Ernst Klebel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Klebel, Ernst''', * Klagenfurt 26. 2. 1896, † Regensburg 20. 1. 1961, Historiker.
 
'''Klebel, Ernst''', * Klagenfurt 26. 2. 1896, † Regensburg 20. 1. 1961, Historiker.
  
Schulbesuch in Klagenfurt. Studium ab 1917 in Graz und Wien (Promotion 1922). Absolvent des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Bereits als Student gelang ihm der aufsehenerregende Fund der Salzburger Annalen (→Annalistik), der bemerkenswerteste Fund frühmittelalterlicher Quellen im 20. Jahrhundert. Klebel habilitierte sich 1931 in Wien; Ausübung der Dozentur ab 1938. 1939-45 war er Stadtarchivleiter in St. Pölten und ab 1949 in Regensburg, wo er 1952 ordentlicher Hochschulprofessor wurde. Er verfaßte eine Fülle grundlegender historischer Aufsätze und war mit Salzburg familiär (Neffe W. →Erbens) und wissenschaftlich (vom Annalenfund bis zu seiner letzten großen Arbeit, »Der Lungau«) eng verbunden. Klebel wurde nach Salzburg überführt und in →St. Peter beigesetzt.  
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Schulbesuch in Klagenfurt. Studium ab 1917 in Graz und Wien (Promotion 1922). Absolvent des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Bereits als Student gelang ihm der aufsehenerregende Fund der Salzburger Annalen (→Annalistik), der bemerkenswerteste Fund frühmittelalterlicher Quellen im 20. Jahrhundert. K.s Forschungsschwerpunkte lagen auf der Siedlungs-, Rechts- und Verfassungsgeschichte. Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica bei der geplanten Ausgabe des Schwabenspiegels. K. habilitierte sich 1931 in Wien, trat 1933 der NSDAP bei und übernahm 1934/35 eine Lehrstuhlvertretung für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt am Main, danach Lehrstuhlvertretungen in Berlin und Würzburg. Ab 1938 Ausübung der Dozentur in Wien, 1939–1945 Stadtarchivar von St. Pölten, ab 1949 am Stadtarchiv Regensburg beschäftigt. 1952 ordentlicher Professor für Allgemeine Geschichte und Bayerische Landesgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Regensburg. 1959 ordentliches Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte. Er verfaßte eine Fülle grundlegender historischer Aufsätze und war mit Salzburg familiär (Neffe W. →Erbens) und wissenschaftlich (vom Annalenfund bis zu seiner letzten großen Arbeit, #Der Lungau#) eng verbunden. Klebel wurde nach Salzburg überführt und in →St. Peter beigesetzt.  
  
Literatur:
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Lit.:
  
 
* H. Klein: E. K. In: MGSLK 102, 1962, S. 255 ff.
 
* H. Klein: E. K. In: MGSLK 102, 1962, S. 255 ff.
 
* K. Lechner: E. K. In: MIÖG 69, 1961, S. 471 ff.
 
* K. Lechner: E. K. In: MIÖG 69, 1961, S. 471 ff.
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* W. Ziegler: E. K. (1896–1961). Facetten einer österreichischen Historikerkarriere. In: K. Hruza (Hg.): Österreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren. Bd. 2, Wien u. a. 2012, S. 489–522.
  
 
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Version vom 14. März 2018, 00:02 Uhr

Klebel, Ernst, * Klagenfurt 26. 2. 1896, † Regensburg 20. 1. 1961, Historiker.

Schulbesuch in Klagenfurt. Studium ab 1917 in Graz und Wien (Promotion 1922). Absolvent des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Bereits als Student gelang ihm der aufsehenerregende Fund der Salzburger Annalen (→Annalistik), der bemerkenswerteste Fund frühmittelalterlicher Quellen im 20. Jahrhundert. K.s Forschungsschwerpunkte lagen auf der Siedlungs-, Rechts- und Verfassungsgeschichte. Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica bei der geplanten Ausgabe des Schwabenspiegels. K. habilitierte sich 1931 in Wien, trat 1933 der NSDAP bei und übernahm 1934/35 eine Lehrstuhlvertretung für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt am Main, danach Lehrstuhlvertretungen in Berlin und Würzburg. Ab 1938 Ausübung der Dozentur in Wien, 1939–1945 Stadtarchivar von St. Pölten, ab 1949 am Stadtarchiv Regensburg beschäftigt. 1952 ordentlicher Professor für Allgemeine Geschichte und Bayerische Landesgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Regensburg. 1959 ordentliches Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte. Er verfaßte eine Fülle grundlegender historischer Aufsätze und war mit Salzburg familiär (Neffe W. →Erbens) und wissenschaftlich (vom Annalenfund bis zu seiner letzten großen Arbeit, #Der Lungau#) eng verbunden. Klebel wurde nach Salzburg überführt und in →St. Peter beigesetzt.

Lit.:

  • H. Klein: E. K. In: MGSLK 102, 1962, S. 255 ff.
  • K. Lechner: E. K. In: MIÖG 69, 1961, S. 471 ff.
  • W. Ziegler: E. K. (1896–1961). Facetten einer österreichischen Historikerkarriere. In: K. Hruza (Hg.): Österreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren. Bd. 2, Wien u. a. 2012, S. 489–522.

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