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− | Aus bayerischem Hochadel stammend, 758 in Freising tradiert, | + | Aus bayerischem Hochadel stammend, 758 in Freising tradiert, 765–76 dort Diakon und dann Priester. Um 778 trat er in das fränkische Kloster Saint-Amand-les-Eaux ein (Abt 782 bis vor 808). 785 wurde er auf Wunsch Karls des Großen als Nachfolger [[Virgil|Virgils]] Bischof von Salzburg und Abt des Klosters [[St. Peter]]. Arno stand in Kontakt mit dem Gelehrtenkreis um Karl den Großen (Alkuin) und sowohl beim König als auch bei Bayernherzog Tassilo III. in hohem Ansehen. Als Sendbote wurde er von Karl mit wichtigen Missionen betraut und 798 auf dessen ausdrücklichen Wunsch Erzbischof und Metropolit der neu geschaffenen bayerischen Kirchenprovinz. |
− | + | Arno hielt zahlreiche Metropolitansynoden ab und ermöglichte nach dem Sturz Tassilos III. die reibungslose Eingliederung der bayerischen Kirche in das Frankenreich. Zum Salzburger Missionsgebiet gehörten damals Karantanien (seit 811 Draugrenze gegen Aquileia) und Pannonien, das Siedlungsgebiet der Awaren. Mit königlicher Genehmigung bestellte er einen eigenen Regionarbischof (Chorbischof) für Karantanien. | |
− | * H. | + | In Salzburg förderte Arno [[Petersschule]] und Bibliothek und ließ die ältesten überlieferten Annalen ([[Annalistik]]) und das älteste Gesamtverzeichnis des Salzburger Kirchenbesitzes (''[[Notitia Arnonis]]'') anlegen sowie nach 798 die Frühgeschichte Salzburgs einschließlich der Schenkungen in den ''[[Breves Notitiae]]'' (kurzen Aufzeichnungen) dokumentieren. 799 begleitete Arno Papst Leo III. nach Rom und war im Jahr 800 bei der Kaiserkrönung Karls des Großen anwesend. |
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+ | * H. Dopsch: A. von Salzburg. In: K. Weigand (Hg.): Große Gestalten der bayerischen Geschichte. München 2011, S. 13–29. | ||
+ | * M. Niederkorn-Bruck (Hg.): Erzbischof A. von Salzburg. Wien u.a. 2004. | ||
+ | * H. Wolfram: A. von Salzburg (785/98–821). Salzburgs erster Erzbischof. In: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten. Hg. v. P.F. Kramml, A.St. Weiß. Salzburg 1998, S. 9ff. | ||
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Aktuelle Version vom 15. Mai 2021, 17:31 Uhr
Arno oder Arn, * nach 740 im Isengau, Bayern, † 24. Jänner 821 in Salzburg, Bischof von Salzburg 785–821, ab 798 Erzbischof.
Aus bayerischem Hochadel stammend, 758 in Freising tradiert, 765–76 dort Diakon und dann Priester. Um 778 trat er in das fränkische Kloster Saint-Amand-les-Eaux ein (Abt 782 bis vor 808). 785 wurde er auf Wunsch Karls des Großen als Nachfolger Virgils Bischof von Salzburg und Abt des Klosters St. Peter. Arno stand in Kontakt mit dem Gelehrtenkreis um Karl den Großen (Alkuin) und sowohl beim König als auch bei Bayernherzog Tassilo III. in hohem Ansehen. Als Sendbote wurde er von Karl mit wichtigen Missionen betraut und 798 auf dessen ausdrücklichen Wunsch Erzbischof und Metropolit der neu geschaffenen bayerischen Kirchenprovinz.
Arno hielt zahlreiche Metropolitansynoden ab und ermöglichte nach dem Sturz Tassilos III. die reibungslose Eingliederung der bayerischen Kirche in das Frankenreich. Zum Salzburger Missionsgebiet gehörten damals Karantanien (seit 811 Draugrenze gegen Aquileia) und Pannonien, das Siedlungsgebiet der Awaren. Mit königlicher Genehmigung bestellte er einen eigenen Regionarbischof (Chorbischof) für Karantanien.
In Salzburg förderte Arno Petersschule und Bibliothek und ließ die ältesten überlieferten Annalen (Annalistik) und das älteste Gesamtverzeichnis des Salzburger Kirchenbesitzes (Notitia Arnonis) anlegen sowie nach 798 die Frühgeschichte Salzburgs einschließlich der Schenkungen in den Breves Notitiae (kurzen Aufzeichnungen) dokumentieren. 799 begleitete Arno Papst Leo III. nach Rom und war im Jahr 800 bei der Kaiserkrönung Karls des Großen anwesend.
Lit.:
- H. Dopsch: A. von Salzburg. In: K. Weigand (Hg.): Große Gestalten der bayerischen Geschichte. München 2011, S. 13–29.
- M. Niederkorn-Bruck (Hg.): Erzbischof A. von Salzburg. Wien u.a. 2004.
- H. Wolfram: A. von Salzburg (785/98–821). Salzburgs erster Erzbischof. In: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe aus zwölf Jahrhunderten. Hg. v. P.F. Kramml, A.St. Weiß. Salzburg 1998, S. 9ff.
P.F.K.