Bodo Hell: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * | + | * Manfred Mittermayer: Bodo Hell. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. |
− | * | + | * Bettina Steiner: Bodo Hell. Dipl. Univ. Wien 1999. |
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Version vom 22. Mai 2021, 19:03 Uhr
Bodo Hell, * 15. März 1943 in Salzburg, Schriftsteller, Film- u. Fotokünstler. Studien an der Universität Mozarteum (Orgel), an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Film und Fernsehen) und an der Universität Wien (Philosophie), lebt seit 1961 in Wien; im Sommer arbeitet er jeweils als Senn am Dachstein.
In seinen multimedial angelegten Arbeiten richtet sich Hells Interesse v.a. auf alle Arten von Zeichen, die unsere zivilisatorische Existenz organisieren. Zunächst entstanden Bergerzählungen, die sich deutlich von der Gattungstradition absetzen: z.B. Dom Mischabel Hochjoch (1977), 666 (1987). Mit Texten wie Stadtschrift (1983) wandte sich Hell dem urbanen Lebensraum zu. Seine ausgedehnten, meist in kürzere Textblöcke gegliederten Prosa-Arbeiten, z.B. wie geht’s (1989), mittendrin (1994) und Tracht : Pflicht (2003), sind geprägt durch die Montage unterschiedlichster Diskurse: von sprachlichem Material aus der Alltags- und der Werbewelt, aus den Massenmedien und aus wissenschaftlichen Abhandlungen, aber auch aus der Überlieferung der ländlichen Bevölkerung.
Weitere Texte: Herbe Garbe, Weiberkittel. Von Heiligen, Pflanzen und Substanzen (2008); Ritus und Rita. Neue Legenden und Liebeserklärungen (2017); außerdem Theaterstücke, z.B. Herr im Schlaf (1995), Tassen im Schrank (1996), Mohr im Hemd (Uraufführung bei den Rauriser Literaturtagen 2000).
Filme u.a.: 1 Häufchen Blume 1 Häufchen Schuh (Porträt Friederike Mayröcker, mit Carmen Tartarotti, 1990), Am Stein (Leben im Hochgebirgssommer, mit Othmar Schmiderer, 1996), Im Augenblick. Die Historie und das Offene (Ziegenfilm, mit Angela Summereder und Othmar Schmiderer, 2013).
Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Rauriser Literaturpreis 1972, Literaturpreis der Stadt Wien 1999, Preis der Literaturhäuser 2003, Heimrad-Bäcker-Preis 2017, Christine-Lavant-Preis 2017.
Literatur:
- Manfred Mittermayer: Bodo Hell. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
- Bettina Steiner: Bodo Hell. Dipl. Univ. Wien 1999.
Ma.M.