Eduard Bäumer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bäumer, Eduard''', * Castellaun im Hunsrück 14. 5. 1892, † (Verkehrsunfall) München 21. 1. 1977, Maler.
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Eduard '''Bäumer''', * 14. Mai 1892 in Castellaun im Hunsrück, † 21. Jänner 1977 (Verkehrsunfall) in München, Maler.
  
Nach Studium in Frankfurt, Kriegsdienst und ersten nachhaltigen Italien-Eindrücken emigrierte er 1933 nach Salzburg. 1943 Berufs- und Malverbot wegen seiner jüdischen Frau, 1947-63 Prof. an der Akad. für angewandte Kunst in Wien, 1959 entdeckte er die Küstenstadt Tropea (Kalabrien) für sich, wo er fortan alljährlich längere Zeit verbrachte. Unter dem Eindruck des Bauhauses (Itten) entstanden vor dem Krieg poetisch-kubistische Städtebilder und Stilleben. Der späte B. kam auf der Suche nach der mediterranen Urheimat und dem einfachen Leben zu immer lapidareren Umsetzungen von landschaftlichem Erleben. Netzartig verstrebte Linien und leuchtende Farbflecken bilden ein vibrierendes Muster, ohne das Naturvorbild ganz zu verlassen, und werden zu Bausteinen kindlich-elementarer Harmonie. Auch B.’s Frau Valerie (* Wien, † Salzburg 1982) war eine begabte Malerin. (Farbabb. S. 375)
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Nach Studium in Frankfurt, Kriegsdienst und ersten nachhaltigen Italien-Eindrücken emigrierte er 1933 nach Salzburg. 1943 Berufs- und Malverbot wegen seiner jüdischen Frau, 1947–63 Professor an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, 1959 entdeckte er die Küstenstadt Tropea (Kalabrien) für sich, wo er fortan alljährlich längere Zeit verbrachte. Unter dem Eindruck des Bauhauses (Itten) entstanden vor dem Krieg poetisch-kubistische Städtebilder und Stillleben. Der späte Bäumer kam auf der Suche nach der mediterranen Urheimat und dem einfachen Leben zu immer lapidareren Umsetzungen von landschaftlichem Erleben. Netzartig verstrebte Linien und leuchtende Farbflecken bilden ein vibrierendes Muster, ohne das Naturvorbild ganz zu verlassen, und werden zu Bausteinen einer kindhaft-elementaren Harmonie.  
  
Literatur:
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Auch Bäumers Frau Valerie (1898–1982) war eine begabte Malerin.
  
* Ausstellungskat. Neue Sachlichkeit in Österreich. Kunstforum Bank Austria,Wien 1995.
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Datei:Bäumer, Eduard, Cervara di Roma, 1925, Öl auf Karton, 75,8 x 54,2 cm, Museum der Moderne Salzburg, Foto Hubert Auer.jpg|''Cervara di Roma'' (1924)
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Datei:Bäumer, Eduard, Venedig, 1937, Tempera auf Papier, 30,4 x 41,4 cm. Museum der Moderne Salzburg, Foto Bettina Salomon, Bildrecht Angelica Bäumer.tif|''Venedig'' (1937)
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Datei:Bäumer, Eduard, Rocce, 1970, Öl auf Papier auf Leinwand, 73 x 105 cm. Museum der Moderne Salzburg, Foto Hubert Auer, Bildrecht Angelica Bäumer.jpg|''Rocce'' (1970)
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Lit.:
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* Ausstellungskat. Neue Sachlichkeit in Österreich. Kunstforum Bank Austria, Wien 1995.
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* AKL 6, 1992.
 
* A. Bäumer (Hg.): E. B. Salzburg 1992.
 
* A. Bäumer (Hg.): E. B. Salzburg 1992.
* W. Mrazek u. a.: E. B. Salzburg 1977.
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* W. Mrazek u.a.: E. B. Salzburg 1977.
* Schmidt.
 
* Gugg.
 
  
 
N.Sch.
 
N.Sch.
  
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2021, 14:57 Uhr

Eduard Bäumer, * 14. Mai 1892 in Castellaun im Hunsrück, † 21. Jänner 1977 (Verkehrsunfall) in München, Maler.

Nach Studium in Frankfurt, Kriegsdienst und ersten nachhaltigen Italien-Eindrücken emigrierte er 1933 nach Salzburg. 1943 Berufs- und Malverbot wegen seiner jüdischen Frau, 1947–63 Professor an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, 1959 entdeckte er die Küstenstadt Tropea (Kalabrien) für sich, wo er fortan alljährlich längere Zeit verbrachte. Unter dem Eindruck des Bauhauses (Itten) entstanden vor dem Krieg poetisch-kubistische Städtebilder und Stillleben. Der späte Bäumer kam auf der Suche nach der mediterranen Urheimat und dem einfachen Leben zu immer lapidareren Umsetzungen von landschaftlichem Erleben. Netzartig verstrebte Linien und leuchtende Farbflecken bilden ein vibrierendes Muster, ohne das Naturvorbild ganz zu verlassen, und werden zu Bausteinen einer kindhaft-elementaren Harmonie.

Auch Bäumers Frau Valerie (1898–1982) war eine begabte Malerin.

Lit.:

  • Ausstellungskat. Neue Sachlichkeit in Österreich. Kunstforum Bank Austria, Wien 1995.
  • AKL 6, 1992.
  • A. Bäumer (Hg.): E. B. Salzburg 1992.
  • W. Mrazek u.a.: E. B. Salzburg 1977.

N.Sch.