Ursula Hübner

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Ursula Hübner, * 6. 10. 1957 in Salzburg; Künstlerin, Malerin, Bühnenbildnerin.

Ursula Hübner lebt in Wien, Linz und Salzburg; sie studierte von 1976 bis 1981 an der Hochschule Mozarteum in Salzburg Bühnenbild bei H. B. Gallée und von 1981 bis 1986 an der Universität für angewandte Kunst Wien Malerei bei Maria Lassnig.

Ab 1984 realisierte sie Bühnenbilder im In- und Ausland. Zwischen 1989 und 1999 war sie Bühnenbildnerin der legendären Theatergruppe „Sparverein Die Unz Ertrennlichen“ unter der Leitung von Kurt Palm. Neben ihrem malerischen Werk schuf sie über die Jahrzehnte zahlreiche Bühnen- und Filmausstattungen.

Seit 1983 zeigt Ursula Hübner ihre Werkserien von Malereien in Ausstellungen in Österreich und im Ausland. Sie wurde mit folgenden Preisen ausgezeichnet: 1986 Preis des Landes Niederösterreich für ihre Diplomarbeit, 1990 Staatsstipendium für Bildende Kunst, 1. Preis der 3. Internationalen Biennale für Malerei, Obidos, Portugal (1991), 1992 Salzburg Stipendium International, 1993 Förderpreis zur Kainz Medaille der Stadt Wien für Bühnenbild, 2008 Preis für Bildende Kunst der Stadt Wien, 2010 Internationaler Preis für Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg, 2020 Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz.

Seit 1998 (bis 2024) ist sie Professorin an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz; sie unterrichtet Malerei und Grafik am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften.

Die Bilder von Ursula Hübner sind vielschichtig; sie bestehen oft außer gemalten Flächen auch aus Collagen von (eigenen oder aus Zeitschriften übernommenen) Fotografien. Diese Schichten sind sichtbar, sollen den Betrachter vielleicht in verschiedene Ebenen blicken lassen. Es ist manchmal nicht leicht zu unterscheiden, was gemalt ist und was aus einer fotografischen Bildvorlage stammt. Ursula Hübner erklärt im Katalog zur Ausstellung im Salzburger Kunstverein 2004: „Ich versuche in den Collagen eine Synthese zwischen dem Fotopapier und der Ölfarbe herzustellen.“ Beim Kombinieren dieser verschiedenen Medien (wie ausgeschnittene Partien aus Fotografien oder aus Architektur- und Mode-Zeitschriften und Ölmalerei) entwickelt die Künstlerin manchmal auch neue Wesen oder Hybride aus Menschen, Tieren und Pflanzen.

Bis auf wenige größere Bilder konzentriert sie sich seit Jahrzehnten auf das kleine Format, schafft Serien von handlichen Malereien, bevorzugt auf Holz als Bildträger. Die Anordnung der Protagonisten und architektonischen Elemente in diesen Kunstwerken hat sicher etwas Bühnenbildhaftes; die Künstlerin kann einfach mit Raum umgehen. Vor allem die kleinen Bilder zeigen meistens ein abgeschlossenes Ambiente bzw. den Einblick in eine Szene. Ursula Hübner hat auch großformatige Leinwand Bilder gemalt; zum Beispiel Anfang der 1990er-Jahre farbintensive Malerei, die leere Gewänder thematisiert hat. Damit hat sie eigentlich Kleidungsstücke ohne den Menschen darin porträtiert. Um 2015 sind auch wieder große Leinwände entstanden, zu dieser Zeit mit floralen Motiven.

In wenigen Bildern von Ursula Hübner steht nicht der Mensch im Zentrum. In den frühen Bildern durch seine Hüllen vertreten, dann über Jahrzehnte auch Selbstporträts, die als Foto-Collagen auf die Bildgründe gebracht wurden und mit malerischen Partien verschmelzen.

Lit.:

D.G.