Stefano Bernardi: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bernardi, Stefano''', * Verona 1577, † Verona 1637, Komponist des Frühbarock.
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Stefano '''Bernardi''', * 1577 in Verona, † 1637 in Verona; Komponist des Frühbarock, [[Hofkapellmeister]].
  
Besuch der Accolitenschule zu Verona; 1602 Musiker der Accademia Filarmonica, dort 1606 Kapellmeister, 1607-11 Studien in Rom und erste Veröffentlichungen. 1611 Domkapellmeister zu Verona, Fortsetzung der Tätigkeit an der Accademia. 1610-21 erschienen zahlreiche Publikationen weltlicher und geistlicher Musik. 1622-24 Kapellmeister von Erzherzog Karl Joseph, Bischof von Breslau und Brixen. Ob er nach dessen Tod (1624) sofort mit dem Salzburger Hof in Verbindung trat oder zunächst in Oslavany (Mähren) tätig war, ist unbekannt. Spätestens 1627 war B., Doktor beider Rechte, nachweislich nach Salzburg gekommen. Als Magister capellae erhielt er eine Pfründe der angesehenen Schneeherren- Stiftung. 1628 leitete B. bei der Einweihung des →Doms die Musik, die von zahlreichen Musikern auf allen Marmorbalkonen des Innenraums ausgeführt wurde. Es ist anzunehmen, dass B. damals auch die Festmusik komponierte, zumal O. →Benevolis legendäre Festmesse zu 53 Stimmen, früher als Auftragswerk für die Domweihe angesehen, inzwischen H. I. F. →Biber zugeschrieben und für die Säkularfeier 1682 in Anspruch genommen wird. 1632 empfing B. die Priesterweihe. 1634 refundierte er sein Stiftungskapital aus dem Schneeherren-Fonds und kehrte nach Verona zurück, wo er 1637 starb. Der Salzburger Verleger Gregor Kürner veröffentlichte 1634 B.s letzte Sammlung von geistlichen Kompositionen »Encomia sacra«. Die große Anzahl von B.s Publikationen und wiederholte Neuauflagen belegen Ansehen und Hochschätzung seiner Kompositionen. Noch stark vom römischen vokalpolyphonen Stil des 16. Jh.s geprägt, greifen sie nur zögernd die revolutionären Ideen der »seconda prattica« auf. B.s Beitrag für das kirchenmusikalische Repertoire des neuerbauten Doms im nicht konzertierenden Stil ist in drei umfangreichen, Eb. →Paris Lodron gewidmeten Chorbüchern im Salzburger Dommusikarchiv erhalten.
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Besuch der Akolythenschule zu Verona; 1602 Musiker der Accademia Filarmonica, dort 1606 Kapellmeister, 1607–11 Studien in Rom und erste Veröffentlichungen. 1611 Domkapellmeister zu Verona, Fortsetzung der Tätigkeit an der Accademia. 1610–21 erschienen zahlreiche Publikationen weltlicher und geistlicher Musik. 1622–24 Kapellmeister von Erzherzog Karl Joseph, Bischof von Breslau und Brixen. Ob er nach dessen Tod (1624) sofort mit dem Salzburger Hof in Verbindung trat oder zunächst in Oslavany (Mähren) tätig war, ist unbekannt.
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Spätestens 1627 war Bernardi, Doktor beider Rechte, nachweislich nach Salzburg gekommen. Als Magister capellae erhielt er eine Pfründe der angesehenen, zum Salzburger Dom gehörenden Schneeherren-Stiftung. 1628 leitete Bernardi bei der Einweihung des [[Dom|Doms]] die Musik, die von zahlreichen Musikern auf allen Marmorbalkonen des Innenraums ausgeführt wurde. Es ist anzunehmen, dass Bernardi damals auch die Festmusik komponierte, zumal [[Benevoli, Orazio|Orazio Benevolis]] legendäre Festmesse zu 53 Stimmen, früher als Auftragswerk für die Domweihe angesehen, inzwischen [[Biber, Heinrich Ignaz Franz|Heinrich Ignaz Franz Biber]] zugeschrieben und für die Säkularfeier 1682 in Anspruch genommen wird.
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1632 empfing Bernardi die Priesterweihe. 1634 refundierte er sein Stiftungskapital aus dem Schneeherren-Fonds und kehrte nach Verona zurück, wo er 1637 starb. Der Salzburger Verleger Gregor Kürner veröffentlichte 1634 Bernardis letzte Sammlung von geistlichen Kompositionen ''Encomia sacra''. Die große Anzahl von Bernardis Publikationen und wiederholte Neuauflagen belegen Ansehen und Hochschätzung seiner Kompositionen. Noch stark vom römischen vokalpolyfonen Stil des 16. Jahrhunderts geprägt, greifen sie nur zögernd die revolutionären Ideen der „seconda prattica“ auf. Bernardis Beitrag für das kirchenmusikalische Repertoire des neuerbauten Doms im nicht konzertierenden Stil ist in drei umfangreichen, Erzbischof [[Paris Lodron|Paris Graf von Lodron]] gewidmeten Chorbüchern im Salzburger Dommusikarchiv erhalten.
  
 
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* K. A. Rosenthal: St. B.s Kirchenwerke. In: StMW XV, 1928.
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* K.A. Rosenthal: S. B.s Kirchenwerke. In: StMW XV, 1928.
  
 
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Aktuelle Version vom 6. Dezember 2022, 23:30 Uhr

Stefano Bernardi: Das zweite Madrigalbuch, Titelblatt. Venedig, 1616

Stefano Bernardi, * 1577 in Verona, † 1637 in Verona; Komponist des Frühbarock, Hofkapellmeister.

Besuch der Akolythenschule zu Verona; 1602 Musiker der Accademia Filarmonica, dort 1606 Kapellmeister, 1607–11 Studien in Rom und erste Veröffentlichungen. 1611 Domkapellmeister zu Verona, Fortsetzung der Tätigkeit an der Accademia. 1610–21 erschienen zahlreiche Publikationen weltlicher und geistlicher Musik. 1622–24 Kapellmeister von Erzherzog Karl Joseph, Bischof von Breslau und Brixen. Ob er nach dessen Tod (1624) sofort mit dem Salzburger Hof in Verbindung trat oder zunächst in Oslavany (Mähren) tätig war, ist unbekannt.

Spätestens 1627 war Bernardi, Doktor beider Rechte, nachweislich nach Salzburg gekommen. Als Magister capellae erhielt er eine Pfründe der angesehenen, zum Salzburger Dom gehörenden Schneeherren-Stiftung. 1628 leitete Bernardi bei der Einweihung des Doms die Musik, die von zahlreichen Musikern auf allen Marmorbalkonen des Innenraums ausgeführt wurde. Es ist anzunehmen, dass Bernardi damals auch die Festmusik komponierte, zumal Orazio Benevolis legendäre Festmesse zu 53 Stimmen, früher als Auftragswerk für die Domweihe angesehen, inzwischen Heinrich Ignaz Franz Biber zugeschrieben und für die Säkularfeier 1682 in Anspruch genommen wird.

1632 empfing Bernardi die Priesterweihe. 1634 refundierte er sein Stiftungskapital aus dem Schneeherren-Fonds und kehrte nach Verona zurück, wo er 1637 starb. Der Salzburger Verleger Gregor Kürner veröffentlichte 1634 Bernardis letzte Sammlung von geistlichen Kompositionen Encomia sacra. Die große Anzahl von Bernardis Publikationen und wiederholte Neuauflagen belegen Ansehen und Hochschätzung seiner Kompositionen. Noch stark vom römischen vokalpolyfonen Stil des 16. Jahrhunderts geprägt, greifen sie nur zögernd die revolutionären Ideen der „seconda prattica“ auf. Bernardis Beitrag für das kirchenmusikalische Repertoire des neuerbauten Doms im nicht konzertierenden Stil ist in drei umfangreichen, Erzbischof Paris Graf von Lodron gewidmeten Chorbüchern im Salzburger Dommusikarchiv erhalten.

Lit.:

  • K.A. Rosenthal: S. B.s Kirchenwerke. In: StMW XV, 1928.

E.H.