Günter Eich

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Günter Eich, * 1. Februar 1907 in Lebus an der Oder, † 20. Dezember 1972 in Großgmain bei Salzburg; Schriftsteller.

Studium der Volkswirtschaft und Sinologie, seit 1932 Schriftsteller. Ab 1939 Soldat bei der Luftwaffe; geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Sein Engagement im NS-Regime (u.a. frühes, jedoch nicht beantwortetes Beitrittsgesuch an die NSDAP, zahlreiche Rundfunkmanuskripte) wurde später kritisch diskutiert. 1953 heiratete er Ilse Aichinger (siehe auch Clemens Eich).

Ab 1963 in Großgmain. Bedeutender Lyriker, Prosaist und v.a. Hörspieldichter. Seine Texte (u.a. die Gedichte Latrine und Inventur) waren für die „Kahlschlagliteratur“ (Wolfgang Weyrauch) maßgeblich und programmatisch. Werke u.a.: Abgelegene Gehöfte (1948), Botschaften des Regens (1955), Stimmen (1958), Maulwürfe (1968). Die Gemeinde Rauris stiftete einen Günter-Eich-Preis, der 1984 erstmals an Ilse Aichinger verliehen wurde. Eich selbst erhielt u.a. 1950 den Preis der Gruppe 47 und 1959 den Georg-Büchner-Preis. Er ist auf dem Friedhof in Großgmain begraben.


Literatur:

  • Ree Post-Adams: Günter Eich. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
  • Peter Horst Neumann: Die Rettung der Poesie im Unsinn. Aachen 2007.
  • Peter Walther (Hg.): Günter Eich (1907–1972). Nach dem Ende der Biographie. Berlin 2000.

A.​Has., B.J.