Carl Maria von Weber

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Carl Maria von Weber, * 18. (19.) November 1786 in Eutin (Holstein), † 5. Juni 1826 in London; Komponist und Pianist.

Seine Oper Der Freischütz (1821) gilt als Inbegriff der romantischen deutschen Oper; v.a. in Euryanthe (1823) Vorwegnahme Wagner’scher Ideen wie Leitmotivtechnik und Emanzipation des Orchesters.

Mit der Theatergruppe seines Vaters kam Weber 1797 erstmals nach Salzburg, wo er von Michael Haydn Unterricht erhielt. „Nach vieler Mühe hat es endlich mein Hr. Vater dahin gebracht, daß ich dieses Neue Jahr bei Hr. Capell Meister Michel Haydn den Contrapunkt anfange […], es ist ein Glück für mich, denn er nimmt sonst keine Schüler mehr an“, berichtet er seinem alten Lehrer Heuschkel in einem Brief vom 28. Dezember 1797. Als erstes Resultat dieses strengen Unterrichts erschienen 1798 sechs Fughetten op. 1 im Druck, die in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung als „ausgezeichnete u. ungemein vielversprechende Seltenheit“ rezensiert wurden.

Vom November 1801 bis Juli 1802 hielt sich Weber „in Familienangelegenheiten“ erneut in Salzburg auf. Unter den hier komponierten bzw. fertiggestellten Werken ragen zwei besonders hervor: das Singspiel Peter Schmoll und seine Nachbarn (Uraufführung Augsburg 1802) und die Große Jugendmesse in Es-Dur (1802), die lange als verschollen galt. In diesen Kompositionen offenbart sich ansatzweise bereits der Musikdramatiker und versierte Meister der Instrumentation. So arbeitet Weber in Peter Schmoll gezielt mit Klangfarben „älterer, vergessener Instrumente“ (Piccolo, Blockflöten, Bassetthorn und Violen) und versucht auch sonst „auf ganz andere Weise zu schreiben“. Sein Lehrer Michael Haydn attestierte ihm mit Brief vom 2. Juni 1802, „daß diese Oper mannhaft und vollkommen nach den wahren Regeln des Contrapunctes bearbeitet, mit vielem Feuer und Delikatesse und dem Texte ganz angemessen componirt ist“.

Die verloren geglaubte Messe wurde 1925 von Constantin Schneider aufgefunden und veröffentlicht. Diese Komposition sollte wohl zu einer Anstellung bei Hofe verhelfen, worauf die Widmung an Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo hindeutet. Doch Weber hatte keinen Erfolg und verließ im Juli 1802 Salzburg.

Lit.:

  • C. Floros: C.M. v. W. München 1986
  • M. Leinert: C.M. v. W. in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1978.
  • E. Schenk: Über C.M. v. W.s Salzburg-Aufenthalte. In: ZfMw 11, 1928/29.

M.W.