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− | + | Aus Tirol stammend, wurde der Vater als Gebäudemeister der Staatsbahn von Zell am See nach Salzburg versetzt. Ab 1915 [[Realschule]] in Salzburg, die Rendl 1920 vorzeitig verließ. Erste Gedichte in der regionalen Zeitschrift ''Der Föhn''. Sein Vater hatte in Salzburg eine Imkerei aufgebaut und war bald ein bekannter Bienenzuchtlehrer. Rendl begann bei ihm zu lernen, arbeitete später als Bahnarbeiter, in einer Ziegelei und schließlich als Glasbläser in Bürmoos. Die bitteren Erfahrungen der folgenden Arbeitslosenjahre verarbeitete Rendl in seinem ersten Roman ''Vor den Fenstern'' (1932). Sein bekanntestes Werk, ''Der Bienenroman'', erschien 1931. | |
− | In | + | In diese Zeit fiel Rendls innere Wandlung vom Atheisten zu einer intensiven Religiosität, die er in seinem autobiografischen Roman ''Der Berufene'' (1934) gestaltete. Freundschaft mit [[Josef Schulz]], [[Josef Kaut]], [[Jakob Haringer]], [[Georg Eberl]] und [[Alois Grasmayr]]. |
− | Seit 1938 besaß | + | Autobiografisches verarbeitete Rendl auch in seiner Romantrilogie ''Die Glasbläser von Bürmoos'' (1935, 1937). Sein Schauspiel ''Elisabeth, Kaiserin von Österreich'' wurde 1937 am Volkstheater in Wien uraufgeführt. Obwohl sich Rendl nie parteipolitisch band, wurde er 1940, wegen angeblichen „Schwarzhörens“, von der Gestapo verhaftet; Militärdienst in St. Johann in Tirol, wo er 1945 Widerstandskreise unterstützte; dafür 1947 Ehrenurkunde des „Bundes demokratischer Freiheitskämpfer Österreichs“. |
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+ | Seit 1938 besaß Rendl in St. Georgen bei Oberndorf ein altes Brechelbad (Haus für die Bearbeitung von Flachs), das er v.a. nach 1945 zur Wohnstätte umbaute (vgl. ''Haus in Gottes Hand'', 1951). Am Landestheater Salzburg ([[Theater]]) wurden zwei Stücke Rendls uraufgeführt: ''Bleiben Sie bei uns, Vianney!'' (1954), ''Savonarola'' (1957). Im Alter wandte er sich stärker der Malerei zu; er hinterließ ca. 200–300 Öl- und Hinterglasbilder. | ||
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− | * | + | * Silvia Bengesser: Literaturlandschaft Flachgau. Salzburg 2017, S. 47–53. |
− | + | * Arnold Nauwerck: Georg Rendl. Sein Leben im Spiegel von Quellen und Dokumenten. Salzburg 2006. | |
− | * | + | * Peter Laub (Hg.): Georg Rendl (1903–1972). Ausstellungskatalog Salzburg 2003. |
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Aktuelle Version vom 1. November 2021, 03:25 Uhr
Georg Rendl, * 1. Februar 1903 in Zell am See, † 10. Jänner 1972 in St. Georgen bei Oberndorf war ein Schriftsteller und Maler.
Aus Tirol stammend, wurde der Vater als Gebäudemeister der Staatsbahn von Zell am See nach Salzburg versetzt. Ab 1915 Realschule in Salzburg, die Rendl 1920 vorzeitig verließ. Erste Gedichte in der regionalen Zeitschrift Der Föhn. Sein Vater hatte in Salzburg eine Imkerei aufgebaut und war bald ein bekannter Bienenzuchtlehrer. Rendl begann bei ihm zu lernen, arbeitete später als Bahnarbeiter, in einer Ziegelei und schließlich als Glasbläser in Bürmoos. Die bitteren Erfahrungen der folgenden Arbeitslosenjahre verarbeitete Rendl in seinem ersten Roman Vor den Fenstern (1932). Sein bekanntestes Werk, Der Bienenroman, erschien 1931.
In diese Zeit fiel Rendls innere Wandlung vom Atheisten zu einer intensiven Religiosität, die er in seinem autobiografischen Roman Der Berufene (1934) gestaltete. Freundschaft mit Josef Schulz, Josef Kaut, Jakob Haringer, Georg Eberl und Alois Grasmayr.
Autobiografisches verarbeitete Rendl auch in seiner Romantrilogie Die Glasbläser von Bürmoos (1935, 1937). Sein Schauspiel Elisabeth, Kaiserin von Österreich wurde 1937 am Volkstheater in Wien uraufgeführt. Obwohl sich Rendl nie parteipolitisch band, wurde er 1940, wegen angeblichen „Schwarzhörens“, von der Gestapo verhaftet; Militärdienst in St. Johann in Tirol, wo er 1945 Widerstandskreise unterstützte; dafür 1947 Ehrenurkunde des „Bundes demokratischer Freiheitskämpfer Österreichs“.
Seit 1938 besaß Rendl in St. Georgen bei Oberndorf ein altes Brechelbad (Haus für die Bearbeitung von Flachs), das er v.a. nach 1945 zur Wohnstätte umbaute (vgl. Haus in Gottes Hand, 1951). Am Landestheater Salzburg (Theater) wurden zwei Stücke Rendls uraufgeführt: Bleiben Sie bei uns, Vianney! (1954), Savonarola (1957). Im Alter wandte er sich stärker der Malerei zu; er hinterließ ca. 200–300 Öl- und Hinterglasbilder.
Anfang der 1980er-Jahre stiftete die Kammer für Arbeiter und Angestellte Salzburg den Georg-Rendl-Preis für Literatur der Arbeitswelt; er wurde drei Mal verliehen (an Christine Haidegger, Engelbert Obernosterer, O. P. Zier). Die im Jahr 2000 gegründete Georg-Rendl-Gesellschaft in St. Georgen existiert nicht mehr.
Literarischer Nachlass und Bibliothek im Literaturarchiv Salzburg.
Literatur:
- Silvia Bengesser: Literaturlandschaft Flachgau. Salzburg 2017, S. 47–53.
- Arnold Nauwerck: Georg Rendl. Sein Leben im Spiegel von Quellen und Dokumenten. Salzburg 2006.
- Peter Laub (Hg.): Georg Rendl (1903–1972). Ausstellungskatalog Salzburg 2003.
H.H.