Edward Theodore Compton

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Compton, Edward Theodore, * Stoke Newington (London) 29.7.1849, † Feldafing 22.3.1921, Maler.

Seit dem 18. Lebensjahr in Deutschland, weitgehend autodidaktisch geschult, ereilte ihn schon bald die Faszination für die Bergwelt. 1874 schlug er seinen Wohnsitz am Starnberger See auf und unternahm von hier aus Gebirgstouren durch ganz Europa, aber vorzugsweise in die Alpen. Er verkörperte in seiner Person eine einzigartige Symbiose von bergsteigerischer und künstlerischer Ambition, die er auch in kommerzieller Hinsicht optimal zu verwerten verstand. Einerseits vollbrachte er als Alpinist Höchstleistungen (27 Erstbesteigungen), andererseits brachte er eine bis dahin nicht gekannte Leichtigkeit und Duftigkeit in das Genre der Bergmalerei ein, die vor allem auf seine brillante Behandlung des Lichts und der Atmosphäre zurückzuführen ist; und zwar nicht nur in den Aquarellen, sondern auch im großen Format. Populär wurde C. vor allem als Illustrator für die Publikationen des deutschen und österr. Alpenvereins. Sein Bekanntheitsgrad war so groß, dass sich lokale Fremdenverkehrsvereine bemühten, ihn als Werbeträger für ihre Region zu gewinnen. Dass er auch Stadt und Land Salzburg in seinem Schaffen ausgiebig berücksichtigte, wurde noch kaum gewürdigt. In Kaprun schuf er auf Initiative von Nikolaus Gassner eine umfangreiche Ansichtskartenserie, in Zell am See, wo er sich des öfteren aufhielt, illustrierte er u. a. einen Fremdenführer; aber auch malerische Hauptwerke entstanden in den Hohen Tauern. In Salzburg setzte er zahlreiche Motive aquarellistisch um, die der Verleger Hermann Kerber reproduzieren ließ. Nach seinem Tod lange Zeit künstlerisch unterschätzt, erlebte C. zuletzt eine Renaissance.

Literatur:

  • Ausstellungskat. #Die hohen Tauern#. Salzburg Museum 2012, v.a. S. 24, 45 ff, 73, 114, 119, 152, 158, 159, 176, 177
  • J. u. S. Brandes: E. T. C. München 2007
  • S. Wichmann: Compton. E. T. und Edward Harrison; Maler und Alpinisten. Stuttgart 1999


N.Sch.