Simon Rettenbacher

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Simon Rettenbacher, auch: Rettenpacher, * 17. Oktober 1634 in Aigen bei Salzburg, † 10. Mai 1706 in Kremsmünster, Oberösterreich; benediktinischer Schuldramatiker, Lyriker, Historiker, Chronist.

Rettenbacher entstammte einer Bauernfamilie, studierte Theologie, Rechtswissenschaft, Geschichte und lebende Sprachen an den Universitäten Salzburg, Siena, Rom und Padua.

1659 trat er in den Benediktinerorden in Kremsmünster ein, 1664 wurde er zum Priester geweiht, 1664–67 Studium orientalischer Sprachen in Rom. 1667–71 Rektor des Stiftsgymnasiums in Kremsmünster, 1671–75 Professor für Geschichte und Ethik an der Universität Salzburg. Drei seiner bekanntesten lateinischen Dramen (Theater der Benediktineruniversität) entstanden hier und wurden im Rahmen der Feiern zum Schulschluss in der Großen Aula gespielt: Demetrius (1672), Atys (1673), Perseus (1674).

Rettenbachers dichterisches Schaffen während der Zeit in Salzburg (darunter etwa 6.000 Gedichte, nur etwa 100 davon in deutscher Sprache, die anderen in Latein) stellt ihn im Rang neben den Jesuiten Jacob Balde (1604–1668). 1676 Rückkehr ins Stift Kremsmünster, 1689–1705 Pfarrer in Fischlham bei Wels.


Literatur:

  • Johann Wintersteller: Simon Rettenbacher. „Teutsche Reim-Gedichte“. Diss. Univ. Salzburg 1973.
  • Richard Newald: Die deutsche Literatur. München 1972, S. 426–436.

A.​Has.