Mezger

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Paul Mezger, * 23. November 1637 in Eichstätt, Bayern, † 12. April 1702 in Salzburg; Benediktiner, Theologe und Historiker, Professor an der Universität Salzburg. Ab 1640 in Salzburg, legte Mezger 1653 in St. Peter die Ordensgelübde ab, seit 1660 unterrichtete er Grammatik, Philosophie, Theologie, Polemik und Hermeneutik an der Universität, deren Vize- bzw. Prokanzler er von 1673–1702 war.

Mezgers Hauptverdienst ist seine Tätigkeit als Historiker: er vollendete die von seinen Brüdern Franz und Joseph begonnene Historia Salisburgensis (1692), in die auch Quellentexte eingearbeitet wurden.

Franz Mezger, * 25. Oktober 1632 in Ingolstadt, † 11. Dezember 1701 in Salzburg; Benediktiner, lehrte von 1659–68 an der Universität Philosophie und Theologie.

Joseph Mezger, * 5. September 1635 in Eichstätt, † 26. Oktober 1683 in St. Gallen; Benediktiner, lehrte 1662–78 Poesie, Theologie und Kirchenrecht und war ebenfalls Prokanzler. Er war freundschaftlich mit dem Begründer der modernen Urkundenlehre, dem Mauriner[1] Jean Mabillon, der im August 1683 Salzburg besuchte, verbunden; in intensivem brieflichen Gedankenaustausch stehend, bestanden jedoch Auffassungsunterschiede zwischen Mezger und Mabillon, der trotzdem der wissenschaftlichen Leistung der Brüder Mezger größte Anerkennung zollte.

Literatur:

  • R. W. Apfelauer: in NDB 17, 1993, S. 414f.

R.R.H.

  1. Die Mauriner (frz. Mauristes), eine Ordensgemeinschaft von Mönchen in der römisch-katholischen Kirche, waren Benediktiner der Kongregation des heiligen Maurus (Mauriner-Kongregation, frz. Congrégation de Saint-Maur). Im engeren Sinn meint man mit Maurinern eine Schule von Kirchenhistorikern im 17. Jahrhundert, die die Kirchengeschichte anhand der Quellen kritisch überprüften.