Benediktiner: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Im gesamten Mittelalter nahmen die Benediktiner durch ihren reichen Besitz eine Sonderstellung und die führende Rolle auf kulturellem und politischem Gebiet ein. Sie waren bedeutendster Träger der katholischen Barockkultur und der Salzburger Universität (Benediktineruniversität). Seit dem Trienter Konzil in Kongregationen zusammengeschlossen (Salzburger Kongregation), erlebten die Benediktiner nach Josefinismus und Französischer Revolution seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Aufwärtsentwicklung. 1893 wurden alle Kongregationen zu einer Konföderation unter einem in Rom residierenden Abtprimas zusammengefasst. | ||
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+ | Diesem ältesten noch heute bestehenden abendländischen Mönchsorden gehören in Salzburg als Mitglieder der 1625 vom Papst bestätigten Österreichischen Benediktinerkongregation heute drei Klöster an: die Erzabtei [[St. Peter]], wo sich die Benediktinerregel im frühen 10. Jahrhundert durchsetzte, die Abtei [[Michaelbeuern]], die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts erneut und lebensfähig ausgestattet wurde, sowie das Priorat Gut Aich, ein 1999 gegründetes Benediktinerkloster im Ort Winkl der Salzburger Gemeinde Sankt Gilgen, das als Europakloster Gut Aich 2004 feierlich errichtet wurde (Weihe der Klosterkirche 1994 am 1.000. Todestag des hl. Wolfgang). Die Österreichische Benediktinerkongregation ist Trägerin des 1924–26 vom Kloster St. Peter erbauten Kollegs St. Benedikt, dem Studienhaus der deutschsprachigen Benediktiner in Salzburg. | ||
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+ | Salzburgische Benediktiner Eigenklöster waren zudem im heutigen Bayern: Herrenchiemsee, Gars und Au am Inn (später Augustiner-Chorherrenstifte), Seeon (ab 1201) sowie die nur 909 belegte Abtei Traunsee (Altmünster). 1074 errichtete Erzbischof [[Gebhard]] als Eigenkloster das steirische Admont, das von St. Peter besiedelt wurde. Filialklöster von St. Peter waren die Kärntner Propstei Wieting und das Kloster Neumarkt an der Rott, das nach St. Veit verlegt und 1255 unabhängig wurde. | ||
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− | * H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte I/2, S. | + | * L. Altmann (Red.): Im Zeichen des heiligen Wolfgang. Innehalten – wahrnehmen – vorausschauen. Lindenberg im Allgäu 2013. |
− | * | + | * U. Faust, F. Quarthal: Die Reformverbände und Kongregationen der B. im deutschen Sprachraum, Germania Benedictina 1. St. Ottilien 1999. |
− | + | * H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte Salzburgs I/2. Salzburg 1983, S. 1002ff. | |
+ | * The Constitutions of the Federation of Bavarian Abbeys of Benedictine Nuns and the Proper Law of the Abbey of St. Walburg, Eichstätt, Frauenwörth on Chiemsee, St. Walburg in Eichstätt, St. Gertrud in Tettenweis, Maria Frieden in Kirchschletten, Priory of St. Walburga in Boulder. Eichstätt 1987. | ||
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 17:58 Uhr
Die Benediktiner sind eine nach der Regel des hl. Benedikt von Nursia († 547) lebende Mönchsgemeinschaft, als deren Geburtsstunde die Gründung des Klosters Monte Cassino (529) gilt. Verbleiben im Heimatkloster, Abkehr vom weltlichen Leben zum Streben nach Vollkommenheit und Gehorsam unter dem Abt sind die Maximen der Benediktinerregel, die sich in Bayern nach 739 gegen iro-fränkische Mischformen durchsetzen konnte, sodass am Ende des 9. Jahrhunderts die meisten Klöster der Salzburger Erzdiözese Benediktinerklöster waren. Reichskloster- und Hirsauer Reform im Hochmittelalter sowie die Melker Reform des 15. Jahrhunderts brachten dem Orden neue Impulse.
Im gesamten Mittelalter nahmen die Benediktiner durch ihren reichen Besitz eine Sonderstellung und die führende Rolle auf kulturellem und politischem Gebiet ein. Sie waren bedeutendster Träger der katholischen Barockkultur und der Salzburger Universität (Benediktineruniversität). Seit dem Trienter Konzil in Kongregationen zusammengeschlossen (Salzburger Kongregation), erlebten die Benediktiner nach Josefinismus und Französischer Revolution seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Aufwärtsentwicklung. 1893 wurden alle Kongregationen zu einer Konföderation unter einem in Rom residierenden Abtprimas zusammengefasst.
Diesem ältesten noch heute bestehenden abendländischen Mönchsorden gehören in Salzburg als Mitglieder der 1625 vom Papst bestätigten Österreichischen Benediktinerkongregation heute drei Klöster an: die Erzabtei St. Peter, wo sich die Benediktinerregel im frühen 10. Jahrhundert durchsetzte, die Abtei Michaelbeuern, die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts erneut und lebensfähig ausgestattet wurde, sowie das Priorat Gut Aich, ein 1999 gegründetes Benediktinerkloster im Ort Winkl der Salzburger Gemeinde Sankt Gilgen, das als Europakloster Gut Aich 2004 feierlich errichtet wurde (Weihe der Klosterkirche 1994 am 1.000. Todestag des hl. Wolfgang). Die Österreichische Benediktinerkongregation ist Trägerin des 1924–26 vom Kloster St. Peter erbauten Kollegs St. Benedikt, dem Studienhaus der deutschsprachigen Benediktiner in Salzburg.
Das Benediktinerinnenkloster Nonnberg (gegründet 712/15 vom hl. Rupert), das älteste noch heute bestehende Frauenkloster im deutschen Sprachraum, in dem seit Erzbischof Konrad I. von Abenberg konsequent die Benediktinerregel befolgt wird, ist Mitglied der 1986 errichteten und 1992 approbierten Föderation der Bayerischen Benediktinerinnenabteien. Dieser gehören Frauenklöster in Bayern, Österreich und den USA an, darunter die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth im Chiemsee, 772 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet (Weihe der Kirche 782 durch Bischof Virgil). Frauenkonvente existierten auch in Michaelbeuern und in St. Peter, das mit den sogenannten Petersfrauen vom 12. Jahrhundert bis 1583 ein Doppelkloster bildete. Vom 9. bis zum Anfang des 11. Jahrhunderts lebten auch die Mönche im Kloster Mattsee nach der Benediktinerregel.
Salzburgische Benediktiner Eigenklöster waren zudem im heutigen Bayern: Herrenchiemsee, Gars und Au am Inn (später Augustiner-Chorherrenstifte), Seeon (ab 1201) sowie die nur 909 belegte Abtei Traunsee (Altmünster). 1074 errichtete Erzbischof Gebhard als Eigenkloster das steirische Admont, das von St. Peter besiedelt wurde. Filialklöster von St. Peter waren die Kärntner Propstei Wieting und das Kloster Neumarkt an der Rott, das nach St. Veit verlegt und 1255 unabhängig wurde.
Lit.:
- L. Altmann (Red.): Im Zeichen des heiligen Wolfgang. Innehalten – wahrnehmen – vorausschauen. Lindenberg im Allgäu 2013.
- U. Faust, F. Quarthal: Die Reformverbände und Kongregationen der B. im deutschen Sprachraum, Germania Benedictina 1. St. Ottilien 1999.
- H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Geschichte Salzburgs I/2. Salzburg 1983, S. 1002ff.
- The Constitutions of the Federation of Bavarian Abbeys of Benedictine Nuns and the Proper Law of the Abbey of St. Walburg, Eichstätt, Frauenwörth on Chiemsee, St. Walburg in Eichstätt, St. Gertrud in Tettenweis, Maria Frieden in Kirchschletten, Priory of St. Walburga in Boulder. Eichstätt 1987.
P.F.K.