Joseph Messner

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Opernsängerin Gabrielle Ritter-Ciampi, Organist Henri Dallier und Joseph Messner in der Kirche La Madeleine, Paris 1932.

Joseph Messner, * 27. Februar 1893 in Schwaz, Tirol, † 23. Februar 1969 in St. Jakob am Thurn; Komponist und Domkapellmeister. Musikalische Ausbildung am Kapellhaus in Salzburg und an der Akademie in München bei dem Bruckner-Schüler Friedrich Klose.

1922 Domorganist, 1926–69 Domkapellmeister in Salzburg. Neuorganisation des Salzburger Domchors, Gestaltung der Domkonzerte im Rahmen der Salzburger Festspiele 1927–67: Neben den großen Werken der musica sacra auch Werke aus Salzburgs Kirchenmusiktradition. Nach der Bombardierung des Doms bis zur Wiedereröffnung 1959 mit Messners Bombenmesse fanden die Konzerte im Mozarteum bzw. in der Aula der Universität Salzburg statt.

Als Komponist trat Messner mit Kirchenmusik im spätromantischen Stil, mit Messen und mehreren Jahrgängen Propriumsgesängen für den Salzburger Dom hervor, die den Ruf der besonderen Musikkultur des Doms wiederbegründete. Opern, Kantaten, Chorwerke, darunter Schicksal der Deutschen, mit dem er das Nazi-Regime glorifizierte, Lieder, Sinfonien, Kammermusik, Klavier- und Orgelwerke ergänzen den Werkbestand. 1926 entstand die Bühnenmusik zum Jedermann von Hugo von Hofmannsthal, 1936 die Festspielfanfare.

Messners Verdienste wurden mit einer Reihe hoher Auszeichnungen – dem Titel Professor, dem Staatspreis für Musik, dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik und dem Ehrendoktorat der Universität Salzburg – gewürdigt.



Kurzbiographie von Joseph Messner der Salzburger Straßennamenkommission, NS- Belastung soll auf Erläuterungstafeln bei den Straßennamen dargestellt werden (Kategorie 2).


Lit.:

  • I. Loimer: J. M. (1893–1969). Eine Biographie. Salzburg 2009.
  • A. Pachovsky: J. M. Leben und Werk. Diss. Univ. Wien 1990.

G.W.