Hans Schläger

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Hans Schläger, * 5. Dezember 1820 in Filskirchen, Oberösterreich, † 17. Mai 1885 in Salzburg; Komponist und Dirigent. Schläger hatte als Sängerknabe in St. Florian und später Hilfslehrer ebenda einen ähnlichen Werdegang wie Anton Bruckner, der durch ihn zum Männergesang inspiriert wurde (Widmung Lied vom deutschen Vaterland WAB 78).

1854 wurde Schläger Chormeister des Wiener Männergesangvereins, 1861–68 als Nachfolger von Alois Taux Domkapellmeister und Direktor des Dom-Musikverein und Mozarteums sowie Leiter der Salzburger Liedertafel. In Salzburg baute er das Musik- und Konzertleben weiter auf (z.B. Zyklus von Kammermusikkonzerten ab 1862), setzte sich für das Chorwesen ein (Gründung Salzburger Sängerbund 1862), holte bekannte Virtuosen für Konzerte in die Stadt (u.a. Joseph Joachim, Clara Schumann).

Nach seiner Heirat zog sich Schläger 1868 ins Privatleben zurück, engagierte sich aber weiterhin im Musikleben, wurde u.a. 1870 Mitbegründer der Internationalen Mozart-Stiftung. Als Chorleiter hochgeschätzt, als Komponist der Hochromantik originell und eigenständig. Von seinen Werken, darunter Kirchenmusik, Kammermusik, Lieder, Chorwerke, Symphonik und Opern, verdienen eine Symphonie A-Dur (1858), ein Streichquartett F-Dur (1872) und die Oper Heinrich und Ilse (Uraufführung 1868) besondere Erwähnung. Schlägers Nachfolger als künstlerischer Leiter des Dom-Musikverein und Mozarteums sowie der Salzburger Liedertafel wurde Otto Bach.

Lit.:

  • D. Šedivý: H.S.
  • „Dictator unter Hilleprandt in Salzburg“? In: Von der Musikschule zum Konservatorium. Das Mozarteum 1841–1922. Wien 2017.

D.S.