Camerata Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 10: Zeile 10:
  
 
* L. Hochstraate: C. Salzburg. Salzburg 2012.
 
* L. Hochstraate: C. Salzburg. Salzburg 2012.
* www.camerata.at  
+
* [www.camerata.at Website der Camerata Salzburg]
  
 
G. K.
 
G. K.

Version vom 2. Juni 2020, 13:01 Uhr

Camerata Salzburg

Das in Salzburg beheimatete Weltklasse-Kammerorchester wurde 1952 von B. →Paumgartner als „Camerata Academica des Mozarteums Salzburg“ gegründet. In der Nachfolge des alten →Mozarteumorchesters war es als Podium für Lehrende und Studierende des →Mozarteums, miteinander zu musizieren, gedacht. Im Zentrum stand Mozart; so entstand mit Géza Anda von 1961 bis 1970 die erste Gesamtaufnahme von dessen Klavierkonzerten. Schon Paumgartner platzierte die Camerata in den Programmen der ab 1956 stattfindenden →Mozartwoche und in den Serenaden und →Mozart-Matineen der Salzburger →Festspiele. Nach Paumgartners Tod 1971, dem Schweizer Urs Schneider, Leiter von 1971 bis 1973, sowie dem in dieser Zeit bei der Camerata als Dirigent debütierenden Dietrich Fischer-Dieskau wurde 1974 der italienische Cellist Antonio Janigro (1918–1989) Leiter des Ensembles. Janigro führte den bis heute bestehenden Abonnementzyklus im Großen Saal des Mozarteums ein.

Mit S. →Végh (1912–1997), dem legendären ungarischen Geiger und Geigenlehrer, begann die große internationale Karriere des Orchesters. Von 1978 bis zu seinem Tod war er der leidenschaftliche Probenarbeiter, stilbildende Musiker und unkonventionelle Orchesterleiter, welcher den spezifischen, atmenden „Camerataklang“ prägte. Zunehmend war die C. mit namhaften Dirigenten auch als Opernorchester bei den Festspielen zu erleben. Mit Sir Roger Norrington (geb. 1934 in Oxford) an der Spitze kam es von 1997 bis 2006 zu einer weiteren höchst erfolgreichen, nun mehr vom Originalklang geprägten Ära. Der griechische Geiger Leonidas Kavakos, seit 2000 der C. verbunden und Leiter von 2007 bis 2009, und der französische Dirigent Louis Langrée, Chef von 2011 bis 2016, sorgten in der Folge für internationales Renommee. Darüber darf man nicht vergessen, dass eine ganze Reihe von Konzertmeistern in der Rolle eines „Primus inter pares“ an der Unverwechselbarkeit des partnerschaftlichen Spiels des längst hochprofessionellen Kammerorchesters wesentlich beteiligt waren, schon seit Véghs Zeiten. Viele von ihnen machten Karriere als Dirigenten und Solisten – z.B. Arvid Engegard, Gérard Korsten, Alexander Janiczek oder die langjährige Konzertmeistern Natalie Chee. Seit 2012 ist der Israeli Gregory Ahss als Erster Konzertmeister tätig. Auch Salzburger Musiker von Weltrang wie die Geiger Lukas Hagen und B. →Schmid treten immer wieder gemeinsam mit der Camerata auf. Dirigenten von Franz Welser-Möst und Heinrich Schiff bis zu Teodor Currentzis leiteten und leiten besondere Projekte des Orchesters, Norrington ist weiterhin als Ehrendirigent tätig. Die Liste der Solistinnen und Solisten, die seit 1952 mit dem Ensemble musizierten, ist ebenso lang wie höchst prominent.

Über 60 Tonträger dokumentieren eindrucksvoll die Geschichte der C. Die beiden Gesamteinspielungen von Mozarts Klavierkonzerten mit den ungarischen Pianisten Géza Anda und András Schiff sowie die Gesamtaufnahme von Mozarts Serenaden und Divertimenti unter S. Végh bilden Meilensteine der Schallplattengeschichte. Das Orchester konzertiert regelmäßig in Musikzentren wie dem Wiener Konzerthaus, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konzerthaus Berlin, dem Festspielhaus Baden-Baden, im Bregenzer Festspielhaus, beim Carinthischen Sommer, den Haydn-Festspielen Eisenstadt, in München, London, Florenz, Moskau, St. Petersburg, Bejing, Tokyo und in den Festspielstädten Aix-en-Provence und Luzern. Konzertreisen führten das Orchester in alle Erdteile der Welt. Der Konzertzyklus in Salzburg sowie die Mitwirkung bei Mozartwoche und Festspielen sind zur lebendigen Tradition geworden.

Lit.:

  • L. Hochstraate: C. Salzburg. Salzburg 2012.
  • [www.camerata.at Website der Camerata Salzburg]

G. K.