Josef von Russegger

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche

Joseph von Russegger, * 18. November 1802 in Salzburg, † 20. Juni 1863 in Schemnitz, heute Banská Štiavnica, Slowakei, Reisender und Naturforscher.

Nach Besuch des Gymnasiums in Salzburg und der Berg- und Forstakademie in Schemnitz wurde Russegger Bergbaufachmann in Mühlbach im Pinzgau, im Gold- und Silberbergwerk von Böckstein (Bad Gastein) sowie Leiter des Rauriser Goldbergbaus. Der fähige Montanist und Geologe (Russegger verfasste u.a. die erste wissenschaftlich brauchbare Beschreibung der Smaragdvorkommen im Pinzgauer Habachtal) folgte 1835 einem Ruf nach Ägypten zur Erforschung von Erzvorkommen in Kleinasien, Ägypten und im Sudan.

Während der mehr als fünfjährigen Reise kam Russegger in Gebiete, die vor ihm noch kein Europäer betreten hatte. Unter dem Titel Reisen in Europa, Asien und Afrika … unternommen in den Jahren 1835–41 (7 Bände in 4 Teilen und Atlas, 1841–46) veröffentlichte Russegger seine umfangreichen Forschungsergebnisse. Der berühmte Naturforscher Alfred Brehm verwies in seinen Schriften über den Sudan auf Russeggers hervorragende Beschreibung des Landes, der Begründer der modernen Geografie, der Berliner Carl Ritter, urteilte, „daß man der Entdeckungsreise Russeggers die beste Orientierung der bis zu jener Zeit terra incognita gebliebenen Strecke“ verdanke.

Russegger vermachte seine Sammlungen von Waffen und völkerkundlichen Gegenständen dem Salzburg Museum (SMCA). Nach weiteren Forschungsreisen (England und Skandinavien) wurde er zum Direktor der Bergakademie Schemnitz ernannt und 1853 in den Adelsstand erhoben.

Lit.:

  • M. Khalifa: Die literarische Darstellung Ägyptens u. des oriental. Lebens in der deutschsprachigen Reiseliteratur: eine kritische Analyse der Reiseberichte J.v.R.s. Diss. Univ.​Salzburg 2002.

H.H.