Ludwig Laher

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Laher, Ludwig, * Linz 11.12.1955, Schriftsteller.

Studium der Germanistik, Anglistik und Klass. Philologie in Salzburg, 1993 Übersiedlung nach St. Pantaleon (OÖ). Bis 1998 AHS-Lehrer, seither freier Schriftsteller. Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher sowie wiss. Arbeiten. Bekannt wurde L. durch eine Trilogie über vergessene Künstler des 19. Jh.s: #Selbstakt vor Staffelei# (1998, über Victor Emil Janssen), #Wolfgang Amadeus junior - Mozart Sohn sein# (1999, über Franz Xaver Mozart), #Aufgeklappt# (2003, über F. →Sauter; 2017 gab L. unter dem Titel #Durchgefühlt und ausgesagt# eine kommentierte Auswahl aus Sauters Werken heraus).

2001 lenkte L.s Roman #Herzfleischentartung# die öffentliche Aufmerksamkeit auf das „Arbeitserziehungslager“ Weyer-St. Pantaleon im Innviertel, später ein „Zigeuneranhaltelager“ zur Vorbereitung der Ermordung von Sinti und Roma in den KZs. Auch die Romane #Und nehmen was kommt# (2007, über ein Sinti-Mädchen, das an der österr.-tschech. Grenze zur Prostituierten wird) und #Bitter# (2014, über einen NS-Verbrecher mit realem Vorbild) beruhen auf genauer Dokumentation der realen Grundlagen, nehmen Partei und widersetzen sich der Verdrängung unbequemer Tatsachen.

Zahlr. Ausz., u.a. Rauriser Förderungspreis 1990, Theodor-Körner-Preis 1991 u. 1994, Österr. Buchpreis 2001 sowie Kulturpreis des Landes OÖ 2003.

Lit.:

Ma.M.