Antonio Caldara: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Caldara, Antonio''', * Venedig um 1670, † Wien 28. 12. 1736, Komponist.
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'''Caldara, Antonio''', * Venedig (?) um 1670, † Wien 28. 12. 1736, Komponist, Instrumentalist, Kapellmeister.
  
C., einer der produktivsten ital. Komponisten (ca. 3400 Werke) zwischen Spätbarock und Frühklassik, hat die Salzburger Operngeschichte der Vor-Mozartzeit entscheidend geprägt. Ausbildung und erste Anstellungen als Komponist und Instrumentalist an San Marco in Venedig, Mantua, Rom, hier 1709-16 im Hause Ruspoli. Ab 1716 war C. kais. Vizekapellmeister in Wien. Erste Berührung mit Salzburg auf der Rückreise von Wien im Juni 1712, vermutlich, um Beziehungen zu Eb. Franz Anton Harrach anzuknüpfen; erneuter Aufenthalt in Salzburg im Frühsommer 1716. Resultat dieser Beziehung sind musikdramatische Auftragskompositionen für den Salzburger Hof (zehn Opern und zumindest zwei Oratorien) zwischen 1716 und 1726, z. B. das Dramma pastorale »Dafne«, 1717 im Gartentheater von Schloss →Mirabell (Wiederaufführung beim →Fest in Hellbrunn 1971).
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C., einer der produktivsten ital. Komponisten (ca. 3400 Werke) zwischen Spätbarock und Frühklassik, hat die Salzburger Operngeschichte der Vor-Mozartzeit entscheidend geprägt. Ausbildung und erste Anstellungen an San Marco in Venedig , ab 1699 in Mantua, danach in Rom, festes Engagement bei Fürst Ruspoli ab 1709, ab 1716 kais. Vizekapellmeister am Wiener Hof. Erste Kontakt mit Salzburg und Fe. Franz Anton Harrach im Juni 1712 auf der Rückreise von Wien nach Rom; erneuter Aufenthalt in Salzburg im Frühsommer 1716 auf der Reise nach Wien. Seine hier entstandene Festa «Il Giubilo della Salza» zum Namenstag Fe. F. A. Harrachs, der am 4. Okt. gefeiert wurde, war Auftakt für weitere musikdramatische Auftragskompositionen für den Salzburger Hof, 14 Opern und 8 Oratorien (als Wiederaufnahmen) zwischen 1716 und 1727. Bes. erwähnenswert ist das Dramma pastorale »Dafne« (1719), das in der Residenz erstaufgeführt wurde (hg. von C. →Schneider) und diverse Wiederaufführungen (z. B. →Fest in Hellbrunn 1971) erlebte.
  
 
Literatur:
 
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* U. Kirkendale: A. C. Sein Leben und seine venezianisch- römischen Oratorien, Graz-Köln 1966.
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* W. Rainer, Fe. Harrach und A. C. - eine Fernbeziehung. In: A. C. nel suo tempo, hg. von M. Jonášová und T. Volek. Prag/Krumau 2017.
  
 
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Version vom 9. Januar 2018, 01:04 Uhr

Caldara, Antonio, * Venedig (?) um 1670, † Wien 28. 12. 1736, Komponist, Instrumentalist, Kapellmeister.

C., einer der produktivsten ital. Komponisten (ca. 3400 Werke) zwischen Spätbarock und Frühklassik, hat die Salzburger Operngeschichte der Vor-Mozartzeit entscheidend geprägt. Ausbildung und erste Anstellungen an San Marco in Venedig , ab 1699 in Mantua, danach in Rom, festes Engagement bei Fürst Ruspoli ab 1709, ab 1716 kais. Vizekapellmeister am Wiener Hof. Erste Kontakt mit Salzburg und Fe. Franz Anton Harrach im Juni 1712 auf der Rückreise von Wien nach Rom; erneuter Aufenthalt in Salzburg im Frühsommer 1716 auf der Reise nach Wien. Seine hier entstandene Festa «Il Giubilo della Salza» zum Namenstag Fe. F. A. Harrachs, der am 4. Okt. gefeiert wurde, war Auftakt für weitere musikdramatische Auftragskompositionen für den Salzburger Hof, 14 Opern und 8 Oratorien (als Wiederaufnahmen) zwischen 1716 und 1727. Bes. erwähnenswert ist das Dramma pastorale »Dafne« (1719), das in der Residenz erstaufgeführt wurde (hg. von C. →Schneider) und diverse Wiederaufführungen (z. B. →Fest in Hellbrunn 1971) erlebte.

Literatur:

  • W. Rainer, Fe. Harrach und A. C. - eine Fernbeziehung. In: A. C. nel suo tempo, hg. von M. Jonášová und T. Volek. Prag/Krumau 2017.

S.D.