Joseph Mohr

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Mohr, Joseph, * Salzburg 11. 12. 1792, † Wagrain 4. 12. 1848, Dichter, Priester.

Vater Musketier, Mutter Strickerin, Taufpate Scharfrichter, ärmliche Kindheit, Meßbub, Lateinschule, Gymnasium in Salzburg. M. verdiente nebenbei als Geiger und Sopransänger, dann beim Univ.-Chor Mittag- und Abendtisch. Ab 1808 Musikus im Stift Kremsmünster, 1815 Priesterweihe in Salzburg. Vikar in Mariapfarr im Lungau. Nach zwei Jahren Versetzung nach Oberndorf, Freundschaft mit dem Lehrer und Organisten F. X. →Gruber. Am Christabend 1818 erklang in Oberndorf zum ersten Mal das berühmte Weihnachtslied →»Stille Nacht, heilige Nacht«, das M. 1816 in Mariapfarr gedichtet und F. X. Gruber 1818 vertont hatte. Es wurde zweistimmig mit Gitarrenbegleitung zur Mette gesungen. 1837 kam M. als Vikar nach Wagrain, wo er bis zu seinem Tode wirkte. M. hat auch komponiert, u. a. eine Festmesse und ein großes, instrumentiertes »Tantum ergo«. »Es ist Sitte geblieben, den Grabhügel um die Weihnacht mit einem Lichterbaum zu schmücken. Am Heiligen Abend singt ihm eine Kinderschar sein Lied.« (K. H. Waggerl.)

Literatur:

  • J. Mohr, F. X. Gruber: Weihnachtslied »Stille Nacht! Heil’ge Nacht!« Faksimile d. frühesten erhaltenen autographen Fassung (HS J. Mohrs). Begleittext Th. Hochradner. Salzburg 1995.
  • K. H. Waggerl: Er hat seine Schuldigkeit getan. In: In Salzburg geboren, S. 142 ff.

A.Has.