Joseph August Lux

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Joseph August Lux, * 8. April 1871 in Wien, † 23. März 1947 in Anif bei Salzburg; Schriftsteller, Kultursoziologe, Volksbildner. Vielseitiger Vordenker und Neuerer bei prinzipiell konservativer Grundhaltung; beeinflusst u.a. von John Ruskin und William Morris.

Studien in Wien, München, Paris und London. Lebte ab 1900 wieder in Wien, Proponent des Jugendstils und der Wiener Werkstätte; ab 1907 Leiter der Kunstgewerbe-Fachschule „Deutscher Werkbund Hellerau“ in Dresden, dort auch Mitgestalter der Gartenstadt, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes. Ab 1910 in München und Bayerisch Gmain, 1918–20 Pressesprecher für den Bau des Hauses für die Salzburger Festspiele, Vortragender bei Schubertiaden (mit Franz Ledwinka), Mitbegründer der Richard-von-Kralik-Gesellschaft, ab 1926 in Anif.

Gedichte, Dramen, biografische Romane (über Lola Montez, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Franz Grillparzer), Filmdrehbücher und Sachbücher zu Architektur und Kunst (z.B. Das neue Kunstgewerbe, 1908; Otto Wagner, 1914). Sein Bekenntnis zu Österreich und zum Katholizismus, zu dem er 1921 konvertierte, sowie v.a. zum austrofaschistischen Ständestaat führten 1938 zur KZ-Haft in Dachau. Nach der Entlassung Schreibverbot, Opfer der NS-Bücherverbrennung 1938.

Ehrengruft der Stadt Salzburg auf dem Kommunalfriedhof. Die nach seinem Tod gegründete Joseph-August-Lux-Gesellschaft sowie der in den 1960er-Jahren nach ihm benannte und noch in den 1970er-Jahren vergebene Literaturpreis existieren nicht mehr.


Literatur:

  • Erhard Koppensteiner: Der Schriftsteller Joseph August Lux. „Der modernste Mensch ist jener, der sich nicht an die Mode hält”. In: Heinz Dopsch, Ewald Hiebl (Hg.): Anif - Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif. Anif 2003, S. 413–420.

E.K.