Johann Fischbach: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Fischbach, Johann''', * Grafenegg bei Krems 5. 4. 1797, † München 19. 6. 1871, Maler.
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Johann '''Fischbach''', * 5. April 1797 in Grafenegg bei Krems, † 19. Juni 1871 in München; Maler.  
  
Sohn eines Gräflich Breunerschen Haushofmeisters, studierte an der Wiener Akademie, die ihm 1821 den Großen Preis für eine »ideale Landschaft« verlieh und ihn als Assistenten seines Lehrers Joseph Mössmer beschäftigte. 1840 ließ sich F. in Salzburg nieder und befruchtete hier das Kunstleben nachhaltig. So hatte er bei der Gründung des →Kunstvereins führenden Anteil und unterhielt eine »Kleine Akademie«, an der u. a. J. →Mayburger, Johann Makart Vater (1815-1849) und dessen Schwager Johann Rüssemayer (1817-1849) teilnahmen und an der auch der Knabe H. →Makart seine ersten Talentproben ablegte. Populär wurde F. durch seine im Stahlstich reproduzierten »Malerischen Ansichten von Salzburg und Oberösterreich «. 1851 erfüllte sich F. den Wunsch nach einem idyllischen Landleben und errichtete sich ein Schweizerhaus im Aigner Tal bei Salzburg. Der Tod seines begabten Sohnes August →F. verleidete ihm jedoch dieses Domizil. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er, von der dortigen Künstlerschaft hochverehrt, in München. F. ist eine der sympathischsten Verkörperungen des österr. Biedermeiers, sein ausgeglichenes, sanftes Naturell vermittelt zwischen den Extremen idealistischer und realistischer Auffassung. Mit einem Fuß steht er noch in der Romantik, deren Seelenlage sich bei ihm vollends ins Gemütvolle, Träumerische und Behagliche mäßigt. Den krassen Realismus eines Waldmüller bekämpft er entschieden, er ist mehr mit Schwind und Richter verwandt, andererseits werden seine Wolkenstudien oft mit denen Adalbert Stifters verwechselt. Die ersehnte Eintracht zwischen Mensch und Natur glaubt er in der »heilen Welt« des Bäuerlichen noch unmittelbar vorhanden. Die malerische Sensibilität, mit der er seiner schwärmerischen Liebe zu Wald und Hochgebirge und zum Landvolk, den Fischern, Jägern, Sennerinnen und Hirten, Ausdruck verleiht, bewahrt seine Bilder vor der Glätte der Salonmalerei, deren Themenpalette F. schon ausschöpft, von der Ritterromantik bis zu den rastenden Schmugglern bei Alpenglühen. Seine poetischen Qualitäten kommen im kleinen Format, und hier wieder in Zeichnung und Aquarell, am schönsten zur Geltung.
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Sohn eines Gräflich Breunerschen Haushofmeisters, studierte an der Wiener Akademie, die ihm 1821 den Großen Preis für eine „ideale Landschaft“ verlieh und ihn als Assistenten seines Lehrers Joseph Mössmer beschäftigte.
  
Literatur:
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1840 ließ sich Fischbach in Salzburg nieder und befruchtete hier das Kunstleben nachhaltig. So hatte er bei der Gründung des [[Kunstverein, Salzburger|Kunstverein]]s führenden Anteil und unterhielt eine „Kleine Akademie“, an der u.a. [[Josef Mayburger]], Johann Makart Vater (1815–1849) und dessen Schwager Johann Rüssemayer (1817–1849) teilnahmen und an der auch der Knabe [[Hans Makart]] seine ersten Talentproben ablegte. Populär wurde Fischbach durch seine im Stahlstich reproduzierten ''Malerischen Ansichten von Salzburg und Oberösterreich''. 1851 erfüllte sich Fischbach den Wunsch nach einem idyllischen Landleben und errichtete sich ein Schweizerhaus im Aigner Tal bei Salzburg. Der Tod seines begabten Sohnes [[August Fischbach]] verleidete ihm jedoch dieses Domizil. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er, von der dortigen Künstlerschaft hochverehrt, in München.
  
* J. F., Malerische Ansichten (Faksimileausgabe). Salzburg 1998.
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Fischbach ist eine der liebenswertesten Verkörperungen des österreichischen Biedermeiers, sein ausgeglichenes, sanftes Naturell vermittelt zwischen den Extremen idealistischer und realistischer Auffassung. Mit einem Fuß steht er noch in der Romantik. Den krassen Realismus eines Waldmüller bekämpft er entschieden, er ist mehr mit Moritz von Schwind und Ludwig Richter verwandt, andererseits werden seine Wolkenstudien oft mit denen Adalbert Stifters verwechselt. Die malerische Sensibilität bewahrt seine Bilder vor der Glätte der Salonmalerei, deren Themenpalette Fischbach schon ausschöpft – von der Ritterromantik bis zu den rastenden Schmugglern bei Alpenglühen. Seine poetischen Qualitäten kommen im kleinen Format am schönsten zur Geltung.
* Ausstellungskat. J. F. SMCA 1989.
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* Meisterwerke, Tfn. 52, 53.
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* Feuchtmüller-Mrazek: Biedermeier in Österreich. Wien 1963.
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Datei:Fischbach, Johann, Salzburger Ansicht mit dem Kapuzinerberg, 1844, Öl aufHolz, 37,4 x 47,7 cm, Residenzgalerie Salzburg, Foto Ulrich Ghezzi.jpg|Salzburger Ansicht mit dem Kapuzinerberg (1844)
* J. Leisching in: SMusBl. 9, 1930, Nr. 2.
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Datei:Johann Fischbach Vorstadt Stein.jpg|Vorstadt Stein
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Datei:Johann Fischbach Fürstliches Zimmer auf Hohensalzburg.jpg|Fürstliches Zimmer auf [[Festung Hohensalzburg|Hohensalzburg]]
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* N. Schaffer: Wann gab es eine „Salzburger Kunst“. In: Bischof. Kaiser. Jedermann. Jahresschrift des Salzburg Museum Bd. 58/2 (2016), S.211–223.
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* E. Marx, P. Laub (Hg.): Stadt Salzburg. Ansichten aus fünf Jahrhunderten. Salzburg 2008.
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* Ausstellungskat. J.F. SMCA 1989.
 
* Mayer-Matsies: J. F. München 1872.
 
* Mayer-Matsies: J. F. München 1872.
  
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Aktuelle Version vom 30. Mai 2021, 11:49 Uhr

Johann Fischbach, * 5. April 1797 in Grafenegg bei Krems, † 19. Juni 1871 in München; Maler.

Sohn eines Gräflich Breunerschen Haushofmeisters, studierte an der Wiener Akademie, die ihm 1821 den Großen Preis für eine „ideale Landschaft“ verlieh und ihn als Assistenten seines Lehrers Joseph Mössmer beschäftigte.

1840 ließ sich Fischbach in Salzburg nieder und befruchtete hier das Kunstleben nachhaltig. So hatte er bei der Gründung des Kunstvereins führenden Anteil und unterhielt eine „Kleine Akademie“, an der u.a. Josef Mayburger, Johann Makart Vater (1815–1849) und dessen Schwager Johann Rüssemayer (1817–1849) teilnahmen und an der auch der Knabe Hans Makart seine ersten Talentproben ablegte. Populär wurde Fischbach durch seine im Stahlstich reproduzierten Malerischen Ansichten von Salzburg und Oberösterreich. 1851 erfüllte sich Fischbach den Wunsch nach einem idyllischen Landleben und errichtete sich ein Schweizerhaus im Aigner Tal bei Salzburg. Der Tod seines begabten Sohnes August Fischbach verleidete ihm jedoch dieses Domizil. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er, von der dortigen Künstlerschaft hochverehrt, in München.

Fischbach ist eine der liebenswertesten Verkörperungen des österreichischen Biedermeiers, sein ausgeglichenes, sanftes Naturell vermittelt zwischen den Extremen idealistischer und realistischer Auffassung. Mit einem Fuß steht er noch in der Romantik. Den krassen Realismus eines Waldmüller bekämpft er entschieden, er ist mehr mit Moritz von Schwind und Ludwig Richter verwandt, andererseits werden seine Wolkenstudien oft mit denen Adalbert Stifters verwechselt. Die malerische Sensibilität bewahrt seine Bilder vor der Glätte der Salonmalerei, deren Themenpalette Fischbach schon ausschöpft – von der Ritterromantik bis zu den rastenden Schmugglern bei Alpenglühen. Seine poetischen Qualitäten kommen im kleinen Format am schönsten zur Geltung.

Lit.:

  • N. Schaffer: Wann gab es eine „Salzburger Kunst“. In: Bischof. Kaiser. Jedermann. Jahresschrift des Salzburg Museum Bd. 58/2 (2016), S.211–223.
  • E. Marx, P. Laub (Hg.): Stadt Salzburg. Ansichten aus fünf Jahrhunderten. Salzburg 2008.
  • Ausstellungskat. J.F. SMCA 1989.
  • Mayer-Matsies: J. F. München 1872.

N.​Sch.