Constanze Mozart

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Mozart, Constanze (geb. Weber), * Zell im Wiesenthal (Breisgau) 5. 1. 1762, † Salzburg 6. 3. 1842, Sängerin, Frau von Wolfgang Amadeus →Mozart.

Mozart hatte sie 1777 in Mannheim kennengelernt, seine Aufmerksamkeit galt damals allerdings ihrer Schwester Aloysia. Seit September 1779 wohnte die Witwe Weber mit ihren Töchtern in Wien, Mozart war seit Mai 1781 ihr Untermieter. Gegen den Widerstand des Vaters, der immer wieder vor der leichtsinnigen Familie der »Weberischen« gewarnt hatte, der die »kupplerischen Fähigkeiten« der künftigen Schwiegermutter erkannte und die minderen haushälterischen Qualitäten Constanzes anprangerte, heiratete W. A. Mozart am 4. 8. 1782 Constanze im Wiener Stephansdom. Sie war ihm das »liebste beste Weibchen«, um dessen Befinden er sich sorgte, da Constanze von labiler Gesundheit war. Von ihren sechs Kindern blieben nur Karl Thomas →Mozart und Franz Xaver Wolfgang →Mozart am Leben.

Während ihres Salzburg-Aufenthalts sang sie am 26. 10. 1783 in der Stiftskirche →St. Peter einen Sopranpart in der Messe c-Moll KV 427/417 a. Nach dem Tod ihres Mannes unternahm sie Konzertreisen, organisierte Aufführungen von »La clemenza di Tito« und bemühte sich um die Verwaltung von Mozarts Nachlass und die Drucklegung seiner Werke. Wegen ihrer geringen Gnadenpension war sie auf die Hilfe von Freunden angewiesen; 1799 verkaufte sie dem Verleger André Mozarts handschriftlichen Nachlass. 1809 heiratete sie Georg Nikolaus von →Nissen und lebte mit ihm zunächst in Kopenhagen, seit 1821 in Salzburg. Hier sammelte Nissen Material für seine Mozart-Biographie, die Constanze nach dem Tod Nissens (1828) fertigstellte. Vincent →Novello besuchte sie im Sommer 1829 und würdigte ihre Freundlichkeit, ihre sprachliche Gewandtheit und ihre Bildung. Sie erlebte noch die Vorbereitungsarbeiten, jedoch nicht mehr die Enthüllung des Mozart-Denkmals.

Literatur:

  • Rudolph Angermüller (Hg.): Constanze Nissen-Mozart: Tagebuch meines Briefwechsels in Betref der Mozartischen Biographie (1828–1837). Bad Honnef 1999.
  • Arthur Schurig (Hg): Constanze Mozart: Briefe–Aufzeichnungen–Dokumente 1782-1842. Dresden 1922.

G.W.