Stefan Kruckenhauser

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Porträt des Fotografen Stefan Kruckenhauser, von ihm signiert

Stefan Kruckenhauser, * 4. November 1905 in München, † 1. Oktober 1988 in Wien; Fotograf und Sporterzieher.

Der Abstammung nach Tiroler, aufgewachsen in Böhmen, Studium in Wien; Kruckenhauser kam 1932 als Gymnasiallehrer nach Salzburg und war 1934–38 sowie 1946–72 Leiter des Bundessportheimes in St. Christoph am Arlberg.

Früher Verfechter der Leica-(Kleinbild-)Fotografie in Österreich, dessen Arbeiten sich durch dokumentarische Schärfe, klare Bildauffassung, ungewohnte Blickwinkel und plastische Lichtgestaltung auszeichnen. Der 1937 erschienene, mehrfach aufgelegte und erweiterte Band Verborgene Schönheit wurde zum „optischen Erzieher einer ganzen Generation“ (Walter Koschatzky).

Bei der Wiedergabe von Kunstwerken (Das Meisterwerk von Kefermarkt, 1941) sowie in der Sportfotografie schöpfte Kruckenhauser die gestalterischen Möglichkeiten des Teleobjektivs virtuos aus. Weitere Buchveröffentlichungen waren Du schöner Winter in Tirol (1937), Das Bergbild mit der Leica (1938, mit Max Zühlcke), Altdeutsche Bildschnitzer der Ostmark (1939, mit Karl Öttinger) und Ein Dorf wird (1952).

Nach dem Krieg widmete sich Kruckenhauser fast ausschließlich dem Skiwesen, wobei er Fotografie und Film zur Demonstration und Analyse exakter Bewegungsabläufe heranzog. Unter seiner Federführung entstand der erste gemeinsame Österreichische Skilehrplan (1956 und 1971). Durch seine bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der Skitechnik (Wedeln) und Lehrmethodik fand Kruckenhauser als österreichischer „Skipapst“ weltweit Anerkennung, so als Präsident der Interskikongresse von 1959–68.

Lit.:

  • T. Starl: Geschichte der Fotografie in Österreich 1839 bis 1945. Wien 2005, S. 269f.
  • K. Kaindl (Hg.): S. K. In weiten Linien. Salzburg 2003.
  • S. K. Festschrift zum 80. Geburtstag. Salzburg 1985.
  • W. Koschatzky: Die Kunst der Fotografie. Salzburg 1984.

N.​Sch.