Bodo Hell: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hell, Bodo''', * Salzburg 15.3.1943, Schriftsteller, Film- u. Fotokünstler.
 
'''Hell, Bodo''', * Salzburg 15.3.1943, Schriftsteller, Film- u. Fotokünstler.
  
Studien am Mozarteum (Orgel), der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Film u. Fernsehen) u. der Univ. Wien (Philosophie), lebt seit 1961 in Wien; im Sommer arbeitet er jeweils als Senn am Dachstein.
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Studien am Mozarteum (Orgel), an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Film u. Fernsehen) u. an der Univ. Wien (Philosophie), lebt seit 1961 in Wien; im Sommer arbeitet er jeweils als Senn am Dachstein.
 
   
 
   
 
In seinen multimedial angelegten Arbeiten richtet sich H.s Interesse v.a. auf alle Arten von Zeichen, die unsere zivilisatorische Existenz organisieren. Zunächst entstanden Bergerzählungen, die sich deutlich von der Gattungstradition absetzen: z.B. #Dom Mischabel Hochjoch# (1972), #666# (1987). Mit Texten wie #Stadtschrift# (1983) wandte sich H. dem urbanen Lebensraum zu. Seine ausgedehnten, meist in kürzere Textblöcke gegliederten Prosa-Arbeiten, z.B. #wie geht’s# (1989), #mittendrin# (1994) u. #Tracht : Pflicht# (2003) sind geprägt durch die Montage unterschiedlichster Diskurse: von sprachlichem Material aus der Alltags- und der Werbewelt, aus den Massenmedien und aus wissenschaftlichen Abhandlungen, aber auch aus der Überlieferung der ländlichen Bevölkerung. Weitere Texte: #Herbe Garbe, Weiberkittel. Von Heiligen, Pflanzen und Substanzen# (2008); #Ritus und Rita. Neue Legenden und Liebeserklärungen# (2017); außerdem Theaterstücke, z.B. #Herr im Schlaf# (1995), #Tassen im Schrank# (1996), #Mohr im Hemd# (UA bei den →Rauriser Literaturtagen 2000).
 
In seinen multimedial angelegten Arbeiten richtet sich H.s Interesse v.a. auf alle Arten von Zeichen, die unsere zivilisatorische Existenz organisieren. Zunächst entstanden Bergerzählungen, die sich deutlich von der Gattungstradition absetzen: z.B. #Dom Mischabel Hochjoch# (1972), #666# (1987). Mit Texten wie #Stadtschrift# (1983) wandte sich H. dem urbanen Lebensraum zu. Seine ausgedehnten, meist in kürzere Textblöcke gegliederten Prosa-Arbeiten, z.B. #wie geht’s# (1989), #mittendrin# (1994) u. #Tracht : Pflicht# (2003) sind geprägt durch die Montage unterschiedlichster Diskurse: von sprachlichem Material aus der Alltags- und der Werbewelt, aus den Massenmedien und aus wissenschaftlichen Abhandlungen, aber auch aus der Überlieferung der ländlichen Bevölkerung. Weitere Texte: #Herbe Garbe, Weiberkittel. Von Heiligen, Pflanzen und Substanzen# (2008); #Ritus und Rita. Neue Legenden und Liebeserklärungen# (2017); außerdem Theaterstücke, z.B. #Herr im Schlaf# (1995), #Tassen im Schrank# (1996), #Mohr im Hemd# (UA bei den →Rauriser Literaturtagen 2000).

Version vom 28. August 2018, 14:27 Uhr

Hell, Bodo, * Salzburg 15.3.1943, Schriftsteller, Film- u. Fotokünstler.

Studien am Mozarteum (Orgel), an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Film u. Fernsehen) u. an der Univ. Wien (Philosophie), lebt seit 1961 in Wien; im Sommer arbeitet er jeweils als Senn am Dachstein.

In seinen multimedial angelegten Arbeiten richtet sich H.s Interesse v.a. auf alle Arten von Zeichen, die unsere zivilisatorische Existenz organisieren. Zunächst entstanden Bergerzählungen, die sich deutlich von der Gattungstradition absetzen: z.B. #Dom Mischabel Hochjoch# (1972), #666# (1987). Mit Texten wie #Stadtschrift# (1983) wandte sich H. dem urbanen Lebensraum zu. Seine ausgedehnten, meist in kürzere Textblöcke gegliederten Prosa-Arbeiten, z.B. #wie geht’s# (1989), #mittendrin# (1994) u. #Tracht : Pflicht# (2003) sind geprägt durch die Montage unterschiedlichster Diskurse: von sprachlichem Material aus der Alltags- und der Werbewelt, aus den Massenmedien und aus wissenschaftlichen Abhandlungen, aber auch aus der Überlieferung der ländlichen Bevölkerung. Weitere Texte: #Herbe Garbe, Weiberkittel. Von Heiligen, Pflanzen und Substanzen# (2008); #Ritus und Rita. Neue Legenden und Liebeserklärungen# (2017); außerdem Theaterstücke, z.B. #Herr im Schlaf# (1995), #Tassen im Schrank# (1996), #Mohr im Hemd# (UA bei den →Rauriser Literaturtagen 2000).

Filme u.a.: #1 Häufchen Blume 1 Häufchen Schuh# (Portrait Friederike Mayröcker, mit C. Tartarotti, 1990), #Am Stein# (Leben im Hochgebirgssommer, mit O. Schmiderer, 1996), #Im Augenblick, die Historie und das Offene# (Ziegenfilm, mit A. Summereder u. O. Schmiderer, 2013).

Zahlr. Ausz., u.a. Rauriser Literaturpreis 1972, Literaturpreis der Stadt Wien 1999, Preis der Literaturhäuser 2003, Heimrad-Bäcker-Preis 2017, Christine-Lavant-Preis 2017.

Lit.:

  • M. Mittermayer: B.H. In: KLG.
  • B. Steiner: B.H. Dipl.-Arb. Univ. Wien 1999.

Ma.M.