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'''Theater''' ('''Hoftheater''', seit 1775; '''Nationaltheater''', seit 1880; '''Stadttheater''', seit 1893; '''Landestheater''', seit 1940, →Theater-Spielorte).
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'''Theater''' (seit 1775 '''Hoftheater''', seit 1880 '''Nationaltheater''', seit 1893 '''Stadttheater''', seit 1940 '''Landestheater''', siehe auch [[Theater-Spielorte]]).
  
 
== Geschichte des Musiktheaters ==
 
== Geschichte des Musiktheaters ==
  
Eb. →Markus Sittikus machte Salzburg zum ersten außerital. Zentrum der gegen Ende des 16. Jh.s in Florenz geschaffenen neuen Kunstform »Oper«. Die erste Opernaufführung nördlich der Alpen, der »Orfeo« eines namentlich unbekannten Komponisten, fand am 10. 2. 1614 in dem nach ital. Vorbild in der fe. →Residenz errichteten Theater statt. Weitere Opernaufführungen (»Andromeda«) sowie Aufführungen von Rappresentazioni Sacre (z. B. »Repräsentation von Marter und Tod der heiligen Jungfrau Christina«) lassen sich für dieses Theater sowie für das ebenfalls durch Markus Sittikus im Park von →Hellbrunn angelegte Steintheater, die älteste Naturbühne im deutschsprachigen Raum, nachweisen. Der Tod Markus Sittikus’ setzte der ersten Blütezeit der Opernkultur in Salzburg ein Ende. Im Verlauf des 17. Jh.s fanden opernartige Elemente in immer stärkerem Umfang Eingang in die Darbietungen des Univ.-Theaters (→Theater der Benediktineruniv.). Ab Mitte des 17. Jh.s wurden die Grenzen zwischen Hof- und Univ.-Theater immer fließender: Hofmusiker wirkten in Univ.-Aufführungen, Studenten in Aufführungen des Hoftheaters mit. Eine neuerliche Blüte erlebte die Oper im höfischen Musik- und Theaterleben des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jh.s. Während der Regierungszeit der beiden Eb. Max Gandolf von Kuenburg und →Johann Ernst Thun wirkten zwei der bedeutendsten Barockkomponisten am Salzburger Hof: H. I. F. →Biber und G. →Muffat. Der Großteil ihrer Opernkompositionen für das Hof- und Univ.-Theater ist leider verschollen. Nur Bibers Oper »Chi la dura la vince« (eine Oper über den »Arminius«-Stoff, ca. 1687) ist in einer Widmungs-Hs. erhalten (heute →SMCA). Die vorhandenen Quellen (die Partitur der »Arminius«-Oper, Libretti, Szenarien) lassen erkennen, daß Bibers und Muffats musikdramatische Werke dem venezianischen Operntypus angehören, bei dem es zu einer Vermischung ernster und komischer Handlungsebenen kam. Nach Muffats Fortgang nach Passau (Ende der 80er Jahre) und nach Bibers Tod (1704) drohte die Opernpflege in Salzburg mangels entsprechender Talente zu stagnieren. Eb. Franz Anton von Harrach gelang es jedoch, den in Wien als Vizekapellmeister wirkenden A. →Caldara zu Auftragskompositionen für den Salzburger Hof zu gewinnen. In den Jahren 1716-27 entstanden auf diese Weise ca. 15 Opern und szenische Oratorien. Ein Großteil der Partituren zu Caldaras Salzburger Opernkompositionen ist erhalten geblieben. Diese Werke zeigen bereits deutliche Spuren der um 1700 durch Apostolo Zeno u. a. in Gang gesetzten Opernreform: In ihrer gestraffteren operndramaturgischen Konzeption gehören sie dem spätbarocken Operntypus an. Nach dieser letzten Blütezeit der Barockoper in Salzburg nahm die Qualität und Quantität musikdramatischer Produktionen merklich ab. Das Theaterleben wurde zu dieser Zeit fast ausschließlich vom Universitätstheater und von wandernden Theatertruppen bestimmt. Auf dem Programm der Wandertruppen, die bis ins späte 17. Jh. in Salzburg nachweisbar sind, standen Oper, →Ballett, Pantomime neben Schauspiel, Stegreifkomödie und Puppenspiel.Während der Regierungszeit von Eb. Sigismund Schrattenbach erfreute sich vor allem das Kindertheater besonderer Beliebtheit. Die auch in der Mozart-Korrespondenz erwähnte Truppe der »Bernerschen Kinder«, die zu dieser Zeit in Salzburg nachweisbar ist, war auf Ballettpantomimen und opernartige Darbietungen spezialisiert. Ab 1775 trat das Salzburger Theaterleben in eine neue Entwicklungsphase: Ganz im Sinne der →Aufklärung wurde das Hoftheater durch Eb. →Hieronymus Colloredo in eine öffentlich zugängliche Institution umgewandelt. Das für diesen Zweck adaptierte ehemalige Lodronsche Ballhaus bot ab Herbst 1775 den Wandertruppen, die nunmehr in der Regel für eine ganze Spielzeit (September/Oktober bis Februar/März; gelegentlich auch im Sommer) verpflichtet wurden, den entsprechenden Rahmen. Von den hier wirkenden Wandertruppen, die zumeist nach ihrem Prinzipal benannt wurden, sind vor allem zu nennen: Die Wahrsche Schauspielergesellschaft (1775/ 76), die mit W. A. →Mozart in Verbindung stehende Böhmsche (1779/80) und Schikanedersche (1780/81) Truppe, die Webersche Schauspielergesellschaft (1795/96; geleitet von C.M. v. →Webers älterem Bruder E. v. Weber) sowie die von dem Salzburger Publizisten L. →Hübner und dem Hoftenoristen G. →Tomaselli geleitete »deutsche Hofschauspielergesellschaft« (1796-98). Diese Truppen boten ein für gehobene Provinzansprüche repräsentatives musikalisches Repertoire, das die zu dieser Zeit gängigen Formen der ital. Opera buffa, der frz. Opéra comique, des dt. Singspiels, der Ballett-Pantomime und des Melodrams umfasste. Die Mitwirkung des fe. Hoforchesters sicherte den Aufführungen ein beachtliches Niveau.
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Erzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems]] machte Salzburg zum ersten außeritalienischen Zentrum der gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Florenz geschaffenen neuen Kunstform Oper. Die erste Opernaufführung nördlich der Alpen, ''Orfeo'' (Komponist namentlich unbekannt), fand am 10. Februar 1614 in dem nach italienischem Vorbild errichteten Theater in der fürsterzbischöflichen [[Residenz der Erzbischöfe von Salzburg|Residenz]] statt. Weitere Opernaufführungen (u.a. ''Andromeda'') sowie Aufführungen von Rappresentazioni Sacre lassen sich für dieses Theater nachweisen. Der Tod von Erzbischof Markus Sittikus setzte der ersten Blütezeit der Opernkultur in Salzburg ein Ende. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts fanden opernartige Elemente in immer stärkerem Umfang Eingang in die Darbietungen des Universitätstheaters ([[Theater der Benediktineruniversität]]). Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die Grenzen zwischen Hof- und Universitäts-Theater immer fließender: Hofmusiker wirkten in Universitätsaufführungen, Studenten in Aufführungen des Hoftheaters mit. Eine neuerliche Blüte erlebte die Oper während der Regierungszeit der Erzbischöfe [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Max Gandolf Graf von Kuenburg]] und [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein|Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]].  
  
Um die Jahrhundertwende tendierte der Publikumsgeschmack immer mehr zur leichteren Muse. Die Wiener Zauberopern (F. Kauer, W. Müller, F. X. Süßmayr, P. Wranitzky) dominierten den Spielplan. In einem zeitgenössischen Bericht von 1803 heißt es: »Den Geschmack des hiesigen Publikums hat der Eigennutz der Unternehmer seit mehreren Jahren durch Schikaneders Sinn und geschmacklose Opern und Farcen, und durch die trivialsten Ritterschauspiele verdorben . . . Für Mozarts Opern scheint man mehr Geschmack zu affektieren, als richtig zu fühlen.« Eine Untersuchung des Repertoires bezeugt die Richtigkeit dieser Behauptung. Immerhin wurde Mozarts »Entführung aus dem Serail« von 1784 bis 1803 20mal gespielt; insgesamt kamen sechs Opern Mozarts während dieser Zeit mehr oder weniger oft zur Aufführung: »Don Giovanni« (erstmals 18. 1. 1797); »Entführung« (17. 11. 1784); »Figaro« (18. 9. 1798); »Der Schauspieldirektor« (3. 11. 1797), »Titus« (2. 3. 1803); »Die Zauberflöte« (19. 5. 1797). Echte romantische Tendenzen zeigen die Werke der Michael-Haydn-Schüler A. Brunnmayer und A. J. Emmert (1768-1812). Auch der erste musikdramatische Versuch des jungen C. M. v. →Weber, »Peter Schmoll und seine Nachbarn« (1802), stammt aus dieser Zeit. Nach Säkularisation des Erzbistums und Auflösung des Hofstaates und damit der Hofkapelle versank das Theater in Provinzialität. Dennoch versuchte Theaterdirektor A. Ferrari während seiner Amtszeit (1804-22), trotz widriger äußerer Umstände (feindliche Invasionen, oftmaliger Regierungswechsel), das Opernrepertoire nach Möglichkeit auf dem aktuellen Stand zu halten (Salieri, Spontini, Cherubini, Boildieu, Rossini). Als neue Spielstätte für Opernaufführungen wurde 1806 die Sommerreitschule (die heutige Felsenreitschule) einbezogen, ebenso fand das Heckentheater im Mirabellpark ab 1811 Verwendung. Hier wurde 1825 Webers »Freischütz«, der bereits 1822 (ein Jahr nach der Berliner Uraufführung) in Salzburg zu sehen war, aufgeführt. Ab der Jahrhundertmitte trat das Musiktheater während der Direktion G. Denemy und C. Clement (1851-57) wieder stärker in den Vordergrund. Theaterkapellmeister war zu dieser Zeit der seit 1839 in einer Vielzahl musikalischer Funktionen in Salzburg wirkende A. →Taux. Auf dem Opernrepertoire finden sich nunmehr die Großen Opern Meyerbeers sowie die dt. Singspielopern Kreutzers, Lortzings und Flotows. Eine kurze Blütezeit erlebte die Oper nochmals während der Direktion H. Jenkes (1872-79). Erstmals gelangten zu dieser Zeit Opernwerke R. →Wagners zur Aufführung (1876 »Der Fliegende Holländer«, 1877 »Lohengrin«). Mangels entsprechenden Personals war man in der Folgezeit bestrebt, Konzessionen an den Publikumsgeschmack zu machen und die Oper weitgehend durch die Operette (Offenbach, Planquette, Lecocq, Genée, Millöcker, Suppé, J. Strauß) zu ersetzen. Bemerkenswert ist, daß zu dieser Zeit zwei bedeutende Musiker am Theater wirkten: Der später intern. renommierte Dirigent C. Muck (1859-1940) war 1. Kapellmeister während der beginnenden achtziger Jahre, 2. Kapellmeister war für kurze Zeit (1881/82) der damals 22jährige H. →Wolf. - Auch nach Eröffnung des nach Plänen Helmers & Fellners gestalteten Theaterneubaus am 1. 10. 1893 (mit der Ouvertüre zu Mozarts »Titus«) blieb die Opernpflege auf die alljährlich im Frühjahr mit auswärtigen Gästen veranstaltete »Monatsoper« beschränkt. Der neue Bau - nunmehr als Stadttheater bezeichnet - nimmt vor allem mit seinem von A. D. Goltz gestalteten Mozart-Vorhang (eine Apotheose Mozarts inmitten seiner berühmtesten Operngestalten) auf den Genius loci Bezug. Die Operette blieb bis weit ins 20. Jh. spielplanbestimmend. In der Spielzeit 1902/03 versuchte sich der als 2. Kapellmeister tätige R. →Stolz erstmals als Operettenkomponist. Im Rahmen der Salzburger Musikfeste, die als unmittelbare Vorläufer der →Festspiele zu gelten haben, fanden gegen Ende des 19. Jh.s Aufführungen von Mozart-Opern im Nationalbzw. Stadttheater statt. Hier war bereits am 26. 1. 1856 »Don Giovanni« im Rahmen des Mozart-Säkularfestes zur Aufführung gelangt. Die Aufführungen der Musikfeste kamen durch Zusammenwirken einheimischer Kräfte (→Dom-Musikverein und Mozarteum bzw. Salzburger →Liedertafel stellten Orchester und Chor) und Solisten der Wiener Hofoper zustande. Opernaufführungen der Musikfeste: 1887 (100 Jahre »Don Giovanni«) »Don Giovanni«, 1891 »Die Hochzeit des Figaro«, 1901 »Don Giovanni«, 1906 (150. Geburtstag Mozarts) »Don Giovanni«, »Figaro«, 1910 (Grundsteinlegung →Mozarteum) »Zauberflöte«, »Don Giovanni«. - Ab 1918 kam es dank der Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater und der Opernschule des Mozarteums unter B. →Paumgartner zu einer neuerlichen Intensivierung der Opernpflege (u. a. Mozart-Opern, »Fidelio« und »Hänsel und Gretel«). 1920 wurde durch einen Vertrag zwischen Mozarteum und Stadtgemeinde die sog. »Mozarteums-Oper« institutionalisiert. Unter der ehrenamtlichen künstlerischen Oberleitung B. Paumgartners kam es allein 1920/21 zu 85 Opernaufführungen, darunter »Freischütz«, »Walküre«, »Otello«. Infolge zu hoher Kosten musste diese Unternehmung eingestellt werden, und die Oper räumte wieder der Operette das Feld. Als 2. Kapellmeister wirkte 1923-25 der junge N. →Dostal in Salzburg. Zum 70. Geburtstag von Wilhelm Kienzl, 1927, sang Richard Tauber den Mathias im »Evangelimann«, es dirigierte der Komponist.
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Zwei der bedeutendsten Barockkomponisten wirkten damals am Salzburger Hof: [[Heinrich Ignaz Franz Biber]] und [[Georg Muffat]]. Der Großteil ihrer Opernkompositionen ist leider verschollen, nur Bibers Oper ''Chi la dura la vince'' über den ''Arminius''-Stoff, entstanden um 1690, ist in einer Widmungs-Handschrift im [[Salzburg Museum]] erhalten. Die vorhandenen Quellen (die Partitur der ''Arminius''-Oper, Libretti, Szenarien) lassen erkennen, dass Bibers und Muffats musikdramatische Werke dem venezianischen Operntypus angehören, bei dem es zu einer Vermischung ernster und komischer Handlungsebenen kommt. Nach Muffats Fortgang nach Passau und nach Bibers Tod (1704) drohte die Opernpflege in Salzburg zu stagnieren. Erzbischof Franz Anton Graf von Harrach (Regierungszeit 1709–27)gelang es jedoch, den in Wien als Vizekapellmeister wirkenden [[Antonio Caldara]] zu Auftragskompositionen für den Salzburger Hof zu gewinnen. In den Jahren 1716–27 entstanden 14 Opern für Salzburg, die überwiegend erhalten geblieben sind. Diese Werke zeigen bereits deutliche Spuren der um 1700 durch Apostolo Zeno u.a. in Gang gesetzten Opernreform: In ihrer gestraffteren operndramaturgischen Konzeption gehören sie dem spätbarocken Operntypus an. Nach dieser letzten Blütezeit der Barockoper in Salzburg nahm die Qualität und Quantität musikdramatischer Produktionen merklich ab. Das Theaterleben wurde fast ausschließlich vom Universitätstheater und von wandernden Theatertruppen bestimmt.
  
Ab 1922 bis zur entsprechenden Adaptierung des Festspielhauses (1927) fanden die Opernaufführungen der Festspiele im Stadttheater statt. Das 1939 neuerlich umgebaute Theater wurde am 7. 8. 1939 durch eine Festspielaufführung von Mozarts »Entführung« eröffnet (Dirigent: K. →Böhm; Hauptrollen: Maria Cebotari, Helge Rosvaenge). Durch den am 24. 4. 1940 erreichten Status eines Landestheaters bot sich nunmehr wieder der entsprechende finanzielle Rückhalt für die Opernpflege. Während der Intendanz H. Furregs und E. Kerbers, der dank seiner Funktion als Direktor der Festspiele dem Landestheater die Bespielung des Festspielhauses während der Saison erstmals ermöglichte, wurde dem Opernspielplan besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nach einer durch Kriegsereignisse und amerikanische Besatzung bedingten Unterbrechung nahm mit Wiederaufnahme des Spielbetriebs die Operette wieder die Hauptposition im Spielplan ein. Erst ab der Intendanz P. Stanchinas (1951-57) konnte die Oper endgültig als feste Größe im Spielplan verankert werden. Gemeinsames Bestreben der Theaterleiter war es von nun an, dem Salzburger Publikum auch außerhalb der Festspiele einen mit den bescheidenen Mitteln einer Provinzbühne realisierbaren Opernspielplan zu bieten. Hervorzuheben ist das Bestreben einzelner Intendanten, im Rahmen dieser Möglichkeiten auch das Nicht-Alltägliche zu wagen: H. Matiasek eröffnete seine erste Salzburger Spielzeit (1962) mit Hofmannsthals Bearbeitung von Molières »Bürger als Edelmann« mit der Musik R. Strauss’, er führte Rossinis lange verschollene »Liebesprobe« und →Orffs Bearbeitung von Monteverdis »Orfeo« auf; E. Buschbeck nahm die Gluck-Opern »Orpheus und Eurydike« und »Iphigenie auf Tauris«, Rossinis »Cenerentola«, Brittens »Raub der Lukrezia« und »Albert Herring«, Strawinskys »Rake’s Progress« und Kreneks »Johnny spielt auf« in den Spielplan auf (unterstützt von den zu dieser Zeit am Theater wirkenden Dirigenten Paul Angerer, Th. Guschlbauer und L. →Hager); Federik Mirdita gelang es, N. →Harnoncourt für einen Purcell-Abend zu gewinnen; beachtliche Aufführungen der Mozart-Opern »Idomeneo« und »Titus« im Großen und Kleinen Festspielhaus, von Händels »Jephtha« in der Kollegienkirche, von »Wozzeck« und »Jenufa« sowie Opernuraufführungen, wie F. Hummels »König Übü« (1984), machen deutlich, daß der Opernspielbetrieb einer spärlich dotierten Landesbühne sich selbst neben der drückenden Übermacht von Festspielen zu profilieren vermag.
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Auf dem Programm der Wandertruppen, die bis ins späte 17. Jahrhundert in Salzburg nachweisbar sind, standen Oper, [[Ballett]] und Pantomime neben Schauspiel, Stegreifkomödie und Puppenspiel. Während der Regierungszeit von Erzbischof  Sigismund III. Graf Schrattenbach 1753–71 erfreute sich v.a. das Kindertheater besonderer Beliebtheit. Die auch in der Mozart-Korrespondenz erwähnte Truppe der ''Bernerschen Kinder'', die zu dieser Zeit in Salzburg nachweisbar ist, war auf Ballettpantomimen und opernartige Darbietungen spezialisiert.
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Ab 1775 trat das Salzburger Theaterleben in eine neue Entwicklungsphase: Ganz im Sinne der Aufklärung wurde das Hoftheater durch Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] zu einer öffentlich zugänglichen Institution. Das für diesen Zweck adaptierte ehemalige Lodron'sche Ballhaus bot ab Herbst 1775 den Wandertruppen, die nunmehr in der Regel für eine ganze Spielzeit (September/Oktober bis Februar/März, gelegentlich auch im Sommer) verpflichtet wurden, den entsprechenden Rahmen. Von den hier wirkenden Wandertruppen, die zumeist nach ihrem Prinzipal benannt wurden, sind v.a. zu nennen: Die Wahr'sche Schauspielergesellschaft (1775/76), die mit [[Wolfgang Amadeus Mozart]] in Verbindung stehende Böhm'sche (1779/80) und Schikaneder'sche (1780/81) Truppe, die Weber'sche Schauspielergesellschaft (1795/96; geleitet von [[Carl Maria von Weber|Carl Maria von Webers]] älterem Bruder Edmund von Weber) sowie die von dem Salzburger Publizisten [[Lorenz Hübner]] und dem Hoftenoristen [[Giuseppe Tomaselli]] geleitete Deutsche Hofschauspielergesellschaft (1796–98). Diese Truppen boten ein für Provinzansprüche repräsentatives musikalisches Repertoire, das die zu dieser Zeit gängigen Formen der italienischen Opera buffa, der französischen Opéra comique, des deutschen Singspiels, der Ballett-Pantomime und des Melodrams umfasste.
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Um die Jahrhundertwende tendierte der Publikumsgeschmack immer mehr zur leichteren Muse. Die Wiener Zauberopern (Ferdinand Kauer, Wenzel Müller, Franz Xaver Süßmayr, Paul Wranitzky) dominierten den Spielplan. Immerhin wurde Mozarts ''Entführung aus dem Serail'' 1784–1803 zwanzig Mal gespielt; insgesamt kamen sechs Opern Mozarts während dieser Zeit mehr oder weniger oft zur Aufführung: ''Entführung'' (erstmals 17. November 1784), ''Don Giovanni'' (18. Jänner 1797), ''Die Zauberflöte'' (19. Mai 1797), ''Der Schauspieldirektor'' (3. November 1797), ''Figaro'' (18. September 1798) und ''Titus'' (2. März 1803). Echte romantische Tendenzen zeigen die Werke der [[Michael Haydn]]-Schüler Andreas Brunmayr und Adam Joseph Emmert. Auch der erste musikdramatische Versuch des jungen [[Carl Maria von Weber]], ''Peter Schmoll und seine Nachbarn'' (1802), stammt aus dieser Zeit. Nach Säkularisation des Erzbistums und Auflösung des Hofstaates und damit der Hofkapelle versank das Theater in Provinzialität. Dennoch versuchte Theaterdirektor Anton Ferrari während seiner Amtszeit (1804–22), trotz widriger äußerer Umstände (feindliche Invasionen, oftmaliger Regierungswechsel), das Opernrepertoire mit Werken von Antonio Salieri, Gaspare Spontini, Luigi Cherubini, François-Adrien Boieldieu, Gioachino Rossini auf dem aktuellen Stand zu halten. Als neue Spielstätte für Opernaufführungen wurde 1806 die Sommerreitschule (heute Felsenreitschule) einbezogen; ebenso fand das Heckentheater im Mirabellgarten ab 1811 Verwendung. Hier wurde 1825 Webers ''Freischütz'', der bereits 1822 (ein Jahr nach der Berliner Uraufführung) in Salzburg zu sehen war, aufgeführt.
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Ab der Jahrhundertmitte trat das Musiktheater in der Direktion von Gottfried Denemy und Carl Clement (1851–57) wieder stärker in den Vordergrund. Theaterkapellmeister war zu dieser Zeit der seit 1839 in einer Vielzahl musikalischer Funktionen in Salzburg wirkende [[ Alois Taux|Alois Taux]]. Im Repertoire finden sich nunmehr die „Großen Opern“ Meyerbeers sowie die deutschen Singspielopern Kreutzers, Lortzings und Flotows. Eine kurze Blütezeit erlebte die Oper während der Direktion Heinrich Jenkes (1872–79). Erstmals gelangten Opernwerke Richard Wagners zur Aufführung (1876 ''Der fliegende Holländer'', 1877 ''Lohengrin''). Mangels entsprechenden Personals war man in der Folgezeit bestrebt, Konzessionen an den Publikumsgeschmack zu machen und die Oper weitgehend durch die Operette (Jacques Offenbach, Robert Planquette, Charles Lecocq, Richard Genée, Carl Millöcker, Franz von Suppé, Johann Strauß) zu ersetzen.
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Bemerkenswert ist, dass zu dieser Zeit zwei namhafte Musiker am Theater wirkten: Der später international renommierte Dirigent Carl Muck (1859–1940) war erster Kapellmeister in den beginnenden 1880er-Jahren; zweiter Kapellmeister war für kurze Zeit (1881/82) der damals 22-jährige [[Hugo Wolf]]. Auch nach der Eröffnung (1.Oktober 1893) des nach Plänen von Fellner & Helmer gestalteten Theaterneubaus blieb die Opernpflege auf die alljährlich im Frühjahr mit Gästen veranstaltete ''Monatsoper'' beschränkt. Der neue Bau (nunmehr als Stadttheater bezeichnet) nimmt v.a. mit seinem von Alexander Demetrius Goltz gestalteten Mozart-Vorhang (eine Apotheose Mozarts inmitten seiner berühmtesten Operngestalten) auf den ''Genius loci'' Bezug. Die Operette blieb bis weit ins 20. Jahrhundert bestimmend. In der Spielzeit 1902/03 versuchte sich der als zweiter Kapellmeister tätige Robert Stolz erstmals als Operettenkomponist.
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Im Rahmen der Salzburger Musikfeste, die als unmittelbare Vorläufer der [[Salzburger Festspiele]] zu gelten haben, fanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts Aufführungen von Mozart-Opern im National- bzw. Stadttheater statt. Hier war bereits am 26.Jänner 1856 ''Don Giovanni'' im Rahmen des Mozart-Säkularfestes zur Aufführung gelangt. Die Aufführungen der Musikfeste kamen durch Zusammenwirken einheimischer Kräfte ([[Dom-Musikverein und Mozarteum]] bzw. [[Salzburger Liedertafel]] stellten Orchester und Chor) und Solisten der Wiener Hofoper zustande.
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Ab 1918 kam es dank der Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater und der Opernschule des Mozarteums unter [[Bernhard Paumgartner]] zu einer neuerlichen Intensivierung der Opernpflege (u.a. Mozart-Opern, ''Fidelio'', ''Hänsel und Gretel''). 1920 wurde durch einen Vertrag zwischen Mozarteum und Stadtgemeinde die sogenannte Mozarteums-Oper institutionalisiert. Unter der ehrenamtlichen künstlerischen Leitung Paumgartners kam es allein 1920/21 zu 85 Opernaufführungen. Infolge zu hoher Kosten musste diese Unternehmung eingestellt werden und die Oper räumte wieder der Operette das Feld. Als zweiter Kapellmeister wirkte 1923–25 der junge [[Nico Dostal]] in Salzburg. 1927, zum 70. Geburtstag von Wilhelm Kienzl, sang Richard Tauber den Mathias im ''Evangelimann'', es dirigierte der Komponist.
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Ab 1922 bis zur entsprechenden Adaptierung des [[Festspielhaus|Festspielhauses]] (1927) fanden die Opernaufführungen der Festspiele im Stadttheater statt. Das 1939 neuerlich umgebaute Theater wurde am 7. August 1939 durch eine Festspielaufführung von Mozarts ''Entführung'' eröffnet (Dirigent: [[Karl Böhm]], in den Hauptrollen Maria Cebotari und Helge Rosvaenge). Durch den am 24. April 1940 erreichten Status eines Landestheaters bot sich nunmehr wieder der entsprechende finanzielle Rückhalt für die Opernpflege. Unter der Intendanz Herbert Furregs und Erwin Kerbers, der dank seiner Funktion als Direktor der Festspiele dem Landestheater die Bespielung des Festspielhauses während der Saison erstmals ermöglichte, wurde dem Opernspielplan besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nach einer durch Kriegsereignisse und amerikanische Besatzung bedingten Unterbrechung nahm mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs die Operette wieder die Hauptposition im Spielplan ein. Erst ab der Intendanz Peter Stanchinas (1951–57) konnte die Oper endgültig als feste Größe im Spielplan verankert werden.
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Gemeinsames Bestreben der Theaterleiter war es von nun an, dem Salzburger Publikum auch außerhalb der Festspiele einen mit den bescheidenen Mitteln einer Provinzbühne realisierbaren Opernspielplan zu bieten. Hervorzuheben ist das Bestreben einzelner Intendanten, im Rahmen dieser Möglichkeiten auch das Nicht-Alltägliche zu wagen: Hellmuth Matiasek eröffnete seine erste Salzburger Spielzeit (1962) mit [[Hugo von Hofmannsthal|Hugo von Hofmannsthals]] Bearbeitung von Molières ''Bürger als Edelmann'' mit der Musik von [[Strauss, Richard|Richard Strauss]], er führte Gioachino Rossinis lange verschollene ''Liebesprobe'' und [[Carl Orff|Carl Orffs]] Bearbeitung von Monteverdis ''L’Orfeo'' auf; Gandolf Buschbeck nahm die Gluck-Opern ''Orpheus und Eurydike'' und ''Iphigenie auf Tauris'', Rossinis ''La Cenerentola'', Brittens ''Raub der Lukrezia'' und ''Albert Herring'', Igor Strawinskys ''The Rake’s Progress'' und Ernst Kreneks ''Johnny spielt auf'' in den Spielplan auf, unterstützt von den zu dieser Zeit am Theater wirkenden Dirigenten Paul Angerer, Theodor Guschlbauer und [[Leopold Hager]]. Federik Mirdita gelang es, [[Nikolaus Harnoncourt]] für einen Purcell-Abend zu gewinnen. Beachtliche Aufführungen der Mozart-Opern ''Idomeneo'' und ''Titus'' im Großen und Kleinen Festspielhaus, von Händels ''Jephtha'' in der Kollegienkirche, von ''Wozzeck'' und ''Jenufa'' sowie die Uraufführung von Franz Hummels ''König Übü'' (1984) machen deutlich, dass der Opernspielbetrieb einer spärlich dotierten Landesbühne sich selbst gegen die Übermacht der Festspiele zu profilieren vermag.
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Höchst erfolgreich konnte Lutz Hochstraate (Intendant von 1986–2004) 18 Spielsaisonen in einer für das Theater schwierigen Zeit bestreiten. Mit einem interessanten Spielplan – [[Richard Wagner]]s ''Ring des Nibelungen'' in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Graz, ''Tristan und Isolde'' in Kooperation mit dem Staatstheater Saarbrücken, Mozarts musikdramatischen Werken von ''Il re pastore'' bis ''Cosí fan tutte'', Opern von [[Richard Strauss]], dem italienischen Repertoire, einer Reihe von Uraufführungen und herausragenden Ballett-Kreationen von Peter Breuer – gelang es Hochstraate, mit der Aktion ''Landestheaterjung'' ab 1994 junges Publikum zu gewinnen. Weniger Akzeptanz fanden zunächst die Inszenierungen der Opern von Wolfgang Amadeus Mozart, Georges Bizet, Gaetano Donizetti, Friedrich Smetana und Charles Gounod des Intendanten der Jahre 2004–09, Peter Dolder. Von Publikum und Presse positiv aufgenommen wurde dagegen die Koproduktion mit der [[Internationale Stiftung Mozarteum|Internationalen Stiftung Mozarteum]] (ISM) von Mozarts ''La finta giardiniera'' und die Britten-Offensive ''Turn of the Screw'', ''Albert Herring'' und ''Tod in Venedig''. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Carl Philipp von Maldeghem Intendant. Ihm gelang eine verstärkte Kooperation mit dem [[Salzburger Marionettentheater]]. Seit Herbst 2017 wird auch das Probenzentrum Aigen als Aufführungsort genutzt. Dadurch konnte nicht bloß die Zahl der Neuproduktionen, sondern auch die Zahl der Besucher merklich gesteigert werden. Neuinszenierungen von Opern wie etwa von Wolfgang Amadeus Mozart, Gioachino Rossini, Robert Schumann, Giuseppe Verdi oder Richard Wagner sowie der Musicalerfolge ''A Sound of Music'' und ''Doctor Dolittle'' zeigen sowohl die Wandlungsfähigkeit der Kunst als auch ihre Beständigkeit.
  
 
== Geschichte des Sprechtheaters ==
 
== Geschichte des Sprechtheaters ==
  
Das Sprechtheater am Hof-, National-, Stadt- und Landestheater ist in Wechselwirkung zur jeweiligen dt.-sprachigen Theatergeschichte zu verstehen. Sie ist einmal durch ihre Funktion als regionales Theater bestimmt, zum andern spiegelt dieses Salzburger Theater die Strömungen der Gesamtentwicklung. Man kann aber keinesfalls von einem systematischen Programm zur Aufführung älterer (klassischer) Stücke und/oder zeitgenössischer Theaterstücke sprechen. Auch lässt sich unter den wechselnden Direktoren keine durchlaufende Programmlinienführung erkennen. Sicher ist seit 1920 die Beziehungsnähe zu den Salzburger →Festspielen zu beachten. Seit der im Sinne der →Aufklärung erfolgten Theatergründung 1775 haben 69 Prinzipale, Direktoren und Intendanten die künstlerischen und organisatorischen Geschicke des Theaters bestimmt. Verschiedene bauliche Veränderungen haben wesentlich daran mitgewirkt (→Theater-Spielorte). Wenn keine durchlaufenden Programmlinien darzustellen sind, so lässt sich wohl Wichtiges in Bezug auf Intendanten, Stückinszenierung oder Schauspielerpersönlichkeit hervorheben: Am längsten leiteten Anton Ferrari (1804-22) und Katharina Hain (1823-30, 1837-47) die Geschicke des Hauses. Emanuel Schikaneder (1751-1812), der Textdichter der »Zauberflöte«, war von Herbst 1780 bis Fasten 1781 Prinzipal. An 97 Abenden brachte er 13 Singspiele und 22 Ballette, an den übrigen Schauspiele. Er ließ als erster auch ein zeitgenössisches Stück aufführen, nämlich »Der englische Spion« von F. M. →Vierthaler. Schikaneder gewährte der Familie Mozart freien Eintritt ins Theater. Ein homogener Ensembleaufbau und ein kontinuierlicher Spielplan kamen aber noch nicht zustande. Eben dieses erwartete man sich vom Doppeldirektorium des Aufklärers L. Hübner und des fe. Kammersängers G. Tomaselli. Sie brachten zwar 238 Vorstellungen im Zeitraum von zwei Jahren (1796-98), mussten aber auch erkennen, daß ein Theater ein hartes Geschäft ist. Unter den Schauspielern, die hier auftraten, gab es prominente, etwa Katharina Schratt, die Freundin Kaiser Franz Josephs I. (mehrmals zwischen 1879 und 1887), oder Alexander Girardi, der hier 1870/71 debütierte, oder M. →Reinhardt, der hier seine erste fixe Spielzeit, 1893/94, verbrachte. Am 1. 10. 1893 war das Salzburger Stadttheater mit dem dramatischen Märchen »Der Talisman« von Ludwig Fulda eröffnet worden; M. Reinhardt spielte den Oberfeldherrn Berengar. Reinhardt war mit einem umfangreichen Rollenrepertoire nach Salzburg gekommen, er spielte u. a. auch Operettenrollen. In der Ära Anton C. Lechners 1890-99 gab es über 100 Neuinszenierungen, darunter auch zeitgenössische Werke von Gerhart Hauptmann und Arthur Schnitzler. Theaterskandale gab es mehrmals, und zwar aus wechselnden Gründen. Am 7. 2. 1904 wurde die Lokalposse »Die Glockenspielkinder« von H. →Demel-Seebach uraufgeführt. Der Autor karikierte darin die Salzburger als Kulturbanausen, was den lauten Unwillen des Publikums erregte. Zwei uraufgeführte Einakter von G. →Trakl, »Der Totentag« und »Fata Morgana« (1906), wurden von der heimischen Presse als Talentproben bezeichnet, waren aber keine Theatererfolge. Bemerkenswert war das Wirken des heimischen Dramatikers H. →Demel-Seebach, der als der Salzburger Vertreter der »modernen« Dramatik der Jahrhundertwende galt und dessen Stücke fast ausschließlich im Stadttheater uraufgeführt wurden. Allerdings war den psychologisch meist umsichtig motivierten Dramen wenig Erfolg beschieden (z. B. »Bauernrechte«, 1899; »Allotria«, 1900; u. a.). Vielseitige Impulse gingen von der Theaterarbeit Paul Blasels aus, der 1899-1901, 1909-21 und 1922-32 das Stadttheater leitete. Als Neuerungen führte er literarische Abende ein, an denen junge Autoren lesen konnten. Er bemühte sich damals schon um eigene Vorstellungen für Schüler und Arbeiter. In seiner zweiten Direktionsphase spielte Blasel viele Zeitgenossen: H. →Bahr, Gerhart Hauptmann, H. v. →Hofmannsthal, Henrik Ibsen, Karl Schönherr, Hermann Sudermann, August Strindberg, Anton Wildgans und Frank Wedekind. Man sieht daraus, wie genau sich die dramatischen Strömungen von Naturalismus, Symbolismus und Expressionismus in den Autorennamen widerspiegeln. Dem Stadttheater erwuchs 1920 in den Festspielen ein Konkurrent, denn jahrelang hatteman durch gängige Stücke für Sommertouristen das Defizit abgedeckt. Neben den Sprechtheater-Uraufführungen von G. Trakl und H. Demel-Seebach sind noch folgende bemerkenswert: Der Priesterdichter Alois Außerer schuf in »Dido« (1912) ein damals vielgelobtes Beispiel der nachklassischen Tragödienform. In der Zeit zwischen den Weltkriegen ereigneten sich etwa 30 Uraufführungen, darunter wieder Stücke von Alois Außerer, H. Demel-Seebach, J. A. →Lux u. a. F. →Lösers Volksstücke (etwa »Das Kriegerdenkmal«, 1919) lassen Thoma und Anzengruber als Vorbilder erkennen und waren beachtliche Erfolge. Löser übertrug auch Hofmannsthals »Jedermann« ins Salzburgisch-Bairische. Die Uraufführungen nach 1945 stammen einmal von Dramatikern, die schon vor dem Krieg geschrieben hatten: G. →Rendl: »Bleiben Sie bei uns, Vianney« (1955) und »Savonarola« (1957), und Felix Braun: »Rudolf der Stifter« (1952). Daneben gab es die Entdeckung dramatischer Erstlinge: W. →Schneyders »Till bevor er hing« (1963) im Kaisersaal der Residenz und Hans Gigachermit seinem Gastarbeiterstück »Milan« (1974) sowie »Inquisitenspital« (1976). Man sieht, wie auch ein Regionaltheater durch Uraufführungen fruchtbare Impulse setzen kann. In letzter Zeit ist das Landestheater unter Federik Mirdita (bis 1986) und dem derzeitigen Intendanten Lutz Hochstraate (seit 1986) mit Erfolg bemüht, Landestheater und Kammerspiele zu einem wichtigen Bestandteil des Salzburger Kulturlebens zu machen.  
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Das Sprechtheater am Hof-, National-, Stadt- und Landestheater steht in Wechselwirkung zur deutschsprachigen Theatergeschichte und ist zum einen durch seine Funktion als regionales Theater bestimmt, zum anderen spiegelt es die Strömungen der Gesamtentwicklung. Man kann aber kaum von einer systematischen Programmgestaltung sprechen. Seit 1920 ergeben sich Berührungspunkte zu den [[Salzburger Festspiele]]n.
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[[Datei:Salzburg-Stadt,-Stadttheater-(1900).jpg|miniatur|Stadttheater um 1900]]
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Die Theatergründung erfolgte 1775 an Stelle des Ballhauses unter Erzbischof [[Hieronymus Graf Colloredo]] trotz Widerstands der Salzburger Bürger. Verschiedene bauliche Veränderungen und unterschiedliche Spielstätten ([[Theater-Spielorte]]) haben die Entwicklung maßgeblich geprägt. Am längsten leiteten Anton Ferrari (1804–22) und Katharina Hain (1823–30, 1837–47) die Geschicke des Hauses am ehemaligen Hannibalplatz (heute: Makartplatz). Emanuel Schikaneder, der Textdichter der ''Zauberflöte'', war von Herbst 1780 bis Frühjahr 1781 Prinzipal. An 97 Abenden brachte er 13 Singspiele und 22 Ballette, an allen übrigen jeweils Schauspiele. Er ließ als erster auch ein zeitgenössisches Stück aufführen, nämlich ''Der englische Spion'' von [[Franz Michael Vierthaler]]. Schikaneder gewährte der Familie [[Mozart]] freien Eintritt ins Theater. Ein kontinuierlicher Ensembleaufbau und Spielplan kamen aber noch nicht zustande. Eben dieses erwartete man sich vom Doppeldirektorium des Aufklärers [[Lorenz Hübner]] und des fürsterzbischöflichen Kammersängers [[Giuseppe Tomaselli]]. Sie brachten 238 Vorstellungen im Zeitraum von zwei Jahren (1796–98).
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Die politischen Veränderungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkten sich auch auf die Theaterkultur ungünstig aus. Erst mit dem Aufstieg des Bürgertums ab ca. 1860 erlangte das damalige Nationaltheater erneut Bedeutung. Unter den Schauspielern, die hier auftraten, gab es prominente, etwa Katharina Schratt, die Freundin Kaiser Franz Josephs I., die zwischen 1879 und 1887 mehrmals gastierte, Alexander Girardi, der hier 1870/71 debütierte, oder [[Max Reinhardt]], der hier seine erste fixe Spielzeit (1893/94) absolvierte. Das heutige Theatergebäude, konzipiert von den Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, entstand 1892/93. Am 1. Oktober 1893 wurde das Salzburger Stadttheater mit dem dramatischen Märchen ''Der Talisman'' von Ludwig Fulda eröffnet; Reinhardt spielte den Oberfeldherrn Berengar. Reinhardt war mit einem umfangreichen Rollenrepertoire nach Salzburg gekommen, er spielte u.a. auch Operettenrollen.
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In der Ära Anton C. Lechners (1890–99) fanden über hundert Neuinszenierungen statt, darunter auch von zeitgenössischen Werken Gerhart Hauptmanns und Arthur Schnitzlers. Es gab mehrere Theaterskandale. Am 7. Februar 1904 wurde die Lokalposse ''Die Glockenspielkinder'' des heimischen Dramatikers [[Seebach, Hans|Hans Seebach]] uraufgeführt. Der Autor karikierte darin die Salzburger als Kulturbanausen, was den lauten Unwillen des Publikums erregte. Seebach galt als Salzburger Vertreter der modernen Dramatik der Jahrhundertwende, die Erstaufführungen seiner Stücke fanden fast ausschließlich im Stadttheater statt. Allerdings war den psychologisch meist umsichtig motivierten Dramen wenig Erfolg beschieden (u.a. ''Bauernrechte'', 1899; ''Allotria'', 1900).
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Zwei uraufgeführte Einakter von [[Georg Trakl]], ''Der Totentag'' und ''Fata Morgana'' (1906), wurden von der heimischen Presse als Talentproben angesehen, waren aber keine Erfolge. Vielseitige Impulse gingen von der Theaterarbeit Paul Blasels aus, der 1899–1901, 1909–21 und 1922–32 das Stadttheater leitete. Als Neuerungen führte er literarische Abende ein, an denen junge Autoren lesen konnten. Er bemühte sich außerdem um eigene Vorstellungen für Schüler und Arbeiter. In seiner zweiten Direktionszeit spielte Blasel viele Zeitgenossen: [[Hermann Bahr]], Gerhart Hauptmann, [[Hugo von Hofmannsthal]], Henrik Ibsen, Karl Schönherr, Hermann Sudermann, August Strindberg, Anton Wildgans und Frank Wedekind. Der Priesterdichter Alois Außerer schuf mit ''Dido'' (1912) ein damals vielgelobtes Beispiel der nachklassischen Tragödienform.
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In der Zeit zwischen den Weltkriegen kamen etwa dreißig Uraufführungen zustande, darunter wieder Stücke von Alois Außerer, Hans Seebach, [[Joseph August Lux]] u.a. [[Franz Löser|Franz Lösers]] Volksstücke (z.B. ''Das Kriegerdenkmal'', 1919) lassen Thoma und Anzengruber als Vorbilder erkennen und waren beachtliche Erfolge. Dem Stadttheater erwuchs 1920 in den Festspielen ein Konkurrent, denn jahrelang hatte man durch gängige Stücke für Sommertouristen das Defizit abgedeckt. In Herbert Furregs Funktionsperiode (1937–42) fiel 1939 der erneute Umbau des Hauses, das subventionierte Intendantensystem wurde unter den Nationalsozialisten eingeführt. Nach einigen Leitungswechseln kam es am 15. Juli 1944 zur kriegsbedingten Schließung. Im Mai 1945 wurde das Theater von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt.
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[[Datei:Salzburg Landestheater.jpg|miniatur|Landestheater (2017)]]
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Dank des Einsatzes des aus dem Konzentrationslager heimgekehrten kommissarischen Leiters Egon Hilpert wurde Ende 1945 das Theater für die Zivilbevölkerung wieder freigegeben. Die Uraufführungen nach 1945 stammen zum einen von Dramatikern, die schon vor dem Krieg geschrieben hatten: [[Georg Rendl]] (''Bleiben Sie bei uns, Vianney'', 1955; ''Savonarola'', 1957), Felix Braun (''Rudolf der Stifter'', 1952). Zum anderen gab es die Entdeckung dramatischer Erstlinge: [[Werner Schneyder|Werner Schneyders]] ''Till bevor er hing'' (1963) im Kaisersaal der [[Residenz der Erzbischöfe von Salzburg|Residenz]] und Hans Gigacher mit seinem Gastarbeiterstück ''Milan'' (1974) sowie ''Inquisitenspital'' (1976). Unter den Intendanten Federik Mirdita (1981–86), Lutz Hochstraate (1986–2004), Peter Dolder (2004–09) und Carl Philip von Maldeghem (ab 2009) wurden Landestheater und Kammerspiele zu einem wichtigen Bestandteil des Salzburger Kulturlebens, zumal sie Kooperationen mit anderen Theatern des deutschsprachigen Raumes realisierten und international bekannte Regisseur*innen und Schauspieler*innen engagierten. Außerdem wurde ein besonderer Akzent auf das Musiktheater gesetzt.
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Literatur:
 
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* 200 Jahre Landestheater Salzburg (FS. zum 200-Jahr-Jubiläum eines ständigen Theaters in Salzburg. Redaktion: H. u. V. Kutschera). Salzburg 1975.
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* theaterzauber. Salzburger Landestheater. Die Ära Hochstraate. Salzburg 2004.
* A. Kutscher: Vom Salzburger Barocktheater zu den Salzburger Festspielen. Düsseldorf 1939.
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* Lutz Hochstraate (Hg.): 100 Jahre Haus am Makartplatz. Salzburger Landestheater. Salzburg 1993.
* C. Schneider: Geschichte der Musik in Salzburg von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Salzburg 1935.
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* 200 Jahre Landestheater Salzburg (Festschrift zum 200-Jahr-Jubiläum eines ständigen Theaters in Salzburg). Salzburg 1975.
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* Artur Kutscher: Vom Salzburger Barocktheater zu den Salzburger Festspielen. Düsseldorf 1939.
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* Constantin Schneider: Geschichte der Musik in Salzburg von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Salzburg 1935.
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S.D., G.W. [Musiktheater]; S.B., B.J. [Sprechtheater]
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Aktuelle Version vom 9. Juli 2021, 17:12 Uhr

Theater (seit 1775 Hoftheater, seit 1880 Nationaltheater, seit 1893 Stadttheater, seit 1940 Landestheater, siehe auch Theater-Spielorte).

Geschichte des Musiktheaters

Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems machte Salzburg zum ersten außeritalienischen Zentrum der gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Florenz geschaffenen neuen Kunstform Oper. Die erste Opernaufführung nördlich der Alpen, Orfeo (Komponist namentlich unbekannt), fand am 10. Februar 1614 in dem nach italienischem Vorbild errichteten Theater in der fürsterzbischöflichen Residenz statt. Weitere Opernaufführungen (u.a. Andromeda) sowie Aufführungen von Rappresentazioni Sacre lassen sich für dieses Theater nachweisen. Der Tod von Erzbischof Markus Sittikus setzte der ersten Blütezeit der Opernkultur in Salzburg ein Ende. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts fanden opernartige Elemente in immer stärkerem Umfang Eingang in die Darbietungen des Universitätstheaters (Theater der Benediktineruniversität). Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die Grenzen zwischen Hof- und Universitäts-Theater immer fließender: Hofmusiker wirkten in Universitätsaufführungen, Studenten in Aufführungen des Hoftheaters mit. Eine neuerliche Blüte erlebte die Oper während der Regierungszeit der Erzbischöfe Max Gandolf Graf von Kuenburg und Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein.

Zwei der bedeutendsten Barockkomponisten wirkten damals am Salzburger Hof: Heinrich Ignaz Franz Biber und Georg Muffat. Der Großteil ihrer Opernkompositionen ist leider verschollen, nur Bibers Oper Chi la dura la vince über den Arminius-Stoff, entstanden um 1690, ist in einer Widmungs-Handschrift im Salzburg Museum erhalten. Die vorhandenen Quellen (die Partitur der Arminius-Oper, Libretti, Szenarien) lassen erkennen, dass Bibers und Muffats musikdramatische Werke dem venezianischen Operntypus angehören, bei dem es zu einer Vermischung ernster und komischer Handlungsebenen kommt. Nach Muffats Fortgang nach Passau und nach Bibers Tod (1704) drohte die Opernpflege in Salzburg zu stagnieren. Erzbischof Franz Anton Graf von Harrach (Regierungszeit 1709–27)gelang es jedoch, den in Wien als Vizekapellmeister wirkenden Antonio Caldara zu Auftragskompositionen für den Salzburger Hof zu gewinnen. In den Jahren 1716–27 entstanden 14 Opern für Salzburg, die überwiegend erhalten geblieben sind. Diese Werke zeigen bereits deutliche Spuren der um 1700 durch Apostolo Zeno u.a. in Gang gesetzten Opernreform: In ihrer gestraffteren operndramaturgischen Konzeption gehören sie dem spätbarocken Operntypus an. Nach dieser letzten Blütezeit der Barockoper in Salzburg nahm die Qualität und Quantität musikdramatischer Produktionen merklich ab. Das Theaterleben wurde fast ausschließlich vom Universitätstheater und von wandernden Theatertruppen bestimmt.

Auf dem Programm der Wandertruppen, die bis ins späte 17. Jahrhundert in Salzburg nachweisbar sind, standen Oper, Ballett und Pantomime neben Schauspiel, Stegreifkomödie und Puppenspiel. Während der Regierungszeit von Erzbischof Sigismund III. Graf Schrattenbach 1753–71 erfreute sich v.a. das Kindertheater besonderer Beliebtheit. Die auch in der Mozart-Korrespondenz erwähnte Truppe der Bernerschen Kinder, die zu dieser Zeit in Salzburg nachweisbar ist, war auf Ballettpantomimen und opernartige Darbietungen spezialisiert.

Ab 1775 trat das Salzburger Theaterleben in eine neue Entwicklungsphase: Ganz im Sinne der Aufklärung wurde das Hoftheater durch Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo zu einer öffentlich zugänglichen Institution. Das für diesen Zweck adaptierte ehemalige Lodron'sche Ballhaus bot ab Herbst 1775 den Wandertruppen, die nunmehr in der Regel für eine ganze Spielzeit (September/Oktober bis Februar/März, gelegentlich auch im Sommer) verpflichtet wurden, den entsprechenden Rahmen. Von den hier wirkenden Wandertruppen, die zumeist nach ihrem Prinzipal benannt wurden, sind v.a. zu nennen: Die Wahr'sche Schauspielergesellschaft (1775/76), die mit Wolfgang Amadeus Mozart in Verbindung stehende Böhm'sche (1779/80) und Schikaneder'sche (1780/81) Truppe, die Weber'sche Schauspielergesellschaft (1795/96; geleitet von Carl Maria von Webers älterem Bruder Edmund von Weber) sowie die von dem Salzburger Publizisten Lorenz Hübner und dem Hoftenoristen Giuseppe Tomaselli geleitete Deutsche Hofschauspielergesellschaft (1796–98). Diese Truppen boten ein für Provinzansprüche repräsentatives musikalisches Repertoire, das die zu dieser Zeit gängigen Formen der italienischen Opera buffa, der französischen Opéra comique, des deutschen Singspiels, der Ballett-Pantomime und des Melodrams umfasste.

Um die Jahrhundertwende tendierte der Publikumsgeschmack immer mehr zur leichteren Muse. Die Wiener Zauberopern (Ferdinand Kauer, Wenzel Müller, Franz Xaver Süßmayr, Paul Wranitzky) dominierten den Spielplan. Immerhin wurde Mozarts Entführung aus dem Serail 1784–1803 zwanzig Mal gespielt; insgesamt kamen sechs Opern Mozarts während dieser Zeit mehr oder weniger oft zur Aufführung: Entführung (erstmals 17. November 1784), Don Giovanni (18. Jänner 1797), Die Zauberflöte (19. Mai 1797), Der Schauspieldirektor (3. November 1797), Figaro (18. September 1798) und Titus (2. März 1803). Echte romantische Tendenzen zeigen die Werke der Michael Haydn-Schüler Andreas Brunmayr und Adam Joseph Emmert. Auch der erste musikdramatische Versuch des jungen Carl Maria von Weber, Peter Schmoll und seine Nachbarn (1802), stammt aus dieser Zeit. Nach Säkularisation des Erzbistums und Auflösung des Hofstaates und damit der Hofkapelle versank das Theater in Provinzialität. Dennoch versuchte Theaterdirektor Anton Ferrari während seiner Amtszeit (1804–22), trotz widriger äußerer Umstände (feindliche Invasionen, oftmaliger Regierungswechsel), das Opernrepertoire mit Werken von Antonio Salieri, Gaspare Spontini, Luigi Cherubini, François-Adrien Boieldieu, Gioachino Rossini auf dem aktuellen Stand zu halten. Als neue Spielstätte für Opernaufführungen wurde 1806 die Sommerreitschule (heute Felsenreitschule) einbezogen; ebenso fand das Heckentheater im Mirabellgarten ab 1811 Verwendung. Hier wurde 1825 Webers Freischütz, der bereits 1822 (ein Jahr nach der Berliner Uraufführung) in Salzburg zu sehen war, aufgeführt.

Ab der Jahrhundertmitte trat das Musiktheater in der Direktion von Gottfried Denemy und Carl Clement (1851–57) wieder stärker in den Vordergrund. Theaterkapellmeister war zu dieser Zeit der seit 1839 in einer Vielzahl musikalischer Funktionen in Salzburg wirkende Alois Taux. Im Repertoire finden sich nunmehr die „Großen Opern“ Meyerbeers sowie die deutschen Singspielopern Kreutzers, Lortzings und Flotows. Eine kurze Blütezeit erlebte die Oper während der Direktion Heinrich Jenkes (1872–79). Erstmals gelangten Opernwerke Richard Wagners zur Aufführung (1876 Der fliegende Holländer, 1877 Lohengrin). Mangels entsprechenden Personals war man in der Folgezeit bestrebt, Konzessionen an den Publikumsgeschmack zu machen und die Oper weitgehend durch die Operette (Jacques Offenbach, Robert Planquette, Charles Lecocq, Richard Genée, Carl Millöcker, Franz von Suppé, Johann Strauß) zu ersetzen.

Bemerkenswert ist, dass zu dieser Zeit zwei namhafte Musiker am Theater wirkten: Der später international renommierte Dirigent Carl Muck (1859–1940) war erster Kapellmeister in den beginnenden 1880er-Jahren; zweiter Kapellmeister war für kurze Zeit (1881/82) der damals 22-jährige Hugo Wolf. Auch nach der Eröffnung (1.Oktober 1893) des nach Plänen von Fellner & Helmer gestalteten Theaterneubaus blieb die Opernpflege auf die alljährlich im Frühjahr mit Gästen veranstaltete Monatsoper beschränkt. Der neue Bau (nunmehr als Stadttheater bezeichnet) nimmt v.a. mit seinem von Alexander Demetrius Goltz gestalteten Mozart-Vorhang (eine Apotheose Mozarts inmitten seiner berühmtesten Operngestalten) auf den Genius loci Bezug. Die Operette blieb bis weit ins 20. Jahrhundert bestimmend. In der Spielzeit 1902/03 versuchte sich der als zweiter Kapellmeister tätige Robert Stolz erstmals als Operettenkomponist.

Im Rahmen der Salzburger Musikfeste, die als unmittelbare Vorläufer der Salzburger Festspiele zu gelten haben, fanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts Aufführungen von Mozart-Opern im National- bzw. Stadttheater statt. Hier war bereits am 26.Jänner 1856 Don Giovanni im Rahmen des Mozart-Säkularfestes zur Aufführung gelangt. Die Aufführungen der Musikfeste kamen durch Zusammenwirken einheimischer Kräfte (Dom-Musikverein und Mozarteum bzw. Salzburger Liedertafel stellten Orchester und Chor) und Solisten der Wiener Hofoper zustande.

Ab 1918 kam es dank der Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater und der Opernschule des Mozarteums unter Bernhard Paumgartner zu einer neuerlichen Intensivierung der Opernpflege (u.a. Mozart-Opern, Fidelio, Hänsel und Gretel). 1920 wurde durch einen Vertrag zwischen Mozarteum und Stadtgemeinde die sogenannte Mozarteums-Oper institutionalisiert. Unter der ehrenamtlichen künstlerischen Leitung Paumgartners kam es allein 1920/21 zu 85 Opernaufführungen. Infolge zu hoher Kosten musste diese Unternehmung eingestellt werden und die Oper räumte wieder der Operette das Feld. Als zweiter Kapellmeister wirkte 1923–25 der junge Nico Dostal in Salzburg. 1927, zum 70. Geburtstag von Wilhelm Kienzl, sang Richard Tauber den Mathias im Evangelimann, es dirigierte der Komponist.

Ab 1922 bis zur entsprechenden Adaptierung des Festspielhauses (1927) fanden die Opernaufführungen der Festspiele im Stadttheater statt. Das 1939 neuerlich umgebaute Theater wurde am 7. August 1939 durch eine Festspielaufführung von Mozarts Entführung eröffnet (Dirigent: Karl Böhm, in den Hauptrollen Maria Cebotari und Helge Rosvaenge). Durch den am 24. April 1940 erreichten Status eines Landestheaters bot sich nunmehr wieder der entsprechende finanzielle Rückhalt für die Opernpflege. Unter der Intendanz Herbert Furregs und Erwin Kerbers, der dank seiner Funktion als Direktor der Festspiele dem Landestheater die Bespielung des Festspielhauses während der Saison erstmals ermöglichte, wurde dem Opernspielplan besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nach einer durch Kriegsereignisse und amerikanische Besatzung bedingten Unterbrechung nahm mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs die Operette wieder die Hauptposition im Spielplan ein. Erst ab der Intendanz Peter Stanchinas (1951–57) konnte die Oper endgültig als feste Größe im Spielplan verankert werden.

Gemeinsames Bestreben der Theaterleiter war es von nun an, dem Salzburger Publikum auch außerhalb der Festspiele einen mit den bescheidenen Mitteln einer Provinzbühne realisierbaren Opernspielplan zu bieten. Hervorzuheben ist das Bestreben einzelner Intendanten, im Rahmen dieser Möglichkeiten auch das Nicht-Alltägliche zu wagen: Hellmuth Matiasek eröffnete seine erste Salzburger Spielzeit (1962) mit Hugo von Hofmannsthals Bearbeitung von Molières Bürger als Edelmann mit der Musik von Richard Strauss, er führte Gioachino Rossinis lange verschollene Liebesprobe und Carl Orffs Bearbeitung von Monteverdis L’Orfeo auf; Gandolf Buschbeck nahm die Gluck-Opern Orpheus und Eurydike und Iphigenie auf Tauris, Rossinis La Cenerentola, Brittens Raub der Lukrezia und Albert Herring, Igor Strawinskys The Rake’s Progress und Ernst Kreneks Johnny spielt auf in den Spielplan auf, unterstützt von den zu dieser Zeit am Theater wirkenden Dirigenten Paul Angerer, Theodor Guschlbauer und Leopold Hager. Federik Mirdita gelang es, Nikolaus Harnoncourt für einen Purcell-Abend zu gewinnen. Beachtliche Aufführungen der Mozart-Opern Idomeneo und Titus im Großen und Kleinen Festspielhaus, von Händels Jephtha in der Kollegienkirche, von Wozzeck und Jenufa sowie die Uraufführung von Franz Hummels König Übü (1984) machen deutlich, dass der Opernspielbetrieb einer spärlich dotierten Landesbühne sich selbst gegen die Übermacht der Festspiele zu profilieren vermag.

Höchst erfolgreich konnte Lutz Hochstraate (Intendant von 1986–2004) 18 Spielsaisonen in einer für das Theater schwierigen Zeit bestreiten. Mit einem interessanten Spielplan – Richard Wagners Ring des Nibelungen in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Graz, Tristan und Isolde in Kooperation mit dem Staatstheater Saarbrücken, Mozarts musikdramatischen Werken von Il re pastore bis Cosí fan tutte, Opern von Richard Strauss, dem italienischen Repertoire, einer Reihe von Uraufführungen und herausragenden Ballett-Kreationen von Peter Breuer – gelang es Hochstraate, mit der Aktion Landestheaterjung ab 1994 junges Publikum zu gewinnen. Weniger Akzeptanz fanden zunächst die Inszenierungen der Opern von Wolfgang Amadeus Mozart, Georges Bizet, Gaetano Donizetti, Friedrich Smetana und Charles Gounod des Intendanten der Jahre 2004–09, Peter Dolder. Von Publikum und Presse positiv aufgenommen wurde dagegen die Koproduktion mit der Internationalen Stiftung Mozarteum (ISM) von Mozarts La finta giardiniera und die Britten-Offensive Turn of the Screw, Albert Herring und Tod in Venedig. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Carl Philipp von Maldeghem Intendant. Ihm gelang eine verstärkte Kooperation mit dem Salzburger Marionettentheater. Seit Herbst 2017 wird auch das Probenzentrum Aigen als Aufführungsort genutzt. Dadurch konnte nicht bloß die Zahl der Neuproduktionen, sondern auch die Zahl der Besucher merklich gesteigert werden. Neuinszenierungen von Opern wie etwa von Wolfgang Amadeus Mozart, Gioachino Rossini, Robert Schumann, Giuseppe Verdi oder Richard Wagner sowie der Musicalerfolge A Sound of Music und Doctor Dolittle zeigen sowohl die Wandlungsfähigkeit der Kunst als auch ihre Beständigkeit.

Geschichte des Sprechtheaters

Das Sprechtheater am Hof-, National-, Stadt- und Landestheater steht in Wechselwirkung zur deutschsprachigen Theatergeschichte und ist zum einen durch seine Funktion als regionales Theater bestimmt, zum anderen spiegelt es die Strömungen der Gesamtentwicklung. Man kann aber kaum von einer systematischen Programmgestaltung sprechen. Seit 1920 ergeben sich Berührungspunkte zu den Salzburger Festspielen.

Stadttheater um 1900

Die Theatergründung erfolgte 1775 an Stelle des Ballhauses unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo trotz Widerstands der Salzburger Bürger. Verschiedene bauliche Veränderungen und unterschiedliche Spielstätten (Theater-Spielorte) haben die Entwicklung maßgeblich geprägt. Am längsten leiteten Anton Ferrari (1804–22) und Katharina Hain (1823–30, 1837–47) die Geschicke des Hauses am ehemaligen Hannibalplatz (heute: Makartplatz). Emanuel Schikaneder, der Textdichter der Zauberflöte, war von Herbst 1780 bis Frühjahr 1781 Prinzipal. An 97 Abenden brachte er 13 Singspiele und 22 Ballette, an allen übrigen jeweils Schauspiele. Er ließ als erster auch ein zeitgenössisches Stück aufführen, nämlich Der englische Spion von Franz Michael Vierthaler. Schikaneder gewährte der Familie Mozart freien Eintritt ins Theater. Ein kontinuierlicher Ensembleaufbau und Spielplan kamen aber noch nicht zustande. Eben dieses erwartete man sich vom Doppeldirektorium des Aufklärers Lorenz Hübner und des fürsterzbischöflichen Kammersängers Giuseppe Tomaselli. Sie brachten 238 Vorstellungen im Zeitraum von zwei Jahren (1796–98).

Die politischen Veränderungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkten sich auch auf die Theaterkultur ungünstig aus. Erst mit dem Aufstieg des Bürgertums ab ca. 1860 erlangte das damalige Nationaltheater erneut Bedeutung. Unter den Schauspielern, die hier auftraten, gab es prominente, etwa Katharina Schratt, die Freundin Kaiser Franz Josephs I., die zwischen 1879 und 1887 mehrmals gastierte, Alexander Girardi, der hier 1870/71 debütierte, oder Max Reinhardt, der hier seine erste fixe Spielzeit (1893/94) absolvierte. Das heutige Theatergebäude, konzipiert von den Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, entstand 1892/93. Am 1. Oktober 1893 wurde das Salzburger Stadttheater mit dem dramatischen Märchen Der Talisman von Ludwig Fulda eröffnet; Reinhardt spielte den Oberfeldherrn Berengar. Reinhardt war mit einem umfangreichen Rollenrepertoire nach Salzburg gekommen, er spielte u.a. auch Operettenrollen. In der Ära Anton C. Lechners (1890–99) fanden über hundert Neuinszenierungen statt, darunter auch von zeitgenössischen Werken Gerhart Hauptmanns und Arthur Schnitzlers. Es gab mehrere Theaterskandale. Am 7. Februar 1904 wurde die Lokalposse Die Glockenspielkinder des heimischen Dramatikers Hans Seebach uraufgeführt. Der Autor karikierte darin die Salzburger als Kulturbanausen, was den lauten Unwillen des Publikums erregte. Seebach galt als Salzburger Vertreter der modernen Dramatik der Jahrhundertwende, die Erstaufführungen seiner Stücke fanden fast ausschließlich im Stadttheater statt. Allerdings war den psychologisch meist umsichtig motivierten Dramen wenig Erfolg beschieden (u.a. Bauernrechte, 1899; Allotria, 1900).

Zwei uraufgeführte Einakter von Georg Trakl, Der Totentag und Fata Morgana (1906), wurden von der heimischen Presse als Talentproben angesehen, waren aber keine Erfolge. Vielseitige Impulse gingen von der Theaterarbeit Paul Blasels aus, der 1899–1901, 1909–21 und 1922–32 das Stadttheater leitete. Als Neuerungen führte er literarische Abende ein, an denen junge Autoren lesen konnten. Er bemühte sich außerdem um eigene Vorstellungen für Schüler und Arbeiter. In seiner zweiten Direktionszeit spielte Blasel viele Zeitgenossen: Hermann Bahr, Gerhart Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal, Henrik Ibsen, Karl Schönherr, Hermann Sudermann, August Strindberg, Anton Wildgans und Frank Wedekind. Der Priesterdichter Alois Außerer schuf mit Dido (1912) ein damals vielgelobtes Beispiel der nachklassischen Tragödienform.

In der Zeit zwischen den Weltkriegen kamen etwa dreißig Uraufführungen zustande, darunter wieder Stücke von Alois Außerer, Hans Seebach, Joseph August Lux u.a. Franz Lösers Volksstücke (z.B. Das Kriegerdenkmal, 1919) lassen Thoma und Anzengruber als Vorbilder erkennen und waren beachtliche Erfolge. Dem Stadttheater erwuchs 1920 in den Festspielen ein Konkurrent, denn jahrelang hatte man durch gängige Stücke für Sommertouristen das Defizit abgedeckt. In Herbert Furregs Funktionsperiode (1937–42) fiel 1939 der erneute Umbau des Hauses, das subventionierte Intendantensystem wurde unter den Nationalsozialisten eingeführt. Nach einigen Leitungswechseln kam es am 15. Juli 1944 zur kriegsbedingten Schließung. Im Mai 1945 wurde das Theater von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt.

Landestheater (2017)

Dank des Einsatzes des aus dem Konzentrationslager heimgekehrten kommissarischen Leiters Egon Hilpert wurde Ende 1945 das Theater für die Zivilbevölkerung wieder freigegeben. Die Uraufführungen nach 1945 stammen zum einen von Dramatikern, die schon vor dem Krieg geschrieben hatten: Georg Rendl (Bleiben Sie bei uns, Vianney, 1955; Savonarola, 1957), Felix Braun (Rudolf der Stifter, 1952). Zum anderen gab es die Entdeckung dramatischer Erstlinge: Werner Schneyders Till bevor er hing (1963) im Kaisersaal der Residenz und Hans Gigacher mit seinem Gastarbeiterstück Milan (1974) sowie Inquisitenspital (1976). Unter den Intendanten Federik Mirdita (1981–86), Lutz Hochstraate (1986–2004), Peter Dolder (2004–09) und Carl Philip von Maldeghem (ab 2009) wurden Landestheater und Kammerspiele zu einem wichtigen Bestandteil des Salzburger Kulturlebens, zumal sie Kooperationen mit anderen Theatern des deutschsprachigen Raumes realisierten und international bekannte Regisseur*innen und Schauspieler*innen engagierten. Außerdem wurde ein besonderer Akzent auf das Musiktheater gesetzt.


Literatur:

  • theaterzauber. Salzburger Landestheater. Die Ära Hochstraate. Salzburg 2004.
  • Lutz Hochstraate (Hg.): 100 Jahre Haus am Makartplatz. Salzburger Landestheater. Salzburg 1993.
  • 200 Jahre Landestheater Salzburg (Festschrift zum 200-Jahr-Jubiläum eines ständigen Theaters in Salzburg). Salzburg 1975.
  • Artur Kutscher: Vom Salzburger Barocktheater zu den Salzburger Festspielen. Düsseldorf 1939.
  • Constantin Schneider: Geschichte der Musik in Salzburg von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Salzburg 1935.

S.D., G.W. [Musiktheater]; S.B., B.J. [Sprechtheater]