Leopold Kohr

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Leopold Kohr, * 5. Oktober 1909 in Oberndorf bei Salzburg, † 26. Februar 1994 in Gloucester, Großbritannien; Wirtschafts- und Staatswissenschaftler.

Nach den Doktoratsstudien der Rechts- und Staatswissenschaften in Innsbruck und Wien sowie weiterführenden Ausbildungen in Paris und London arbeitete Kohr für verschiedene Zeitungen in Österreich und der Schweiz als Korrespondent im Spanischen Bürgerkrieg, 1938 emigrierte er in die USA und war in New Jersey, Mexiko und Puerto Rico 1946–73 als Professor für Wirtschaftswissenschaften tätig; von 1973–77 unterrichtete Kohr Politikwissenschaft an der University of Wales.

Es folgten eine Gastprofessur in Cambridge und Vortragsreisen in die USA, nach Kanada, Großbritannien und in die Schweiz. International bekannt wurde Kohr durch seine Werke Das Ende der Großen und Die überentwickelten Nationen. Sein propagierter Antizentralismus sieht das Ideal in kleinen Staats- und Wirtschaftseinheiten („Small is Beautiful“, abgeleitet von einem Buchtitel Ernst Friedrich Schuhmachers; Bedeutung etwa „Rückkehr zum menschlichen Maß“).

Kohr wurde 1983 als erster Österreicher mit dem Right Livelihood Award („Alternativer Nobelpreis“) ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Ehrungen. Seit 1986 besteht die Leopold-Kohr-Akademie (Neukirchen am Großvenediger, Land Salzburg). Kohrs Nachlass befindet sich an der Universität Salzburg.

Literatur:

  • http://www.leopold-kohr-akademie.at
  • G. Lehner: Das menschliche Maß. Eine Utopie? Salzburg 2014.
  • L.-K.-Werkausgabe. Hg.v. E. Hiebl und G. Witzany, 7 Bände. Salzburg 2002–2010.
  • G. Lehner: Die Biographie des Philosophen und Ökonomen L. K. Wien 1994.

R.R.H., Ew.H.