Wunibald Deininger

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Version vom 15. September 2020, 18:09 Uhr von Andreas Sanders (Diskussion | Beiträge) (Andreas Sanders verschob die Seite Deininger, Wunibald nach Wunibald Deininger: Wikifizierung)

Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:Deininger, Wunibald - Einrichtungsentwurf Wohnzimmer der Spängler-Villa in der Schwarzstraße - InvNr 1021-2007.jpg
Einrichtungsentwurf für das Wohnzimmer in der der Spängler-Villa, Schwarzstraße

Wunibald Theodor Deininger, * 5. März 1879 in Wien, † 24. August 1963 in Salzburg, Architekt. 1898/99 Studium bei Viktor Luntz und 1899–1902 bei Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste, 1900–10 im Architekturbüro des Vaters Julius Deininger (Projekte in Wien und Mährisch Ostrau), ab 1910 selbstständiger Architekt. 1919–31 Lehrer an der Gewerbeschule Salzburg, 1931–46 Prof. an der Technischen Hochschule Graz (1933–35 und 1942/43 Dekan).

Ab den 1930er Jahren Arbeitsgemeinschaft mit J. Jenner, Mitarbeiter: Otto Prossinger, S. Karl Huber. 1921 künstlerische Mitarbeit an Hans Poelzigs Festspielhaus-Projekt, 1922 eigenes mit Gustav Flesch-Brunningen und Martin Knoll (dafür 1925 Goldene Staatsmedaille). Mit Knoll Projekte (1924 und 1932 Mirabellplatz, 1928 Kurhaus) sowie 1925 Theater- und Kinogebäude Hallein (gelungene Sanierung durch Heinz Tesar, 1993) und 1927 Roittner Turnhalle.

In der Zwischenkriegszeit zeigte Deininger eine aus Elementen der Salzburger Bautradition, dem Neoklassizismus und Reduktion gewonnene Moderne, z.B.: 1922–24 Wohnhausanlage Hirschenwiese, 1929 Umbau Landeshypothekenanstalt am Residenzplatz und Fassadenänderung Hotel Stein, 1928–1931 Salzburger Rettungsheim mit Museum, 1927 Druck- und Verlagshaus R. Kiesel (dafür 1981 postum Architekturpreis des Landes Salzburg, Abbruch des Druckereitrakts 1989 durch Wilhelm Holzbauer), 1931 Polizeikaserne (1950 Aufstockung H. Gasteiner, 2002–2010 Rückbau durch Architekturbüro HALLE 1).

Auch nach dem Krieg baute Deininger noch Respektables: Wohnhaus mit Andachtssaal der Siebten-Tags-Adventisten 1954–60 (Sanierung von Robert Martin, 2006). Nachlass im Salzburg Museum.

Lit.:

  • S. Greger-Amanshauser: Die Kommunale Wohnhausanlage Hirschenwirtswiese / Das Kieselgebäude – Ein Fabriksbau der frühen zwanziger Jahre. In: Landeshauptstadt Salzburg, Landesinnung der Baugewerbe (Hg.): Historischer Atlas der Stadt Salzburg, Salzburg 1999. Blatt III9 und III10.
  • S. Greger: W.D. (1879–1963): Ein Architekt zwischen Tradition und Moderne. Diss. Univ. Salzburg 1989.

M.O., J.B.