. Mai 1911 in Wien; Komponist und Dirigent. 1897–1907 Direktor der Wiener Hofoper mit wegweisenden Leistungen in der Operninszenierung, ab 1903 Zusammenarbeit mit [[Roller, Alfred|Alfred Roller]].
  
1897-1907 Direktor der Wiener Hofoper mit wegweisenden Leistungen in der Operninszenierung, ab 1903 Zusammenarbeit mit A. →Roller. Aus dem Zyklus der fünf großen Mozart-Opern, die zur Spielzeit 1905/06 alle in Neuinszenierungen vorlagen, wurde anlässlich des Mozartfestes 1906 in Salzburg »Figaros Hochzeit« (in einer Neuübersetzung von Max Kalbeck) vom Ensemble der Wiener Oper aufgeführt. Neben der realistisch-stimmungsvollen Bühnen- und Lichtregie Rollers und der Betonung der revolutionär-dramatischen Seite, mit der Mahler einer rokokohaften Verniedlichung entgegenwirken wollte, muss die Wiedereinführung der Secco-Rezitative als bedeutendstes Novum genannt werden. »Figaro wurde in Salzburg der Ideal-Figaro. Niemand, der diese Aufführung erlebt hat, kann sie je vergessen«, schwärmte Julius Korngold noch rund 20 Jahre später. Diesen Neuerungen konnte die alte Mozart-Tradition, vertreten durch L. →Lehmann, nur ein großes Staraufgebot entgegensetzen. Lehmann lehnte »Extravagantes in Ausstattung und Szenerie« ebenso ab wie die neue Übersetzung, um die Oper »nicht mit neuen Ideen zu verunstalten«. Doch M.s Stil, der die Oper als Bühnenkunst und nicht als Konzert in Kostüm und Maske sah, setzte sich durch. »Es waren die beispielhaften Anfänge eines neuen Musiktheaters … Heute noch bauen wir auf diesen Fundamenten weiter« (B. →Paumgartner).  
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Aus dem Zyklus der fünf großen Mozart-Opern, die zur Spielzeit 1905/06 alle in Neuinszenierungen vorlagen, wurde anlässlich des Mozartfestes 1906 in Salzburg ''Figaros Hochzeit'' (in einer Neuübersetzung von Max Kalbeck) vom Ensemble der Wiener Oper aufgeführt.
  
Literatur:
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Neben der realistisch-stimmungsvollen Bühnen- und Lichtregie Rollers und der Betonung der revolutionär-dramatischen Seite, mit der Mahler einer rokokohaften Verniedlichung entgegenwirken wollte, muss die Wiedereinführung der Secco-Rezitative als bedeutendstes Novum genannt werden. „Figaro wurde in Salzburg der Ideal-Figaro. Niemand, der diese Aufführung erlebt hat, kann sie je vergessen“, schwärmte Julius Korngold noch rund zwanzig Jahre später.
  
* K. J. Müller: M.: Leben, Werke, Dokumente. Mainz 1988.
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Diesen Neuerungen konnte die alte Mozart-Tradition, vertreten durch [[Lilli Lehmann]], nur ein großes Staraufgebot entgegensetzen. Lehmann lehnte „Extravagantes in Ausstattung und Szenerie“ ebenso ab wie die neue Übersetzung, um die Oper „nicht mit neuen Ideen zu verunstalten“. Doch Mahlers Stil, der die Oper als Bühnenkunst und nicht als Konzert in Kostüm und Maske sah, setzte sich durch. „Es waren die beispielhaften Anfänge eines neuen Musiktheaters […] Heute noch bauen wir auf diesen Fundamenten weiter“ ([[Bernhard Paumgartner]]).
* A. Mahler: Erinnerungen an G. M. Briefe an A. Mahler. Frankfurt/Main 1971.
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* K. Blaukopf: G. M. oder Der Zeitgenosse der Zukunft. Wien 1969.
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Lit.:
* G. Letz: Die Mozart-Inszenierungen bei den Salzburger Festspielen. Diss. Wien 1963.
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* C. Ottner: Musiktheater in Wien um 1900: G. M. und seine Zeitgenossen. Tutzing 2014.
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* M. Wagner: Alfred Roller in seiner Zeit. Salzburg 1996.
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* F. Willnauer: G. M. und die Wiener Oper. München 1979.
  
 
M.W.
 
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 00:48 Uhr

Gustav Mahler (1907)

Gustav Mahler, * 7. Juli 1860 in Kalischt, Böhmen, heute Kaliště, Tschechien, † 18. Mai 1911 in Wien; Komponist und Dirigent. 1897–1907 Direktor der Wiener Hofoper mit wegweisenden Leistungen in der Operninszenierung, ab 1903 Zusammenarbeit mit Alfred Roller.

Aus dem Zyklus der fünf großen Mozart-Opern, die zur Spielzeit 1905/06 alle in Neuinszenierungen vorlagen, wurde anlässlich des Mozartfestes 1906 in Salzburg Figaros Hochzeit (in einer Neuübersetzung von Max Kalbeck) vom Ensemble der Wiener Oper aufgeführt.

Neben der realistisch-stimmungsvollen Bühnen- und Lichtregie Rollers und der Betonung der revolutionär-dramatischen Seite, mit der Mahler einer rokokohaften Verniedlichung entgegenwirken wollte, muss die Wiedereinführung der Secco-Rezitative als bedeutendstes Novum genannt werden. „Figaro wurde in Salzburg der Ideal-Figaro. Niemand, der diese Aufführung erlebt hat, kann sie je vergessen“, schwärmte Julius Korngold noch rund zwanzig Jahre später.

Diesen Neuerungen konnte die alte Mozart-Tradition, vertreten durch Lilli Lehmann, nur ein großes Staraufgebot entgegensetzen. Lehmann lehnte „Extravagantes in Ausstattung und Szenerie“ ebenso ab wie die neue Übersetzung, um die Oper „nicht mit neuen Ideen zu verunstalten“. Doch Mahlers Stil, der die Oper als Bühnenkunst und nicht als Konzert in Kostüm und Maske sah, setzte sich durch. „Es waren die beispielhaften Anfänge eines neuen Musiktheaters […] Heute noch bauen wir auf diesen Fundamenten weiter“ (Bernhard Paumgartner).

Lit.:

  • C. Ottner: Musiktheater in Wien um 1900: G. M. und seine Zeitgenossen. Tutzing 2014.
  • M. Wagner: Alfred Roller in seiner Zeit. Salzburg 1996.
  • F. Willnauer: G. M. und die Wiener Oper. München 1979.

M.W.