Theodor Josef Ethofer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ethofer, Theodor Josef''', *Wien 29. 12. 1849, † Baden bei Wien 24. 8. 1915, Maler.
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Theodor '''Ethofer''', * 29. Dezember 1849 in Wien, † 24. August 1915 in Baden bei Wien; Maler.
  
Ab 1865 Akad.- Studium in Wien (K. Wurzinger), 1872/73 als Schüler und Begleiter Pettenkofens in Venedig, Neapel und Sizilien unterwegs, 1873-83 in Rom, wo ihn v. a. Fortuny und Favretto beeinflussten. E. fand seine pittoresken Alltagsmotive vornehmlich in der Gegend von Subiaco, Olevano und Frascati, ihr genrehafter Zuschnitt wird durch differenzierte Licht- und Farbbehandlung veredelt. Nachdem er vergeblich in München Fuß zu fassen versucht hatte, ließ er sich 1898 in Salzburg nieder. In seinem Atelier im Künstlerhaus unterwies er zahlreiche Schüler (u. a. Sylvia Pachta, Adele Ortenau, H. v. →Pausinger, Hans Fink, Lino Vesco, Ferd. Mühlbacher, R. v. →Wittek). E., der sich gern mit dem Odium des aristokratischen Weltmannes umgab, wurde zum Chronisten des Salzburger Gesellschaftslebens in den Kaffeehäusern und Biergärten. Sein nerviger Salon-Impressionismus nahm immer mehr skizzenhaft-lockeren Duktus an und verschmähte auch nicht die modisch-dekorative Note der Jahrhundertwende. Das gilt vor allem für seine koloristisch brillanten Porträts und die vielfach reproduzierten Trachtenfiguren der Salzburger Gaue. E. beschickte viele internationale Kunstausstellungen und war häufig auf Reisen (Südtirol, Paris, Spanien, Korfu, Ägypten), seine letzte Studienreise führte ihn 1914 nach Griechenland und Istanbul. (Farbabb. S. 357)
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Ab 1865 Akademiestudium in Wien (Karl Wurzinger), 1872/73 als Schüler und Begleiter Pettenkofens in Venedig, Neapel und Sizilien unterwegs, 1873–83 in Rom, wo ihn v. a. Fortuny und Favretto beeinflussten. Ethofer fand seine pittoresken Alltagsmotive vornehmlich in der Gegend von Subiaco, Olevano und Frascati, ihr genrehafter Zuschnitt wird durch differenzierte Licht- und Farbbehandlung veredelt. Nachdem er vergeblich in München Fuß zu fassen versucht hatte, ließ er sich 1898 in Salzburg nieder. In seinem Atelier im [[Kunstverein, Salzburger|Künstlerhaus]] unterwies er zahlreiche Schüler (u. a. Sylvia Pachta, Adele Ortenau, Helene von Pausinger, Hans Fink, Lino Vesco, Ferdinand Mühlbacher, [[Wittek von Saltzberg, Robert|Robert von Wittek]]).
  
Literatur:
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Ethofer, der sich gern mit der Aura des aristokratischen Weltmannes umgab, wurde zum Chronisten des Salzburger Gesellschaftslebens in den Kaffeehäusern und Biergärten. Sein Salon-Impressionismus nahm zunehmend einen skizzenhaft-lockeren Duktus an und verschmähte auch nicht die modisch-dekorative Note der Jahrhundertwende. Das gilt auch für seine koloristisch brillanten Porträts und die vielfach reproduzierten Trachtenfiguren der Salzburger Gaue. Ethofer beschickte viele internationale Kunstausstellungen und war häufig auf Reisen (Südtirol, Paris, Spanien, Korfu, Ägypten), seine letzte Studienreise führte ihn 1914 nach Griechenland und Istanbul.
  
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Datei:Ethofer, Theodor, Damen im Café Basar, 1908, Tempera auf Papier, 72 x 51 cm. Copyright Salzburg Museum.jpg|Damen im Café Bazar (1908)
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File:Theodor Josef Ethofer - Der Stieglkeller in Salzburg 1910.jpg|Der Stieglkeller in Salzburg (1910)
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Lit.:
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* AKL 35, 2002.
 
* Ausstellungskat. T. E. SMCA 1999.
 
* Ausstellungskat. T. E. SMCA 1999.
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* N. Schaffer: Malerei, Plastik, Architektur. In: Ausstellungskat. Salzburg 1905, SMCA 1995, S. 38–58
 
* M. Fitzthum: T. J. E. Diss. Salzburg 1988.
 
* M. Fitzthum: T. J. E. Diss. Salzburg 1988.
* Thieme-Becker.
 
  
 
N.Sch.
 
N.Sch.
  
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2021, 23:08 Uhr

Theodor Ethofer, * 29. Dezember 1849 in Wien, † 24. August 1915 in Baden bei Wien; Maler.

Ab 1865 Akademiestudium in Wien (Karl Wurzinger), 1872/73 als Schüler und Begleiter Pettenkofens in Venedig, Neapel und Sizilien unterwegs, 1873–83 in Rom, wo ihn v. a. Fortuny und Favretto beeinflussten. Ethofer fand seine pittoresken Alltagsmotive vornehmlich in der Gegend von Subiaco, Olevano und Frascati, ihr genrehafter Zuschnitt wird durch differenzierte Licht- und Farbbehandlung veredelt. Nachdem er vergeblich in München Fuß zu fassen versucht hatte, ließ er sich 1898 in Salzburg nieder. In seinem Atelier im Künstlerhaus unterwies er zahlreiche Schüler (u. a. Sylvia Pachta, Adele Ortenau, Helene von Pausinger, Hans Fink, Lino Vesco, Ferdinand Mühlbacher, Robert von Wittek).

Ethofer, der sich gern mit der Aura des aristokratischen Weltmannes umgab, wurde zum Chronisten des Salzburger Gesellschaftslebens in den Kaffeehäusern und Biergärten. Sein Salon-Impressionismus nahm zunehmend einen skizzenhaft-lockeren Duktus an und verschmähte auch nicht die modisch-dekorative Note der Jahrhundertwende. Das gilt auch für seine koloristisch brillanten Porträts und die vielfach reproduzierten Trachtenfiguren der Salzburger Gaue. Ethofer beschickte viele internationale Kunstausstellungen und war häufig auf Reisen (Südtirol, Paris, Spanien, Korfu, Ägypten), seine letzte Studienreise führte ihn 1914 nach Griechenland und Istanbul.

Lit.:

  • AKL 35, 2002.
  • Ausstellungskat. T. E. SMCA 1999.
  • N. Schaffer: Malerei, Plastik, Architektur. In: Ausstellungskat. Salzburg 1905, SMCA 1995, S. 38–58
  • M. Fitzthum: T. J. E. Diss. Salzburg 1988.

N.Sch.