Michael Pacher
Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Pacher, Michael, * Bruneck (Südtirol) um 1435, † Salzburg 1498, Maler und Bildschnitzer.
Einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit. Ab 1467 in Bruneck große Werkstatt. Gleichwertig in Plastik und Malerei. Verbindung von alt-dt. Tradition (Multscher) mit den Errungenschaften oberital. Renaissance (Mantegna).
Werke:
- Doppelflügelaltar St. Wolfgang (OÖ.), einziges völlig erhaltenes Werk, 1471-81
- Hochaltar Gries bei Bozen, in Teilen erhalten, 1471 begonnen
- Kirchenväter-Altar aus Neustift bei Brixen (jetzt München, Alte Pinakothek), um 1483
- eine thronende Madonna mit Kind im Konvent der Ursulinen in Glasenbach, gegen 1498.
- letztes und bedeutendstes Werk war der Hochaltar für die Stadtpfarr-(→Franziskaner-)kirche in Salzburg, 1495-98. Ein Wandelaltar mit doppeltem Flügelpaar, ca. 16 Meter hoch, als Programm Leben Christi und Leben Mariens mit typologischen Vorbildern des Alten Testaments, 1709 abgetragen. Heute nur noch die zentrale Muttergottesfigur von P. im barocken Altar →Fischers v. Erlach. Drei Flügelfragmente in der Österr. Galerie in Wien (»Geißelung Christi«, »Vermählung Mariens«, »Josef wird in den Brunnen geworfen«). Predellentafeln in Basel und in Privatbesitz. 1983 konnte bei der Restaurierung des barocken Altars in einem Puttenköpfchen der Kopf des urspr. Jesukindes erkannt werden (jetzt Franziskanerkloster)
- ein Verkündigungsengel in →St. Peter, vielleicht von einem Altar für die Michaelskirche, für den 1496-98 Zahlungen geleistet wurden (verschollen).
Literatur:
- F. Fuhrmann: Der Marienaltar M. P.s in der Stadtpfarrkirche »Zu Unser Lieben Frau« (Franziskanerkirche). In:MGSLK, Bd. 140, Salzburg 2000, S. 29 ff.
- Kat. M. P. und sein Kreis. Symposion 1999. Bozen 1999.
- Kat. M. P. und sein Kreis. Bozen 1998.
- J. Neuhardt: Die Pacher-Madonna der Franziskanerkirche und ihr Kind. In: SMusBl. 44, H. 3, 1983, S. 29 f.
- N. Rasmo: M. P. München 1969 (mit Lit.).
L.T.