Camerata Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Mit | + | Mit [[Végh, Sándor|Sándor Végh]] (1912–1997), dem legendären ungarischen Geiger und Geigenlehrer, begann die große internationale Karriere des Orchesters. Von 1978 bis zu seinem Tod war er der leidenschaftliche Probenarbeiter, stilbildende Musiker und unkonventionelle Orchesterleiter, welcher den spezifischen, atmenden „Camerataklang“ prägte. Zunehmend war die Camerata mit namhaften Dirigenten auch als Opernorchester bei den Festspielen zu erleben. Mit Sir Roger Norrington (geb. 1934 in Oxford) an der Spitze kam es von 1997–2006 zu einer weiteren höchst erfolgreichen, nun mehr vom Originalklang geprägten Ära. Der griechische Geiger Leonidas Kavakos, seit 2000 der Camerata verbunden und Leiter von 2007–2009, und der französische Dirigent Louis Langrée, Chef von 2011–2016, sorgten in der Folge für internationales Renommee. Darüber darf man nicht vergessen, dass eine ganze Reihe von Konzertmeistern in der Rolle eines „Primus inter pares“ an der Unverwechselbarkeit des partnerschaftlichen Spiels des längst hochprofessionellen Kammerorchesters wesentlich beteiligt waren, schon seit Véghs Zeiten. Viele von ihnen machten Karriere als Dirigenten und Solisten – z.B. Arvid Engegard, Gérard Korsten, Alexander Janiczek oder die langjährige Konzertmeisterin Natalie Chee. |
− | Über | + | Seit 2012 ist der Israeli Gregory Ahss als Erster Konzertmeister tätig. Auch Salzburger Musiker von Weltrang wie die Geiger Lukas Hagen und [[Schmid, Benjamin|Benjamin Schmid]] treten immer wieder gemeinsam mit der Camerata auf. Dirigenten von Franz Welser-Möst und Heinrich Schiff bis zu Teodor Currentzis leiteten und leiten besondere Projekte des Orchesters, Norrington ist weiterhin als Ehrendirigent tätig. Die Liste der Solistinnen und Solisten, die seit 1952 mit dem Ensemble musizierten, ist ebenso lang wie höchst prominent. |
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+ | Über sechzig Tonträger dokumentieren eindrucksvoll die Geschichte der Camerata. Die beiden Gesamteinspielungen von Mozarts Klavierkonzerten mit den ungarischen Pianisten Géza Anda und András Schiff sowie die Gesamtaufnahme von Mozarts Serenaden und Divertimenti unter Sándor Végh bilden Meilensteine der Schallplattengeschichte. Das Orchester konzertiert regelmäßig in Musikzentren wie dem Wiener Konzerthaus, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konzerthaus Berlin, dem Festspielhaus Baden-Baden, im Bregenzer Festspielhaus, beim Carinthischen Sommer, den Haydn-Festspielen Eisenstadt, in München, London, Florenz, Moskau, St. Petersburg, Bejing, Tokyo und in den Festspielstädten Aix-en-Provence und Luzern. Konzertreisen führten das Orchester in alle Erdteile der Welt. Der Konzertzyklus in Salzburg sowie die Mitwirkung bei Mozartwoche und Festspielen sind zur lebendigen Tradition geworden. | ||
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* L. Hochstraate: C. Salzburg. Salzburg 2012. | * L. Hochstraate: C. Salzburg. Salzburg 2012. | ||
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Aktuelle Version vom 30. November 2022, 13:18 Uhr
Das in Salzburg beheimatete Weltklasse-Kammerorchester Camerata Salzburg wurde 1952 von Bernhard Paumgartner als Camerata Academica des Mozarteums Salzburg gegründet. In der Nachfolge des alten Mozarteumorchesters war es als Podium für gemeinsames Musizieren von Lehrenden und Studierenden des Mozarteums gedacht. Im Zentrum stand Mozart; so entstand mit Géza Anda von 1961 bis 1970 die erste Gesamtaufnahme von Mozarts Klavierkonzerten.
Schon Paumgartner platzierte die Camerata in den Programmen der ab 1956 stattfindenden Mozartwoche und in den Serenaden und Mozart-Matineen der Salzburger Festspiele. Nach Paumgartners Tod übernahm der Schweizer Urs Schneider bis 1973 die Leitung des Ensembles, es folgten der in dieser Zeit bei der Camerata als Dirigent debütierende Dietrich Fischer-Dieskau und 1974–78 der italienische Cellist Antonio Janigro (1918–1989). Janigro führte den bis heute bestehenden Abonnementzyklus im Großen Saal des Mozarteums ein.
Mit Sándor Végh (1912–1997), dem legendären ungarischen Geiger und Geigenlehrer, begann die große internationale Karriere des Orchesters. Von 1978 bis zu seinem Tod war er der leidenschaftliche Probenarbeiter, stilbildende Musiker und unkonventionelle Orchesterleiter, welcher den spezifischen, atmenden „Camerataklang“ prägte. Zunehmend war die Camerata mit namhaften Dirigenten auch als Opernorchester bei den Festspielen zu erleben. Mit Sir Roger Norrington (geb. 1934 in Oxford) an der Spitze kam es von 1997–2006 zu einer weiteren höchst erfolgreichen, nun mehr vom Originalklang geprägten Ära. Der griechische Geiger Leonidas Kavakos, seit 2000 der Camerata verbunden und Leiter von 2007–2009, und der französische Dirigent Louis Langrée, Chef von 2011–2016, sorgten in der Folge für internationales Renommee. Darüber darf man nicht vergessen, dass eine ganze Reihe von Konzertmeistern in der Rolle eines „Primus inter pares“ an der Unverwechselbarkeit des partnerschaftlichen Spiels des längst hochprofessionellen Kammerorchesters wesentlich beteiligt waren, schon seit Véghs Zeiten. Viele von ihnen machten Karriere als Dirigenten und Solisten – z.B. Arvid Engegard, Gérard Korsten, Alexander Janiczek oder die langjährige Konzertmeisterin Natalie Chee.
Seit 2012 ist der Israeli Gregory Ahss als Erster Konzertmeister tätig. Auch Salzburger Musiker von Weltrang wie die Geiger Lukas Hagen und Benjamin Schmid treten immer wieder gemeinsam mit der Camerata auf. Dirigenten von Franz Welser-Möst und Heinrich Schiff bis zu Teodor Currentzis leiteten und leiten besondere Projekte des Orchesters, Norrington ist weiterhin als Ehrendirigent tätig. Die Liste der Solistinnen und Solisten, die seit 1952 mit dem Ensemble musizierten, ist ebenso lang wie höchst prominent.
Über sechzig Tonträger dokumentieren eindrucksvoll die Geschichte der Camerata. Die beiden Gesamteinspielungen von Mozarts Klavierkonzerten mit den ungarischen Pianisten Géza Anda und András Schiff sowie die Gesamtaufnahme von Mozarts Serenaden und Divertimenti unter Sándor Végh bilden Meilensteine der Schallplattengeschichte. Das Orchester konzertiert regelmäßig in Musikzentren wie dem Wiener Konzerthaus, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konzerthaus Berlin, dem Festspielhaus Baden-Baden, im Bregenzer Festspielhaus, beim Carinthischen Sommer, den Haydn-Festspielen Eisenstadt, in München, London, Florenz, Moskau, St. Petersburg, Bejing, Tokyo und in den Festspielstädten Aix-en-Provence und Luzern. Konzertreisen führten das Orchester in alle Erdteile der Welt. Der Konzertzyklus in Salzburg sowie die Mitwirkung bei Mozartwoche und Festspielen sind zur lebendigen Tradition geworden.
Lit.:
- L. Hochstraate: C. Salzburg. Salzburg 2012.
- www.camerata.at
G.K.